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Magdeburg, den 13.03.2008

Frauenministerin Kuppe zum Internationalen Frauentag: Frauen müssen vom Arbeitslohn würdevoll leben können

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 023/08 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 023/08 Magdeburg, den 6. März 2008 Frauenministerin Kuppe zum Internationalen Frauentag: Frauen müssen vom Arbeitslohn würdevoll leben können Deutschland wird nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe an einem gesetzlichen Mindestlohn nicht vorbeikommen. Die Ministerin sagte am Donnerstag auf der Frauentagsveranstaltung in Magdeburg: ¿Es ist ein Skandal, dass im Jahr 2008 eine Vollzeitbeschäftigung nicht in jedem Fall ausreicht, um von diesem Lohn auch wirklich in Würde leben zu können. Besonders betroffen von dieser Situation sind Frauen.¿ Die Ministerin betonte: ¿Wenn es den Tarifparteien nicht gelingt, eine Existenz sichernde Entlohnung mit einander zu verhandeln, dann muss der Staat eingreifen. Arbeit muss sich lohnen.¿ Kuppe erklärte: ¿Jene, die für Niedriglöhne arbeiten müssen, verfügen in der Mehrzahl über eine profunde Berufsausbildung und nicht selten über einen Hochschulabschluss. Auch üben diese Frauen und Männer eine qualifizierte und verantwortungsvolle Tätigkeit aus. Oft ist dies eine Arbeit mit Menschen. Was ihnen allein fehlt, ist eine faire Entlohnung, die eine Existenz sichert.¿ Laut einer Erhebung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) werden in Sachsen-Anhalt nicht selten Stundenlöhne von drei Euro für eine Friseurin, vier Euro für eine Wachschutzmitarbeiterin, gut fünf Euro für eine Floristin oder 6,23 Euro für eine Pflegekraft gezahlt. Nach Angaben des WSI  sind von Billiglöhnen längst nicht mehr allein so genannte Minijobber und Teilzeitkräfte betroffen. Vielmehr gebe es die Entwicklung, dass auch bei Vollzeitbeschäftigung das Existenzminimum nicht automatisch gesichert ist. Dass vor allem Frauen im Niedriglohnbereich  überproportional vertreten sind, liegt laut WSI an einer fortdauernden Aufteilung in typische Männer- und Frauenberufe und eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Kuppe mahnte eine schonungslose und detaillierte Ist-Analyse an. Sie sagte: ¿Das Grundproblem beginnt damit, dass wir nicht einmal einen vollständigen Überblick über alle tariflichen Niedriglöhne haben. Auch benötigen wir genauere Angaben zum Bildungshintergrund.¿ In Sachsen-Anhalt beträgt der Anteil der Frauen bei Vollbeschäftigten laut Bundesagentur für Arbeit 43 Prozent, ihr Anteil an Teilzeitbeschäftigten liegt bei 85 Prozent. Insgesamt stieg die Beschäftigungsquote von Frauen in Deutschland in den vergangenen Jahren sukzessiv auf fast 60 Prozent. Die Frauentagsveranstaltung stand unter dem Motto ¿Von Arbeit muss man leben können ¿ Existenz sichernde Erwerbsarbeit für Frauen in Sachsen-Anhalt¿. Veranstalter waren das Ministerium für Gesundheit und Soziales, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Landesfrauenrat. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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