Jede zweite Schule im Land verfolgt bereits integrative Ansätze für Kinder mit Behinderungen
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 277/08 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 277/08 Magdeburg, den 3. Juni 2008 Jede zweite Schule im Land verfolgt bereits integrative Ansätze für Kinder mit Behinderungen Das Kabinett befasste sich heute mit einer großen Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Entwicklung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz informierte darüber, dass es im Schuljahr 2006/07 14.773 Förderschülerinnen und Förderschüler im Land gab. Die absolute Zahl der Förderschülerinnen und Förderschüler ist rückläufig (20.682 im Schuljahr 1995/96). Auf Grund der geburtenschwachen Jahrgänge ist aber bezogen auf die Entwicklung der Gesamtschülerzahlen ein prozentualer Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl der Förderschüler ist von 1996/97 bis 2007/08 von 5,4 Prozent auf 7,8 Prozent gestiegen. Im Schuljahr 2008/09 wird erneut mit einem Anstieg der Förderquote gerechnet. Der Bundesdurchschnitt liegt bei etwa 5,56 Prozent. Im Schuljahr 2007/08 arbeiten landesweit 31 Förderzentren. Im nächsten Schuljahr kommen weitere fünf hinzu. Gegenwärtig sind etwa 23 Prozent, das sind 199 öffentliche Schulen des Landes, in die Arbeit der Förderzentren eingebunden, um wohnortnahe präventive und sonderpädagogische Förderangebote zu gewährleisten. Insbesondere in den Förderschwerpunkten Sprache und emotionale-soziale Entwicklung sind in den Regionen, in denen für diese Förderschwerpunkte keine Schulstandorte vorhanden sind, insgesamt 17 Kooperationsklassen an Grund- und Sekundarschulen eingerichtet worden. In elf Kooperationsklassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen sollen Schülerinnen und Schüler auf die Überwindung des sonderpädagogischen Förderbedarfs sowie auf den Erwerb des einfachen Hauptschulabschlusses vorbereitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Sprachförderung der Kinder als Voraussetzung für erfolgreiches Lesen und Schreiben. Hier hat sich die Zahl der Angebote und die Anzahl der einbezogenen Schülerinnen und Schüler nahezu verdoppelt (1.361 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2006/07 in 239 Kursen, 2.262 Schülerinnen und Schüler in 487 Kursen im Schuljahr 2007/08). 1.072 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten im Schuljahr 2007/08 an 345 Schulen Unterricht gemeinsam mit nichtförderungsbedürftigen Kindern, somit an jeder zweiten Schule des Landes (826 Schüler 2006/07, 205 Schüler 2001/02). Voraussetzung für eine kontinuierliche Weiterentwicklung solcher Unterrichtsformen ist die Qualifikation der Lehrkräfte. Das betrifft u. a. Fragen der Diagnostik im Rahmen des sonderpädagogischen Feststellungsverfahrens sowie die neuen oder erweiterten Aufgaben der Schulleitungen in den Förderzentren. Die Qualifikation sonderpädagogischer Beschäftigter ist eine wesentliche Landesaufgabe. Ein weiterer wichtiger Fortbildungsschwerpunkt ist die Entwicklung der Förderkompetenz aller Lehrkräfte in allen Schulformen zur Umsetzung der schulischen Integration. Eine landesweite Arbeitsgruppe erarbeitet eine Handreichung für ein Handlungskonzept zur Reduzierung der Schülerzahlen an Förderschulen. Insgesamt könne festgestellt werden, so Kultusminister Olbertz, dass sich das Netz der Förderzentren gut entwickelt hat. Das Konzept der freiwilligen Beteiligung der Schulen sorge für eine hohe Motivation. Zugleich müsse die Zahl der Förderschüler sowohl an Förderschulen als auch insgesamt gesenkt werden. ¿Hinsichtlich dieser Zielstellung¿, sagt Minister Olbertz, ¿bieten das Netz der Förderzentren und die darin verankerten Aufgaben eine gute Grundlage.¿ Derzeit wird geprüft, in welchem Umfang auf die Bedarfsfeststellung vor der Einschulung zugunsten der Integration in der flexiblen Eingangsphase verzichtet werden kann. Große Beachtung wird dem Ausbau der Kooperationsklassen und des gemeinsamen Unterrichts sowie der Qualifizierung des flexiblen Schuleingangs durch eine gezielte Unterstützung der Förderschullehrkräfte geschenkt. Im Schuljahr 2009/10 soll das Netz der Förderzentren vollständig aufgebaut sein. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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