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Magdeburg, den 06.11.2008

4. Einspeiserforum in Stendal Erneuerbare Energien: Staatssekretär Pleye fordert Solidarisierung der Kosten für Netzausbau

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 247/08 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 247/08 Magdeburg, den 6. November 2008 4. Einspeiserforum in Stendal Erneuerbare Energien: Staatssekretär Pleye fordert Solidarisierung der Kosten für Netzausbau Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Pleye erwartet von der Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das 2009 in Kraft tritt, positive Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. ¿Im Bereich des Stroms aus Wind und Biomasse ist davon auszugehen, dass die teilweise Erhöhung der Einspeisevergütung eine starke positive Wirkung haben wird¿, sagte Pleye heute zur Eröffnung des 4. Einspeiserforums in Stendal ¿ einer Fachveranstaltung von E.ON-Avacon, den Städtischen Werken Magdeburg sowie des Netzbetreibers enviaNetz. Auch das in EEG-Novelle festgelegte, kontinuierliche Abschmelzen der Einspeisevergütung für Sonnenstrom werde die positive Entwicklung der Solarindustrie in Mitteldeutschland nicht behindern. Der Bundestag hatte am 6. Juni dieses Jahres beschlossen, die Vergütung für Solarstrom aus Dachanlagen in den kommenden zwei Jahren um jeweils 8 und anschließend um jährlich 9 Prozent abzusenken. ¿Das ist guter Kompromiss zwischen Stabilisierung der Verbraucherpreise und notwendiger Technologieförderung. Die Verbraucher werden entlastet, der Innovationsprozess der Solarbranche aber nicht behindert. Deshalb rechnen wir mit einem weiteren Wachstum, da die Gestehungskosten stetig geringer werden und die Nachfrage nach Photovoltaik als Energie der Zukunft weiter steigt¿, betonte der Staatssekretär. Pleye forderte zudem eine Solidarisierung der Mehrkosten für den Netzausbau und -betrieb. ¿Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass Kosten allein Verbrauchern in den Regionen aufgebürdet werden, in denen eine Nutzung von Erneuerbaren Energien akzeptiert und sinnvoll ist und in denen auch die dadurch erforderlichen Netzausbaumaßnahmen vorangetrieben werden.¿ So komme eine Studie der Deutschen Energie Agentur zu dem Ergebnis, dass beim Stromverbraucher in Sachsen-Anhalt durch den Netzausbau bis zum Jahr 2010 rund 11,5 Millionen Euro zusätzliche Kosten entstehen. ¿Diese werden voraussichtlich auf 21 Millionen Euro im Jahr 2015 anwachsen. Damit führen die intensive Nutzung regenerativer Energieträger und der damit notwendige Netzausbau infolge der fehlenden bundesweiten Kostensolidarisierung zu regional unterschiedlichen Nutzungsentgelten. Schon jetzt müssen die Verbraucher im Osten mehr zahlen. In Zukunft würde sich der Standortnachteil bei Investitionsentscheidungen weiter verstärken¿, sagte Pleye. Derzeit sind in der Branche der Erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt rund 20.000 Menschen beschäftigt. Der weltgrößte Solarzellenproduzent ¿ die Q-Cells SE ¿ hat seinen Sitz in Thalheim, der deutsche Marktführer bei der Herstellung von Windkraftanlagen ¿ Enercon ¿ produziert mit rund 3.700 Menschen in Magdeburg. Im vergangenen Jahr wurde hierzulande rund ein Drittel des Nettostroms aus regenerativen Energieträgern erzeugt ¿ Sachsen-Anhalt liegt damit bundesweit an der Spitze. Zum Vergleich: In der gesamten Bundesrepublik lag der Anteil bei 14,2 Prozent. Der Wind sorgte 2007 für rund 71 Prozent des in Sachsen-Anhalt regenerativ erzeugten Stroms. Ende Juni 2008 drehten sich im Land 2.058 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.964 Megawatt. Seit 2002 geht der jährliche Zubau an Windkraftanlagen leicht zurück. Künftig soll die Gesamtleistung insbesondere durch Repowering erhöht werden ¿ also durch das Ersetzen alter Anlagen durch neue, leistungsfähigere. Jede vierte regenerativ erzeugte Kilowattstunde wurde 2007 aus Biomasse gewonnen ¿ 2004 lag der Anteil noch bei 5 Prozent. Wasserkraft, Deponie- und Klärgase sowie Photovoltaik sorgten zusammen für rund 4 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de

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