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Magdeburg, den 07.03.2008

Frauenministerin Kuppe beklagt: Niedriglohn ist weiblich

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 025/08 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 025/08 Magdeburg, den 7. März 2008 Frauenministerin Kuppe beklagt: Niedriglohn ist weiblich Nach Ansicht von Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe gibt es nach wie vor eine ¿große Gerechtigkeitslücke¿ bei der Entlohnung von Arbeit. Kuppe erklärte zum Internationalen Frauentag (am 8. März): ¿Immer noch bekommen Frauen in Deutschland für vergleichbare Arbeit etwa 22 Prozent weniger Lohn und Gehalt als Männer. Deutschland gehört damit im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern.¿ Europaweit wurde ein Einkommensunterschied von 15 Prozent berechnet. Kuppe, die am Samstag (8. März) in Halle Hauptrednerin auf der Frauentagsveranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist, sprach sich für einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland aus. Sie bekräftigte: ¿Es ist ein Skandal, dass im Jahr 2008 eine Vollzeitbeschäftigung nicht in jedem Fall ausreicht, um von diesem Lohn auch wirklich in Würde leben zu können. ¿Wenn es den Tarifparteien nicht gelingt, eine Existenz sichernde Entlohnung mit einander zu verhandeln, dann muss der Staat eingreifen. Arbeit muss sich lohnen.¿ Laut jüngsten Statistiken arbeiten derzeit in Deutschland rund 6,5 Millionen Menschen im Niedriglohnsektor. Das sind knapp ein Viertel der 26,8 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (Stand: Juni 2007). Kuppe erklärte: ¿Niedriglohn ist damit kein Randthema mehr. Besonders betroffen sind Frauen.¿ Sie machen einen Anteil von rund 70 Prozent aller Beschäftigten in diesem Bereich aus. Kuppe: ¿Der Niedriglohnsektor ist weiblich. Damit werden Frauen auf Arbeitsplätze verwiesen, bei denen der Lohn kaum oder nicht mehr eine Existenz sichert.¿ Die Ministerin betonte: ¿Jene, die für Niedriglöhne arbeiten müssen, verfügen in der Mehrzahl über eine profunde Berufsausbildung und nicht selten über einen Hochschulabschluss. Auch üben diese Frauen und Männer eine qualifizierte und verantwortungsvolle Tätigkeit aus. Oft ist dies eine Arbeit mit Menschen. Was ihnen allein fehlt, ist eine faire Entlohnung, die eine Existenz sichert.¿ Laut einer Erhebung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) werden in Sachsen-Anhalt nicht selten Stundenlöhne von drei Euro für eine Friseurin, vier Euro für eine Wachschutzmitarbeiterin, gut fünf Euro für eine Floristin oder 6,23 Euro für eine Pflegekraft gezahlt. Nach Angaben des WSI  sind von Billiglöhnen längst nicht mehr allein so genannte Minijobber und Teilzeitkräfte betroffen. Vielmehr gebe es die Entwicklung, dass auch bei Vollzeitbeschäftigung das Existenzminimum nicht automatisch gesichert ist. Hinweis für Redaktionen: Die DGB-Veranstaltung in Halle steht unter dem Motto ¿Ich bin mehr wert¿. Sie findet statt am Samstag, 8. März, 11.00 Uhr, in Halle auf dem Marktplatz. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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