: 124
Magdeburg, den 18.03.2008

Ministerpräsident Böhmer: DDR-Zusammenhänge erklären ? Demokratie lebt von engagierten Menschen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 124/08 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 124/08 Magdeburg, den 18. März 2008 Ministerpräsident Böhmer: DDR-Zusammenhänge erklären ¿ Demokratie lebt von engagierten Menschen Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat erneut appelliert, bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte vor allem die Zusammenhänge zu erklären. ¿Im Osten gibt es ein selektives Erinnern mit Eindrücken, die von vielen nicht mehr nachvollziehbar sind¿, sagte der Regierungschef am Dienstag auf einem Expertengespräch zur Förderung des Demokratieverständnisses in Sachsen-Anhalt. ¿Es ist uns bislang nicht gelungen, die grundsätzlichen Zusammenhänge der DDR etwa von Repressionsapparat und Erhalt des Staatsgebildes zu erklären.¿ Die Menschen hätten sich durch den Mauerfall nicht von einem Tag zum anderen in ihren Denkstrukturen ändern können. ¿Ein demokratisches Staatsgebilde funktioniert jedoch nur, wenn die Menschen mitmachen und sich engagieren¿, betonte Böhmer. In Vorbereitung des 20. Jahrestages des Mauerfalls am 09. November 2009, dem 20. Jahrestag der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 2010 und der Deutschen Einheit am 03. Oktober 2010 bereite das Land gemeinsam mit staatlichen gesellschaftlichen Institutionen zahlreiche Veranstaltungen vor, um Erfahrungen beim Aufbau der Demokratie zu reflektieren und die Demokratie zu stärken. Im Rahmen der Vorbereitung zu den Feierlichkeiten organisierte die Staatskanzlei das Expertengespräch, an dem 30 Fachleute von Gedenkstätten, Forschungseinrichtungen sowie Vereinen und Verbänden teilnahmen und das von Staatsminister Rainer Robra moderiert wurde. Mit Blick auf die vorhandenen Defizite im Umgang mit der DDR-Vergangenheit will Sachsen-Anhalts Landesregierung die Diskussion und Aufarbeitung vorantreiben. Dies ist Teil der unlängst vom Land gestarteten Demokratieoffensive, zu der auch das aktive Werben für Demokratie, die Verbesserung der politischen Bildung, Aktionen für so genannte politikferne Schichten und die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zählen. Der im Herbst vergangenen Jahres vorgestellte Sachsen-Anhalt-Monitor hatte ergeben, dass eine deutliche Mehrheit der Menschen die Wiedervereinigung und ihre Folgen positiv beurteilt. Der Monitor sowie Studien etwa der Freien Universität Berlin ergaben bei Schülern und Jugendlichen jedoch starke Wissensdefizite über die DDR und den Unrechtscharakter der SED-Herrschaft. Zeitgleich gibt es Studien zufolge jedoch  deutliche Tendenzen, den Unrechtscharakter der DDR zu relativieren und verharmlosen. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung