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Magdeburg, den 03.04.2008

Experten berieten auf Naturschutzkonferenz Strategien zur Biodiversität Wernicke: Menschen für Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 039/08 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 039/08 Magdeburg, den 4. April 2008 Experten berieten auf Naturschutzkonferenz Strategien zur Biodiversität Wernicke: Menschen für Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen Magdeburg. Umweltministerin Petra Wernicke hat den Schutz des reichen Naturerbes Sachsen-Anhalts als eine Verpflichtung bezeichnet, die man kommenden Generationen schuldig sei. Zur Eröffnung der diesjährigen Naturschutzkonferenz des Landes in Magdeburg sagte sie, Sachsen-Anhalt verfüge über einzigartige Naturlandschaften, die zahlreiche selten gewordenen Pflanzen und Tiere beherbergten. Sie nannte unter anderem den Harz, die Elblandschaften und den Drömling. Die Naturschutzkonferenz, zu deren Hauptreferenten neben der Ministerin Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Dr. Katrin Vohland, Potsdam-Institut für Klimaforschung, und Christian Unselt, Vizepräsident des NABU, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Biodiversität, der biologischen Vielfalt. Wernicke sagte, um die biologische Vielfalt erhalten zu können, müssten alle Teile der Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert werden. Wernicke: ¿Wir müssen wieder begreifen lernen, wie existenziell und wertvoll Natur für unser Dasein ist. Verarmung bei Arten und Lebensräumen bedeutet auch Daseinsverarmung für uns Menschen.¿ Die Erhaltung der biologischen Vielfalt sei für die Natur und für die Menschen gleichermaßen wichtig. Dazu zähle die CO2-Bindung und Sauerstoffproduktion durch Photosynthese, der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Selbstreinigungskraft der Gewässer. Dabei gehe es um den Wert der Natur an sich, aber auch um den Erhalt des biologischen Potentials für wirtschaftliche, touristische und gesundheitliche Nutzungen. Wernicke betonte, dass neben den bereits bestehenden Nutzungsinteressen Folgen des Klimawandels Lebensräume und das biologische Potential beeinflussen könnten. Auch deshalb gelte es, die biologische Vielfalt flächendeckend zu erhalten. Eine breite biologische Vielfalt sichere eine höhere Anpassungsfähigkeit, so die Ministerin. Wernicke: ¿Jeder Verlust an Lebensraumtypen, Arten und genetischen Potentials ist unwiederbringlich und schadet uns selbst.¿ Deshalb ist es wichtig, zum Erhalt typischer Lebensräume und Arten in ihrem natürlichen Umfeld beizutragen. Das gelte für den Schutz des tropischen Regenwaldes und seiner Bewohner ebenso wie für den Erhalt der Biodiversität in der Harz-, Altmark-, und der Saale-Unstrut-Triasland-Region, in den Elb- und Saaleauen oder vor der eigenen Haustür, so die Ministerin. Die Ministerin verwies auf die Verpflichtungen des Landes gegenüber der Europäischen Union. Sie kündigte dazu an, dass Sachsen-Anhalt bis 2013 seine Pflichtaufgaben bei der Umsetzung des europäischen Schutzgebietsprogramms NATURA 2000 weiter vorantreiben wird. Auf ca. 11.3 Prozent der Landesfläche seien Lebensraumtypen und Arten von europäischem Rang nach den Vorgaben der EU zu sichern. Dazu sollen in den kommenden Jahren Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) genutzt werden. Damit können die notwendigen Datenerhebungen und Kartierungen in den Schutzgebieten nach der Vogelschutz-Richtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie durchgeführt, Managementpläne erstellt und Projekte umgesetzt werden. Die Managementpläne und die bereits vorhandenen Fachplanungen wie  Arten- und Biotopschutzprogramme des Landes Sachsen-Anhalt ermöglichten dann die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität in den NATURA 2000-Gebieten, so die Ministerin. Wernicke begrüßte, dass alle Bundesländer am 4. April auf den Schutz der biologischen Vielfalt aufmerksam machen und die Bevölkerung sensibilisieren wollen. Dies geschehe im Vorfeld der 9. Vertragsstaatenkonferenz, bei der sich im Mai mehr als 5.000 Delegierte aus den Unterzeichnerstaaten des Internationalen Abkommens über die biologische Vielfalt in Bonn treffen werden. An der Naturschutzkonferenz nahmen über 100 Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und Verbänden teil. Hintergrundinformation NATURA 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zum Erhalt der in der EU gefährdeten Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten) und den Schutzgebieten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen). In Deutschland sind rund 14 Prozent der Landesfläche und 31 Prozent der Meeresfläche als Natura 2000-Gebiete gemeldet. Die NATURA 2000-Gebiete umfassen in Sachsen-Anhalt ca. 11,3 Prozent der Landesfläche. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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