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Magdeburg, den 21.10.2008

Haseloff zieht positive Bilanz: Arbeitslosigkeit teilweise um 60% gesenkt ?Bürgerarbeit? wird in Bad Schmiedeberg und Barleben um ein Jahr verlängert

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 231/08 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 231/08 Magdeburg, den 22. Oktober 2008 Haseloff zieht positive Bilanz: Arbeitslosigkeit teilweise um 60% gesenkt ¿Bürgerarbeit¿ wird in Bad Schmiedeberg und Barleben um ein Jahr verlängert Das Modellprojekt ¿Bürgerarbeit¿ wird an den Standorten Bad Schmiedeberg und Barleben über das Jahresende hinaus fortgesetzt. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Wirtschaftsministerium, Bundesagentur für Arbeit sowie Vertretern der zwei Kommunen. Als Basis für eine Förderung in den Modellstandorten über den 31. Dezember 2008 hinaus dient auch weiterhin der im Sozialgesetzbuch (SGB) II vorgesehene Beschäftigungszuschuss Job-Perspektive. Für ¿Bürgerarbeiter¿, die Arbeitslosengeld II empfangen, werden so 75 Prozent der Lohnkosten von der ARGE finanziert, den Rest sowie erforderliche Sach- und Verwaltungskosten übernimmt das Land. ¿Die Erfolge des Projektes ¿Bürgerarbeit¿ können sich sehen lassen. Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen an den Standorten konnte die Arbeitslosigkeit dauerhaft um bis zu 60 Prozent gesenkt werden¿, betonte Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff und fügte hinzu: ¿Wir stehen weiter zu unserem Ziel, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.¿ Die positive Bilanz der ¿Bürgerarbeit¿ für Arbeitnehmer und die jeweilige Region wurde durch mehrere renommierte Forschungseinrichtungen bestätigt ¿ unter anderem durch das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA). ¿Damit wurde die Praktikabilität des Konzeptes nachgewiesen. Es wird deshalb weiter versucht, auf Bundesebene das Modell in größeren Dimensionen zu testen¿, sagte Haseloff. ¿So laufen derzeit beispielsweise in mehreren Städten Bayerns weitere Projekte.¿ Zudem seien Erfahrungen aus der ¿Bürgerarbeit¿ in das Bundesprogramm ¿Kommunal-Kombi¿ eingeflossen, welches aber ausschließlich Empfänger von Arbeitslosengeld II berücksichtige und aufgrund der Pflicht zur Kofinanzierung durch die Kommunen nur sehr langsam angelaufen sei. Da der gesetzliche Rahmen für eine Förderung der Teilnehmer aus dem Rechtskreis des SGB III (welche vor ihrer Tätigkeit in ¿Bürgerarbeit¿ Arbeitslosengeld I oder keine Leistungen bezogen) komplett ausgeschöpft wurde, kann die ¿Bürgerarbeit¿ für diesen begrenzten Personenkreis nicht verlängert werden. ¿Mit diesen Teilnehmern werden in den zuständigen Arbeitsagenturen Gespräche geführt, um ihnen Angebote unterbreiten zu können, die auf den Erfahrungen aus der ¿Bürgerarbeit¿ aufbauen¿, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Max-Volker Dähne. Bedingt durch diese Reduzierung des Beschäftigtenpotentials wird es in den Kommunen teilweise zu personellen Umbesetzungen kommen. Jedoch soll das bisherige Spektrum der Einsatzorte ¿ gerade im Hinblick auf die positiven Erfahrungen ¿ weitestgehend erhalten bleiben. Bislang waren in Bad Schmiedeberg 106 und in Barleben 65 ¿Bürgerarbeiter¿ tätig. Zur ¿Bürgerarbeit¿ in Sachsen-Anhalt: Das Modell ¿Bürgerarbeit¿ ist ein gemeinsames Projekt des Landes Sachsen-Anhalt und der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Es wurde im August 2006 bei der Lebenshilfe in Magdeburg gestartet und in Bad Schmiedeberg und Barleben fortgesetzt. Anfang Juli 2007 folgten mit Gerbstedt, Kelbra und Hecklingen weitere Standorte. Fast zeitgleich wurde mit Schmölln auch der erste Modellstandort in Thüringen eröffnet. Zudem wird das Konzept, dem eine konsequente Aktivierung des gesamten jeweiligen Arbeitslosenbestandes zugrunde liegt, auch im oberpfälzischen Weiden getestet. In allen Orten ist eine bedeutende Reduzierung der Arbeitslosigkeit nachweisbar, vor allem begründet durch die hohe Zahl von Abgängen aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im Konzept ¿Bürgerarbeit¿ steckt die Idee, arbeitslosen Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in gemeinnützigen Bereichen wie in Vereinen, der Kirche, im außerschulischen Bereich oder bei der Seniorenbetreuung anzubieten. Mit ¿Bürgerarbeit¿ sollen Menschen, die bereits sehr lange arbeitslos sind, mobilisiert werden und ein neues Selbstwertgefühl vermittelt bekommen. Damit sollen auch neue Chancen in Richtung des ersten Arbeitsmarktes eröffnet werden. Hinter ¿Bürgerarbeit¿ steht ein Gesamtkonzept, welches vierstufig aufgebaut ist. Zunächst werden alle arbeitslosen Menschen einer Kommune zum Beratungsgespräch in die Agentur für Arbeit oder beim SGB II-Träger eingeladen. In dieser 1. Stufe wird geprüft, welche Chancen diese Menschen am ersten Arbeitsmarkt haben. In der 2. Stufe werden jene Arbeitnehmer, die auf verfügbare Stellen passen, so schnell wie möglich vermittelt. Personen mit Qualifizierungsdefiziten erhalten im Rahmen der 3. Stufe z. B. einen Bildungsgutschein, nehmen an einer Trainingsmaßnahme teil oder werden auf andere Weise gefördert. Erst wenn all diese Aktivitäten nicht zum Ziel führen, wird in einer 4. Stufe ¿Bürgerarbeit¿ angeboten. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de

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