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Magdeburg, den 19.05.2008

Wernicke: Reformpläne der EU-Kommission gehen zu Lasten ostdeutscher Agrarbetriebe

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 064/08 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 064/08 Magdeburg, den 20. Mai 2008 Wernicke: Reformpläne der EU-Kommission gehen zu Lasten ostdeutscher Agrarbetriebe Magdeburg. Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke hat die Vorschläge der EU-Kommission zur Agrarreform kritisiert. Sie sagte heute in Magdeburg, die geplanten Beihilfekürzungen gingen vor allem zu Lasten großer Betriebe und damit zu Lasten der ostdeutschen Landwirtschaft. Mit einem Gesundheitscheck habe dies nichts zu tun. Die EU-Kommission stellt ihre Pläne heute in den EU-Mitgliedsstaaten vor. Im Kern der Reform steht die Umschichtung der Mittel von den Direktzahlungen an die Landwirte hin zu den Maßnahmen der ländlichen Entwicklung. Dabei wird eine Kürzung der Direktzahlungen auf zwei Wegen vorgeschlagen. Die obligatorische Modulation, die derzeit 5% beträgt, soll in 4 Jahresschritten von jeweils 2% um insgesamt 8% bis 2012 angehoben werden. Zahlungen von bis zu 5.000 ¿ sind davon ausgenommen. Darüber hinaus wird ein progressives Modulationselement eingeführt: In Abhängigkeit von der Höhe der Direktzahlungen, die ein Unternehmen erhält, sollen zusätzliche Gelder eingesammelt werden. Die Progressionsgrenzen sieht die Kommission bei 100.000, 200.000 und 300.000¿. Eine Kürzung ist in diesen Stufen von 3%, 6% und 9% vorgesehen. Wernicke: ¿Hier wird nicht Agrarpolitik, sondern Strukturpolitik betrieben. Die Reform 2003 wurde mit mehr Markt und weniger Eingriff vom Staat begründet. Die heutigen Vorschläge sind eine Abkehr.¿ Die Landwirte erhielten Direktzahlungen, weil sie gesellschaftlich wertvolle Leistungen erbringen, bei der Produktqualität ebenso wie bei der Erhaltung von Kulturlandschaften. Diese Leistungen seien bei einem großen Unternehmen je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche genauso zu erbringen wie bei einem kleinen. Die Kommissionsvorschläge würden für die Landwirte in Sachsen-Anhalt ein Minus von cirka 43 Mio. ¿ bedeuten. Hinzu kommt die derzeit geltende Modulation, mit der bereits 19 Mio. ¿ zu Lasten landwirtschaftlicher Direktzahlungen umgeschichtet werden. Die Landwirtschaftsministerin befürchtet außerdem eine Verteilungsdiskussion zwischen den Bundesländern. Zwar sollen die zusätzlichen Mittel im Mitgliedsstaat verbleiben, aber unter den Bundesländern ist die Verteilung noch nicht geklärt. Wernicke fordert: ¿Die Mittel müssen in den Regionen verbleiben, wo sie eingesammelt werden.¿ Frau Wernicke: ¿Dabei gibt es durchaus Stellschrauben, die es sich zu drehen lohnt. Beispielsweise soll Bürokratie abgebaut werden. Ich unterstütze die Agrar-Kommissarin auch, wenn sie sich gegen eine weitere Anhebung der Milchquote stark macht.¿ Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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