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Magdeburg, den 18.06.2008

Freie Fahrt für den Lachs: Baustart für Fischtreppe am Muldenstausee Wernicke: Wesentlicher Grundstein für intaktes Flussgebietssystem

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 081/08 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 081/08 Magdeburg, den 19. Juni 2008 Freie Fahrt für den Lachs: Baustart für Fischtreppe am Muldenstausee Wernicke: Wesentlicher Grundstein für intaktes Flussgebietssystem Pouch . Weg frei für Lachs und Co.: Dem Edelraubfisch  wird am Einlauf des Muldestausees eine Treppe gebaut, damit er bald wie vor 60 Jahren die Mulde zum Laichen hinauf wandern kann. Am Donnerstag erfolgte im Beisein von Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke der Baustart für die sogenannte Sohlgleite, eine Art künstlicher Bachlauf. 2009 wird eine Fischaufstiegsanlage am Auslaufbauwerk folgen. Die Fische werden dann ungehindert durch diese Anlagen die Mulde auch über den Stausee passieren können. Neben dem Lachs können sich dann auch andere wandernde Fischarten wie Aal, Aland, Quappe und Döbel in der Mulde frei bewegen. Wernicke bezeichnete die Baumaßnahmen als wesentlichen Grundstein für ein intaktes Mulde-Flussgebietssystem. Wernicke: ¿Die von Menschen künstlich geschaffenen Hindernisse werden neu gestaltet oder umgangen, um die Fischdurchlässigkeit wiederherzustellen.¿ Die Ministerin sagte, dass die aus der bergbaulichen Vergangenheit stammenden Kanalisierungsmaßnahmen der Mulde ihren Preis fordern. Jahrzehnte seien die Fische von ihren bevorzugten Laichplätzen abgeschnitten worden und jetzt seien kostenintensive Wiederherstellungsmaßnahmen für die ökologische Durchlässigkeit notwendig. Die Kosten betragen für die beiden Aufstiegsanlagen Sohlgleite und Doppelschlitzpass 2,6 Millionen Euro. Wernicke: ¿Dieses Vorhaben hat dennoch bei allen Beteiligten die notwendige Resonanz gefunden. Das zeige sich insbesondere bei der Finanzierung des Projektes. So haben sich der Bund und das Land Sachsen-Anhalt nach einem Verhandlungsmarathon darauf geeinigt, dass für die Maßnahmen Bergbausanierungsmittel des Bundes und des Landes genutzt werden.¿ Die Mulde war vor mehr als 60 Jahren eines der bedeutendsten Lachsgewässer Mitteldeutschlands. Mit dem Aufschluss des Tagebaus Goitsche im heutigen Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde 1975 die Mulde in einer Länge von neun Kilometern verlegt. Um die kürzeste Strecke durch den heutigen Muldestausee nutzen zu können, wurden Staustufen gebaut ohne dass die Durchlässigkeit für Fische berücksichtigt wurde. Der Muldestausee ist mit 6,3 Quadratkilometern Oberfläche das viertgrößte Gewässer des Landes Sachsen-Anhalt. Seine Länge beträgt ca. neun und seine breiteste Stelle zwei Kilometer. Er ist bis zu 35 Meter tief. Hintergrund Sohlgleite Sohlgleiten dienen der Überwindung eines geringen Höhenunterschiedes in der Gewässersohle mit einer über die gesamte Gewässerbreite geführten, flach geneigten Sohlenstufe. Durch quer zur Strömung liegende Steinschüttungen (zumeist Grobschotter) wird die Fließgeschwindigkeit reduziert und eine Tiefenerosion verhindert. Systemskizze einer Sohlgleite im Längs- und Querschnitt Schlitzpass Der Schlitzpass weist auf der gesamten Beckenhöhe offene Schlitze in der Querwand auf. Die Anordnung der Holzeinbauten und die grobe Steinschüttung an der Sohle sorgen für Verwindigkeiten, insbesondere an der Sohle. Der Schlitzpass ist gegen wechselnde Wasserstände unempfindlich. Schemaskizze des Schlitzpasses Abb. aus: http://www.lebendige-hase.de/site/pictures/Fischaufstiegshilfen.pdf  Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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