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Halle (Saale), den 29.05.2008

Illegale Abfälle auf der Deponie Zeuchfeld vermutet

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 050/08 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 050/08 Halle (Saale), den 29. Mai 2008 Illegale Abfälle auf der Deponie Zeuchfeld vermutet Bohrungen mit Rammkernsondierungen durchgeführt Die Deponie Freyburg Zeuchfeld (Burgenlandkreis) war bereits mehrfach Gegenstand von Mutmaßungen und Verdächtigungen bezüglich illegaler Abfallablagerungen. Bei früheren Sichtkontrollen waren lediglich kleinere Mengen nicht zulässiger Materialien festgestellt worden. Auch die Dokumentation des Betriebes ist ausgewertet worden. Im Anschluss daran sah sich das Landesverwaltungsamt veranlasst, weitere Tiefenprüfungen vorzunehmen. Bei dieser Tiefenprüfung mittels Rammkernsondierungen (Bohrtiefe ca. 2 m) an verschiedenen Bohrpunkten wurden Überschreitungen der seit 2005 geltenden Grenzwerte der organischen Bestandteile im Abfallgemisch, charakterisiert durch den Glühverlust, festgestellt (unter Glühverlust (in %) versteht man den Anteil an organischer Substanz einer Probe. Je höher der Glühverlustwert, desto höher ist der Anteil an organischer Substanz in der Probe ). Bei der Deponie Freyburg Zeuchfeld  handelt es sich um eine Deponie der Klasse I, auf der seit 2005 nur noch mineralische Abfälle abgelagert werden dürfen. Hier ist ein Glühverlust von höchstens 3% vorgeschrieben. In Freyburg Zeuchfeld wurde die vorgeschriebene Höchstgrenze teilweise um das 10fache überschritten. Eine  Gefahr für Mensch und Umwelt besteht jedoch nicht. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen lassen vermuten, dass seit geraumer Zeit organische Abfälle illegal auf der Deponie flächendeckend abgelagert wurden.  Zurzeit werden die Ergebnisse der Bohrungen ausgewertet, um genaue Flächenausbreitung und Ablagerungszeiträume feststellen zu können. Es bleibt zu vermuten, dass die Ablagerung derartiger Abfälle mit Zwischenabdeckungen zugelassener Abfälle erfolgte, sodass dies bei Überwachungsmaßnahmen durch das Landesverwaltungsamt nicht auffallen konnte. Gegenüber dem Deponiebetreiber wird ein sofortiger Annahmestopp verfügt.  Weitere Schritte werden folgen, sobald die Auswertungen abgeschlossen sind. Bei neuen Erkenntnissen wird die Öffentlichkeit zeitnah informiert.  Hintergrund: Im Rahmen der Fachaufsicht hatte das Landesverwaltungsamt im Zuge der Erkenntnisse um die Tongrube Vehlitz eine flächendeckende Überprüfung aller Gruben und Anlagen angeordnet, die durch die unteren Abfallbehörden und das LVwA derzeit durchgeführt werden. Neben den ca. 72 Kies- und Tongruben, die in der Zuständigkeit des Landesamtes für Geologie und Bergwesen liegen, sind im Land Sachsen-Anhalt weitere 128 Kies- und Sandgruben registriert, die von den unteren Behörden überwacht und kontrolliert werden. Daneben gibt es weitere ca. 400 Abfallbehandlungsanlagen, wie z. B. Sortieranlagen und Recyclinganlagen, die ebenfalls der Aufsicht der unteren Abfallbehörden unterliegen. Für diese 128 Gruben und ca. 400 Anlagen ist das LVwA fachaufsichtlich zuständig. Zudem überwacht das LVwA Deponien und weitere größere Anlagen in Sachsen-Anhalt in unmittelbarer Zuständigkeit, wie auch die Deponie Zeuchfeld. In einem ersten Schritt hatte das Landesverwaltungsamt dabei alle Unterlagen der Deponien und Anlagen geprüft, um eventuelle Unstimmigkeiten bei den Abfallströmen herauszufiltern.  In diesem Zusammenhang hatte das  Landesverwaltungsamt bereits im März auf dem Gelände der Mülldeponie Freyburg-Zeuchfeld Kontrollen durchgeführt. Anlass war eine Mitteilung des Deponiebetreibers, dass dort 15,8 t. Dämmstoffe und 21 t zerkleinerte gemischte Bauabfälle offenbar entgegen der Deponiegenehmigung abgelagert worden waren. Die besagten Abfälle wurden ordnungsgemäß thermisch entsorgt und ein  Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.  Im Zuge der weiteren Untersuchungen wurden jetzt auf dem Gelände großflächig Sondierungen vorgenommen, um durch  diese Aufschluss über eventuelle illegale Vorgänge in der Vergangenheit zu erlangen. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1246 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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