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Magdeburg, den 29.09.2008

Landesentwicklungsminister Daehre: Städte in ländlichen Regionen bieten gute Voraussetzungen für mehr Mitwirkung der Bürger an Entscheidungsprozessen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 482/08 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 482/08 Magdeburg, den 30. September 2008 Landesentwicklungsminister Daehre: Städte in ländlichen Regionen bieten gute Voraussetzungen für mehr Mitwirkung der Bürger an Entscheidungsprozessen Die so genannten Landstädte in Sachsen-Anhalt verfügen vielfach über sehr gute Voraussetzungen, um sich auf den demografischen Wandel einzustellen. Zu diesem Schluss kommt die von der Landesregierung im November 2005 in Auftrag gegebene Studie ¿Ländliche Lebensmodelle junger Menschen und Familien in Sachsen-Anhalt¿, über die Landesentwicklungsminister Dr. Karl-Heinz Daehre heute das Kabinett informierte. ¿Gerade die Überschaubarkeit und die Direktheit der zwischenmenschlichen Beziehungen bieten viele Möglichkeiten, gut funktionierende Netzwerke zu entwickeln und die Bürger noch intensiver an den Entscheidungsprozessen in ihrer Stadt zu beteiligen¿, nannte der Minister einen der wesentlichen Vorteile. Als beispielgebendes Projekt hob Daehre das Zusammenspiel von bürgerschaftlichem Engagement, Wirtschaft und Schule in dem Projekt ¿Jugendhaus Weißenfels¿ hervor. Durch die Zusammenarbeit werde Jugendlichen schon frühzeitig vermittelt, ihre Region als Lebens-, Wohn- und Arbeitsort zu entdecken, um die Bindung der Kinder und Jugendlichen an ihre Heimatstadt zu stärken. Die Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft spiele hier eine große Rolle bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Sieben Zentrale Orte standen als Modellkommunen zur Verfügung. Es ging bei diesem Projekt vor allem darum, wie diese Kommunen für junge Familien noch attraktiver gemacht werden können, um Gründe für eine mögliche Abwanderung zu nehmen und optimale Voraussetzungen für die Erfüllung vorhandener Kinderwünsche zu bieten. Das Spektrum der vor Ort entstandenen Ideen reichte dabei von Kind-Eltern-Zentren und Mehrgenerationenhäusern über die Senkung der Schulabbrecherquote durch engere Vernetzung mit der örtlichen Wirtschaft bis hin zur Nutzung bzw. Umnutzung von leer stehenden öffentlichen Gebäuden für kulturelle und soziale Zwecke. ¿Die Ergebnisse des Projektes gilt es nun, auf andere Orte im ländlichen Raum zu übertragen¿, sagte Minister Daehre. Schwerpunkte bildeten hier die Zentralen Orte. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sollen im Rahmen eines Demografie-Coachings auch andere Zentrale Orte in die Lage versetzt werden, unter veränderten demografischen Bedingungen ihre Funktion gegenüber dem Umland als Zentraler Ort entsprechend wahrzunehmen. Ziel sei es dabei, die jeweilige Stadt in ihrer zentralörtlichen Funktion zu stärken und die Innenstadtentwicklung sowie die interkommunale Zusammenarbeit zu unterstützen. Bad Lauchstädt im Saalekreis ist die erste Gemeinde, die in Zusammenarbeit mit der Landgesellschaft auf diesem Weg begleitet wird. Im November wird eine Regionalkonferenz in der Region Harz stattfinden, wo den Städten und Gemeinden dieser Planungsregion ein Angebot zum Demografie-Coaching unterbreitet wird. Gemeinsam mit der Staatskanzlei, dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales wird das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr die erarbeiteten Handlungsempfehlungen auf andere Städte übertragen. Zum Hintergrund: Die Studie der Landesregierung Sachsen-Anhalt ¿Zukunftschancen junger Frauen und Familien in Sachsen-Anhalt¿, die im Jahre 2004 abgeschossen wurde, hat im Ergebnis gezeigt, dass nicht nur die harten Standortfaktoren, wie Arbeitsplätze und Infrastrukturangebote, sondern auch die weichen Standortbedingungen, wie Kinderbetreuung, kulturelle Angebote, wohnortnahe Schulversorgung oder ein familienfreundliches Wohnumfeld von großer Bedeutung für die Ansiedlung von Familien im ländlichen Raum sind. Auf der Grundlage dessen, gab das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr im Jahre 2005 das Projekt ¿Ländliche Lebensmodelle junger Menschen und Familien in Sachsen-Anhalt¿ in Auftrag. Das Projekt sollte Wege aufzeigen, wie das Lebensumfeld von jungen Menschen und Familien im ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt gestärkt werden kann. In sieben Modellorten in Sachsen-Anhalt mit völlig unterschiedlicher Lage im ländlichen Raum wurden konkrete Lebensformen und Lebensbedingungen von jungen Menschen und Familien identifiziert, typologisch beschrieben sowie kommunale und landespolitische Handlungsansätze zu ihrer Stärkung entwickelt und in konkrete Handreichungen übersetzt. Projektorte: Coswig (Anhalt) ¿ Anschluss des Elberadweges an das sanierte Ensemble des Klosterhofes. Gerbstedt, Ilsenburg (Harz) ¿ In dem wirtschafllich aufstrebenden Ort wurde die Einrichtung von Betriebskindergärten debattiert. Mieste ¿ Unterstützung für das Projekt ¿Familie Lokal¿ der Miester Kirchen, das Familien etliche Angebote unterbreitet. Stendal ¿ Idee eines ehrenamtlich unterstützten ¿Telefondienstes¿ auf privater Basis, wo jeder in der Umgebung anrufen kann und Hilfe vermittelt bekommt ¿ vom Reparaturservice bis zum Schlüsseldienst. Wanzleben ¿ Unterstützung für die Initiative von Vätern, einen Burgenspielplatz zu errichten. Weißenfels ¿ Eine Schülerakademie soll besser in bestehende Netzwerke eingebunden werden. Projektleitung: nexus Institut für interdisziplinäre Forschung und Kooperationsmanagement, Berlin Projektpartner: Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Auftraggeber:   Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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