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Magdeburg, den 25.05.2008

Sportministerin Kuppe auf Landessporttag: "Wir haben die Chance, gemeinsam gestärkt aus dieser schwierigen Phase heraus zu gehen" / Unnachgiebige Aufarbeitung der Krise ist alternativlos

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 058/08 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 058/08 Magdeburg, den 24. Mai 2008 Sportministerin Kuppe auf Landessporttag: "Wir haben die Chance, gemeinsam gestärkt aus dieser schwierigen Phase heraus zu gehen" / Unnachgiebige Aufarbeitung der Krise ist alternativlos Sachsen-Anhalt ist ein erfolgreiches und begeistertes Sportland. Sportlerinnen und Sportler aus Sachsen-Anhalt gehören zu den Hoffnungsträgern für das deutsche Olympia-Aufgebot. Unsere Schwimmer Paul Biedermann und Christian Kabusch sowie Anke Buschschulte haben ihre Qualifikation für Peking bereits in der Tasche, unsere Magdeburger Handballer Yves Grafenhorst, Christian Sprenger, Christoph Teuerkauf und Silvio Heinevetter haben gute Chancen auf eine Nominierung. Ebenso setzen wir auf die Ruderinnen und Ruderer, darunter Manuela Lutze und auf Andreas Wels im Synchron-Wasserspringen. Für die Paralympics gibt es gute Startchancen etwa für Ulrich Iser im Kugelstoßen und Andrea Eskau im Handbike, um nur einige zu nennen. Ich drücke allen Athletinnen und Athleten die Daumen. Erfolge im Sport, das sind für mich vor allem aber die knapp 400.000 Menschen in den mehr als 3.200 Vereinen, die sich sportlich betätigen und für den Sport engagieren ¿ sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. Das sind Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen, Junge und Ältere, Behinderte und Nichtbehinderte.  Sport hält fit und vital, bringt  Freude und Freunde. Ich danke Ihnen, den Delegierten und Gästen heute stellvertretend für alle haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Sport. Der Sport hat eine große gesellschaftspolitische Bedeutung. Die Strukturen, Gremien und die verantwortlichen Personen im Sport tragen eine große Verantwortung. Weil das so ist, konnte es für niemanden ein Zögern geben, spätestens nach Vorlage des Landesrechnungshofberichtes unverzüglich und unnachgiebig daran zu arbeiten, die dargelegten Missstände abzustellen. Fördergeldverschwendung, undurchsichtiges Finanzgebaren und Schattenwirtschaft haben im Sport nichts zu suchen. Wir konnten es nicht dulden, dass einige wenige handelnde Personen das hohe Gut der Autonomie des Sports in selbstherrlicher Manier missbraucht haben. Der Sport hat dadurch Schaden genommen. Ich bin dankbar, dass wir die Kraft aufgebracht haben und uns gemeinsam auf den Weg begeben haben, aus dieser Krise auszubrechen und die Krise aufzuarbeiten. Wir müssen zu klaren Verhältnissen kommen. Auch wenn es schmerzt: Wir müssen aufräumen. Und wir sind kräftig dabei. Getragen wurde und wird dieser Prozess der Aufklärung von Ihnen, liebe Sportfreunde und Sportfreundinnen von der Sportbasis. Es waren Kreis- und Stadtsportbund-Vorsitzende und Vereins-Vorsitzende, die nach Vorlage des Landesrechnungshofberichtes unüberhörbar den Neuanfang im Sport gefordert haben. Dafür danke ich Ihnen. Ein zweiter großer Dank geht an dieser Stelle an die gemeinsame Arbeitsgruppe zur Neuordnung der Sportstrukturen von Landessportbund und Sozialministerium. Diese Arbeitsgruppe hat intensiv gearbeitet und erste Weichen zum Weg aus der Krise gestellt. Verabredet wurden  Eckpunkte für die künftige Sportförderkulisse. Ich betone: Diese Eckpunkte sind gemeinsam in der Arbeitsgruppe verabredet worden und sie weisen ausdrücklich nicht den Weg zurück in einen Staatssport. Über diesen Eckpunkten steht die Überschrift: Wir wollen einen starken und unabhängigen Sport. Und wir wollen eine klare und transparente Sportförderung, die unzweifelhaft kontrollierbar ist - intern durch die Gremien des Sports und von Seiten des Fördermittelgebers. Denn: Die gemeinsame Überzeugung ist, dass wir nie wieder derartige Missstände und Verfehlungen erleben wollen, wie wir sie jetzt aufarbeiten müssen. Die Eckpunkte beschreiben, dass der Landessportbund als eingetragener gemeinnütziger Verein und sein ehrenamtliches Präsidium den Rücken frei haben sollen, um sportinhaltlich und konzeptionell zu arbeiten. Das Fördermittelgeschäft und mögliche wirtschaftliche Betätigungen im Sport sollen nach den Vorstellungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus dem LSB herausgelöst werden. Das Fördergeschäft sollte eine neue klar definierte und transparent agierende Gesellschaft, übernehmen, die durch einen operativ verantwortlichen Aufsichtsrat kontrolliert wird. In dem Aufsichtsrat sollten der LSB und der DOSB ebenso vertreten sein wie die Landesregierung. Mit dieser strikten Trennung zwischen ehrenamtlicher Sportarbeit und Sportförderung würden wir deutschlandweit ein gewisses Neuland betreten. Dieser Weg wäre konsequent. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der über den Budgetierungs- und Beleihungsvertrag gewählte Weg einer Vermischung von Sportkonzeption, Sportorganisation, Sportförderung und wirtschaftlichem Agieren Kontrolle und Transparenz erschwert und in weiten Teilen unmöglich gemacht hat. Das können wir uns nicht leisten. Die Landesregierung steht zu ihrem Wort, den Sport zu unterstützen. Wie wichtig uns dies ist, sehen Sie nicht zuletzt auch heute. Es war für Ministerpräsident Professor Böhmer und für mich eine Selbstverständlichkeit, dass wir gemeinsam der Einladung zum Landessporttag nachkommen. Wir haben auch Wort gehalten, dass die vorübergehende Umorganisation der Fördergeldausreichung zu keinen Verzögerungen und Brüchen für die Arbeit an der Sportbasis führen wird. Seit Mitte April hat das Sportministerium knapp eine Million Euro an Kreissportbünde und Landesfachverbände ausgereicht. Ablehnungen hat es nach meiner Kenntnis nicht gegeben. Da, wo Nachfragen erforderlich waren, konnten wir sehr unbürokratisch Lösungen finden. Die Arbeit vor Ort kann problemlos weitergehen. Nur bei einem Investitionsvorhaben mit vorgesehener 100%-Förderung einer Fitness- oder Gesundheitssportanlage gibt es noch Gesprächsbedarf. Mit der Wahl eines neuen Präsidiums stellen Sie heute die Weichen für einen personellen Neuanfang. Ich wünsche Ihnen eine gute Wahl. Wenn ich mir die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten anschaue, bin ich zuversichtlich, dass Ihnen der wirkliche Neuanfang gelingt. Dazu beitragen wird auch, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten eine so genannte Ehrenerklärung abgeben sollen und damit bestätigen, dass in den alten Strukturen keine Vorteilsnahme erfolgt ist und sie zu DDR-Zeiten keine Stasi-Verstrickung hatten. Ich wünsche dem neuen Präsidium einen guten Start. Vor den neu gewählten Mitgliedern steht ein gewaltiger Aufgabenberg ¿ auch in Abarbeitung des Berichtes des Landesrechnungshofes. Neben der Vorlage eines belastbaren Haushaltsplanes gilt es, die Personalkosten zügig in Ordnung zu bringen und schnell Klarheit für die Zukunft der Landessportschule in Osterburg zu schaffen. Bis zum 15. Juni müssen verabredungsgemäß die Konkretisierungen laut Paragraph 2 und 3 des Änderungsvertrages erfolgen. Bis Ende September muss das neue Sportförderkonzept stehen, damit ich rechtzeitig im Sozial- und Finanzausschuss die Freigabe der vom Landtag bislang gesperrten Sportfördermittel für 2009 beantragen kann. Daran haben wir gemeinsam ein originäres Interesse. Ich stehe als Partnerin des Sports bereit und freue mich auf eine  konstruktive Zusammenarbeit mit den Gremien des Sports. Ich darf das neue Präsidium bereits jetzt für Anfang Juni zu einem ersten Gespräch über die nächsten gemeinsamen Schritte einladen. Es soll eine gute, gedeihliche Zusammenarbeit im Interesse des Sports und des Sportlandes Sachsen-Anhalt werden. Wir haben wirklich die Chance, gemeinsam gestärkt aus dieser schwierigen Phase heraus zu gehen. Trotz mancher Meinungsverschiedenheit zwischen einem Landessportbund und einer Landesregierung, die es geben darf, darf es aber niemandem gelingen, zwischen uns einen Keil zu treiben und uns in unserem gemeinsamen Anliegen auseinander zu dividieren. Nein, wir wollen gemeinsam für den Sport in Sachsen-Anhalt den Erfolg. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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