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Magdeburg, den 15.04.2008

Ministerpräsident Böhmer überreicht Bundesverdienstorden: Ehrenamt kein Reparaturbetrieb für den Staat

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 178/08 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 178/08 Magdeburg, den 16. April 2008 Ministerpräsident Böhmer überreicht Bundesverdienstorden: Ehrenamt kein Reparaturbetrieb für den Staat ¿Für die Allgemeinheit können wir froh sein, dass Sie mit Ihrem Engagement nicht allein dastehen, sondern sich in guter Gesellschaft befinden. In Sachsen-Anhalt engagieren sich 630.000 Freiwillige in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen. Das ist fast jeder Dritte und wir können mit Freude feststellen, dass die Tendenz steigend ist. Wir brauchen engagierte Bürgerinnen und Bürger, denn sie nehmen Aufgaben wahr, die weit über eine Entlastungs- oder Ergänzungsfunktion des Staates hinausgehen. Der Staat kann das, was sie leisten, überhaupt nicht ausfüllen. Das bedeutet allerdings nicht, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger Lückenbüßer für einen Staat sind, der vor allem finanziell an seine Grenzen stößt. Das Ehrenamt ist kein Reparaturbetrieb für den Staat, sondern Beispiel für eine Ausgewogenheit zwischen staatlichem und bürgerschaftlichem Handeln.¿ Das hat heute Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer in einer Feierstunde im Palais am Fürstenwall gesagt, als er vier Bürgern die von Bundespräsident Horst Köhler verliehenen Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aushändigte. Ausgezeichnet wurden: Prof. Dr. Hans- Jürgen Grabbe, Lutherstadt Wittenberg, Verdienstkreuz am Bande Der 60-jährige Hochschullehrer wurde für seine großen Verdienste um die Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen und wissenschaftlicher Kooperationen ausgezeichnet. Prof. Grabbe ist Gründungsdirektor des Zentrums für USA-Studien an der Stiftung Leucorea und seit 2006 sowohl Leiter dieser Stiftung wie auch Direktor des Zentrums für USA-Studien. Dieses Zentrum hat sich in den mehr als zehn Jahren seines Bestehens national wie international einen ausgezeichneten Ruf erworben, verfügt heute über die größte Amerika-Bibliothek in den Neuen Ländern und leistet eine hervorragende Bildungsarbeit. Dem Engagement Grabbes ist es auch zu verdanken, dass die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein hohes Aufkommen an Gastprofessoren/-innen in der Disziplin der Amerika-Studien hat und dass die Stadt Wittenberg Sitz der European Association for American Studies geworden ist. Hans Jochimsen, Braunschweig, Verdienstmedaille Der 60-jährige ehemalige Geschäftsführer im Schloss Hoym e. V., einer Einrichtung für geistig behinderte Menschen im Salzlandkreis, wurde für seinen Einsatz zur Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft geehrt. Er hatte die Einrichtung bei Übernahme der Geschäftsführung 1993 nicht nur modernisiert, sondern grundlegend umgekrempelt und für einen Imagewandel des Hauses gesorgt. Seine Tätigkeit war ihm nicht nur Beruf, sondern Berufung. Jochimsen hat sich den Interessen der Behinderten durch Zuwendung und gezielte Einzelförderung intensiv gewidmet ¿ auch nach Dienstschluss. Seinem Fachwissen und seiner emotionalen Zuwendung war es zu verdanken, dass die behinderten Menschen von Schloss Hoym vorbildlich in die Gesellschaft integriert wurden. Helmut Kitzmann, Naumburg, Verdienstmedaille Der 76-jährige gelernte Drechsler wurde für sein fast 50-jähriges Engagement als ehrenamtlicher Deichwart im Bereich Naumburg und Schellsitz ausgezeichnet. Besondere Verdienste hatte er sich bei der Kontrolle und Verteidigung der Deiche bei der Hochwasserkatastrophe 1994 erworben, in deren Folge er sich aktiv bei der anschließenden Rekonstruktion des stark beschädigten Saale-Deiches eingebracht hat. Sein sowohl zeitlich wie fachlich außergewöhnliches Engagement brachte ihm schon zu DDR-Zeiten den inoffiziellen Titel ¿Deichgraf¿ ein. Horst Tischer, Bitterfeld-Wolfen, Verdienstkreuz am Bande Der 68-jährige Diplom-Ingenieur und ehemalige Landrat des früheren Landkreises Bitterfeld wurde für sein außerordentliches kommunalpolitisches Engagement geehrt. Tischer hat die Geschicke des Landkreises Bitterfeld von der ersten Stunde an mit gestaltet, zunächst als stellvertretender Landrat, dann von 1994 ¿ 2001 als Landrat. Zu seinen besonderen Verdiensten zählen u. a. die Umwandlung des Chemieparks von einem Treuhandbetrieb in ein privatrechtliches Unternehmen, die Gründung der Bitterfelder Qualifizierungs- und Projektierungsgesellschaft  für den zweiten Arbeitsmarkt sowie die Entwicklung des Tagebaurestloches ¿Goitzsche¿ zum Naherholungsgebiet. Auch war es dem Engagement von Tischer zu verdanken, dass die Region Dessau-Wittenberg-Bitterfeld/Wolfen Korrespondenzstandort der Expo 2000 war. Tischer hat darüber hinaus in zahlreichen Gremien die Interessen ostdeutscher Landkreise vertreten, wie beispielweise im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Deutschen Landkreistages oder im Kommunalen Arbeitgeberverband. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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