Ministerpräsident Böhmer: Halberstadt stellt sich seiner Verantwortung
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 598/08 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 598/08 Magdeburg, den 20. November 2008 Ministerpräsident Böhmer: Halberstadt stellt sich seiner Verantwortung ¿Geschichte ist nicht nur Erfahrung, sondern auch Erinnerung. Es zählt zu unseren wichtigsten Gegenwartsaufgaben, das Wissen um die Vergangenheit von Generation zu Generation weiterzugeben. Halberstadt stellt sich dieser Verantwortung und ist in den letzten Jahren zu einem über das Land hinaus anerkannten Lernort für jüdisches Leben und jüdische Kultur geworden.¿ Das hat heute Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer in Halberstadt gesagt, wo er gemeinsam u. a. mit der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, an dem Gedenkakt im Nordharzer Städtebundtheater zum 70. Jahrestag der Pogromnacht 1938 teilnahm. Am 20. November 1938 war in Halberstadt mit dem Abriss der Synagoge begonnen worden, die als schönste Barocksynagoge im norddeutschen Raum galt. Böhmer erinnerte daran, dass die Entrechtung der Juden in der Nazidiktatur schon früher begonnen habe, der 9. November aber der Auftakt für die systematische Verfolgung, Deportation und Vernichtung der europäischen Juden gewesen sei. Böhmer: ¿Die unschätzbaren Beiträge jüdischer Bürger zum deutschen Kultur-, Geistes-, Wissenschafts- und Wirtschaftsleben sollten unwiederbringlich ausgelöscht werden. Das Vermögen wurde eingezogen und ¿ wie wir heute wissen ¿ größtenteils zur Finanzierung der militärischen Aufrüstung eingesetzt.¿ Das begangene Unrecht lasse sich nicht wiedergutmachen, aber daran zu erinnern ¿sind wir den Opfern und deren Hinterbliebenen schuldig ¿ und zwar unabhängig davon, ob wir zu der Generation gehören, die dieses Unrecht begangen hat¿. Böhmer mahnte eindringlich: ¿Wir sind es aber auch uns selbst schuldig, damit sich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte niemals wiederholt. So unfassbar es sein mag, Denkmuster von Fremdenfeindlichkeit nehmen auch heute gelegentlich auf die historischen Ereignisse Bezug.¿ Der Ministerpräsident sorgt sich um die Unterstützung unserer Demokratie. Sinkende Wahlbeteiligungen und kritische Umfrageergebnisse aus dem Sachsen-Anhalt-Monitor 2007 hätten die Landesregierung zur ¿Demokratieoffensive¿ veranlasst. Mit ihr solle das bürgerschaftliche Engagement gestärkt, demokratische Abläufe besser erklärt, die politische Bildung verbessert und die DDR-Vergangenheit aufgearbeitet werden. Wichtigste Aufgabe bleibe die Schaffung von Arbeitsplätzen und die positive Entwicklung der Wirtschaft. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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