: 137
Magdeburg, den 11.06.2008

Innenminister Hövelmann stellt den Bericht zur Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2007 vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 137/08 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 137/08 Magdeburg, den 12. Juni 2008 Innenminister Hövelmann stellt den Bericht zur Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2007 vor - Weniger Delikte, aber mehr Drogen sichergestellt - Besorgniserregende Zunahme bei Drogentoten - Präventionsmaßnahmen wichtig - Erfolgreiche Zusammenarbeit von Polizei und Zoll wird fortgesetzt Innenminister Holger Hövelmann hat am heutigen Donnerstag, 12. Juni 2008, im Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt, den Rausch­giftlagebericht 2007 für das Land Sachsen-Anhalt vorgestellt. Des Weiteren unterzeichneten der Direktor des LKA Sachsen-Anhalt, Jürgen Schmökel, und der Präsident des Zollkriminalamtes, Karl-Heinz Matthias, eine Neufassung der Vereinbarung zur ¿Gemein­samen Ermittlungsgruppe Rauschgift des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt und des Zollkriminalamtes (GER)¿. Im Jahr 2007 wurden 5.709 Fälle (2006: 6.537 Fälle) von Rauschgift­kriminalität registriert, damit liegt d er Anteil an der Gesamtkriminalität bei 2,6 Prozent. Die Aufklärungsquote betrug beachtliche 92,3% (2006: 91,5%). Die so genannten Konsumentendelikte, also der Erwerb, Besitz und die Abgabe geringer Mengen von illegalen Drogen, bildeten auch im Jahr 2007 mit einem Anteil von 70,8 Prozent (2006: 69,1 %) unverän­dert den polizeilichen Bearbeitungsschwerpunkt bei Rauschgift­delikten. Der prozentuale Anteil von Delikten des illegalen Handels und Schmuggels betrug 26,5 % (2006: 29 %). Im zurückliegenden Jahr konnten zu den 5.709 erfassten Fällen der Rauschgiftkriminalität 4.720 Tatverdächtige (2006: 5.145 TV) ermittelt werden. In den Altersbereichen bis unter 21 Jahren wird seit dem Jahr 2001 ein kontinuierlicher Abwärtstrend bei der Gesamtzahl der Tatver­dächtigen registriert. Dagegen ist in der Altersgruppe der Erwachsenen seit dem Jahr 2002 ein ansteigender Trend bzw. im aktuellen Berichtsjahr ein nahezu unverändertes Niveau zu verzeichnen. Hövelmann: ¿Die rückläufigen Gesamtfallzahlen sind zwar erfreulich, aber kein Grund zur Entwarnung. Das Dunkelfeld gerade in diesem Deliktsbereich ist schwer einzuschätzen. Die Menge der sichergestellten Drogen hat sich deutlich erhöht, stellt sich aber bei den einzelnen Drogenarten unterschiedlich dar. So wurden 238,9 Kilogramm (im Vorjahr: 109,4 kg) Cannabisprodukte sichergestellt. A ufgrund einer Einzelsicherstellung des Landeskriminal­amtes Sachsen-Anhalt von 161 kg Haschisch ist die Gesamtsicherstellungsmenge bei Cannabisprodukten gegenüber dem Vorjahr um 129,5 kg angestiegen. ¿Dagegen sind die Sicherstellungsmengen bei Heroin 1,8 Kilogramm (5,3 kg), Kokain 3,3 Kilogramm (7,92 kg) und Amphetamin 5,4 Kilogramm (6,2 kg) rückläufig.¿ Im Jahr 2007 wurden in Sachsen-Anhalt besorgniserregende 15 Rauschgifttote (2006: 8 Tote) registriert. Seit 1994 sind somit in Sachsen-Anhalt insgesamt 79 Menschen a n den Folgen des Drogenmissbrauchs verstorben. Hövelmann: ¿Im Focus der polizeilichen Ermittlungen werden auch weiterhin die Drogen­händler und ihre Verteilernetze stehen und auch Schwerpunktkontrollen der Polizei zum Thema Drogen im Straßenverkehr bleiben nach wie vor aktuell. Neben einer konsequenten Strafverfolgung müssen wir aber auch präventiv arbeiten. Die jungen Menschen müssen über die gesundheitlichen Risiken und Folgen des Drogenmissbrauchs Bescheid wissen. Hier sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Elternhaus und Schule und auch wir als Polizei haben die Pflicht, gemeinsam alles zu tun, um unsere Kinder und Jugendlichen vor Drogen zu schützen. Sinnvolle Freizeitangebote und vor allem Zukunftsperspektiven sind dabei das A und O.¿ Die Polizei hält ein breit gefächertes Präventionsangebot bereit. So werden vom Landes­kriminalamt Sachsen-Anhalt verschiedene Informationsmaterialien angeboten. Für Aufklä­rungsveranstaltungen zur Suchtproblematik hat die Polizei für Kinder und Jugendliche, Lehrer und pädagogische Fachkräfte sowie für Eltern verschiedene Vortragskonzepte vorbereitet. Diese beinhalten je nach Zielgruppe verschiedene Schwerpunkte, wie: · Stärkung des Selbstvertrauens · legale/illegale Drogen (¿kleine Drogenkunde¿) · Erkennen von Drogenmissbrauch · gesundheitliche und strafrechtliche Folgen des Drogenmissbrauchs etc. Darüber hinaus sind unter http://www.polizei.sachsen-anhalt.de Informationen zum Thema Drogen und Drogenprävention abrufbar. Zusammenarbeit von Polizei und Zoll wird fortgesetzt Hövelmann: ¿Die Bekämpfung von international organisierten Rauschgifthändlern erfordert eine noch konsequentere Ausschöpfung der vorhandenen Möglichkeiten. Daher wird heute mit der Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung zur ¿Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rausch­gift des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt und des Zollkriminalamtes (GER)¿, dass aus dem Jahr 1995 stammende Vertragswerk in organisatorischer und personeller Hinsicht den aktuellen Bedingungen angepasst.¿ Somit kann die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zoll bei der Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität in Sachsen-Anhalt auch weiterhin zukunftsorientiert fortsetzt werden. Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung