Haseloff: ?Glücklich über Rettung des Traditionsbetriebs? Rumänische Eisenbahngesellschaft CTF übernimmt insolvente Fahrzeugtechnik Dessau
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 274/08 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 274/08 Magdeburg, den 5. Dezember 2008 Haseloff: ¿Glücklich über Rettung des Traditionsbetriebs¿ Rumänische Eisenbahngesellschaft CTF übernimmt insolvente Fahrzeugtechnik Dessau Die Ende März 2008 in Insolvenz gegangene Fahrzeugtechnik Dessau GmbH hat einen neuen Besitzer. Insolvenzverwalter Dr. Volkhard Frenzel stellte ihn heute Geschäftsfreunden und Medienvertretern vor. Die rumänische Compania de Transport Feroviar Bucuresti S. A. übernimmt das Dessauer Werk. Dies ist die erste rumänische Großinvestition in Sachsen-Anhalt. Das Traditionsunternehmen firmiert künftig unter FTD Fahrzeugtechnik Dessau GmbH CTF und setzt die Tätigkeit des bisherigen Unternehmens nahtlos fort. CTF-Generaldirektor ist Constantin-Dan Stoicescu. Minister Dr. Reiner Haseloff ist ¿äußerst glücklich über diese Lösung, die den Fortbestand dieses wichtigen Dessauer Werkes sichert¿. Er sichert dem rumänischen Investor Unterstützung bei Stärkung und Ausbau des Standortes zu. ¿Dieses Werk¿, sagte Haseloff, ¿durfte einfach nicht untergehen. Hier sind Fachleute mit oft jahrzehntelanger Erfahrung, hier konzentriert sich das technische und technologische Wissen von Generationen, hier gibt es einen starken Kundenstamm und eine gute Auftragssituation. All das sind gute Gründe für den Fortbestand des Unternehmens, das durch den neuen Investor aus einer finanziellen Krise gerettet wurde. Besonders dankbar bin ich dem Insolvenzverwalter Dr. Frenzel. Er hat erneut bewiesen, dass ein starker Insolvenzverwalter krisenbelastete Betriebe wiederbelebt und ihnen zu neuer Stärke verhilft.¿ Haseloff würdigte zudem die aktive Rolle der Investitionsbank des Landes (IB), die sich während des Insolvenzverfahrens unter anderem im Gläubigerausschuss engagiert hatte. ¿Zudem führt die IB derzeit mit dem Investor Gespräche über eine weitere Unterstützung von Neuinvestitionen.¿ Dr. Frenzel sagt zum Verlauf des Insolvenzverfahrens: ¿Einen Anteil an diesem Erfolg haben alle, die uns bei der erfolgreichen Sanierung dieses namhaften mitteldeutschen Unternehmens geholfen haben. Besonders zu erwähnen ist die hoch qualifizierte Belegschaft, die das Sanierungskonzept mitgetragen und umgesetzt hat. Für die hervorragende Unterstützung durch das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt bedanke ich mich besonders. Mit der persönlichen Intervention von Minister Dr. Reiner Haseloff, der deshalb extra nach Moskau gefahren war, konnten auch bestehende Aufträge bei der Russischen Staatsbahn gesichert und neue hinzugewonnen werden.¿ Bereits vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Fahrzeugtechnik Dessau AG am 1. Mai 2008 wurde vom Insolvenzverwalter Dr. Volkhard Frenzel (Halle) ein Sanierungskonzept erarbeitet, das drastische Kostensenkungen zum Inhalt hatte. So musste sich das Unternehmen von 50 der insgesamt 167 Mitarbeiter trennen, die jedoch in einer von Land, Insolvenzverwalter und IG Metall finanzierten Transfergesellschaft weiterbeschäftigt wurden. Mit der Übernahme steigen nun die Chancen dieser Menschen auf einen Wiedereinstieg beim alten Arbeitgeber. ¿Gestartet sind wir mit 117 Mitarbeitern, jetzt sind es 125¿, sagte Frenzel. ¿Perspektivisch sollen weitere gut ausgebildete Fachkräfte aus der Transfergesellschaft zurückgeholt werden.¿ Gleichzeitig ist es dem Insolvenzverwalter gelungen, die größten Kunden wie z. B. Siemens, Bombardier, Alstom und die Deutsche Bahn weiter zu beliefern und die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Lieferanten fortzuführen. Durch diese Maßnahmen gelang es, das Unternehmen während der Insolvenzverwaltung so zu führen, dass wieder ¿schwarze Zahlen¿ geschrieben werden konnten. Die vor dem Insolvenzverfahren dauerhafte Verlustsituation konnte in einen monatlichen Gewinn von durchschnittlich 100 bis 300 TEuro umgewandelt werden. Die Ursachen für die überaus positive Bilanz waren eine drastische Steigerung der Arbeitsproduktivität, eine etwa 40-prozentige Umsatzerhöhung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung von ca. 35 Prozent im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Insolvenzanmeldung. Der monatliche Umsatz wurde erhöht auf 1,5 Millionen Euro. Diese erfreuliche Entwicklung, die durch konsequentes und betriebswirtschaftliches Management unter der Leitung von Dr. Frenzel herbeigeführt wurde, gestattete es, Aktivitäten zum Verkauf der FTD Fahrzeugtechnik Dessau AG einzuleiten. Das Unternehmen wurde weltweit zum Verkauf im Rahmen einer übertragenen Sanierung ausgeschrieben. Aus der Vielzahl der Angebote wurden einige in die engere Wahl gezogen. Kriterien für diese Auswahl waren die Zusage zum Erhalt des Unternehmens als Ganzes am Standort, die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze, ein Konzept, welches die Zukunft des Unternehmens sichert und der Kaufpreis. Von den Bewerbern erhielt schließlich die Compania de Transport Feroviar Bucuresti S. A. den Zuschlag. Die rumänische Eisenbahntransportgesellschaft existiert seit mehr als 20 Jahren. Zum Kerngeschäft des Privatunternehmens gehört der Bau von verschiedenen Waggontypen für den Transport von Industriegütern und Rohstoffen. Dieser erfolgt an drei Standorten in Rumänien. Zudem verfügt die CTF als erstes privates, für die rumänische Bahn zugelassenes, Transportunternehmen über einen eigenen Bestand an Lokomotiven und Transportraum sowie eine Lizenz für den europäischen Schienenverkehr. Zu den unternehmerischen Aktivitäten zählen auch der Bau von Elektromotoren und ¿generatoren sowie die Instandhaltung, Wartung und Reparatur von Schienenfahrzeugen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter in Rumänien. Die wichtigsten Märkte sind Rumänien, die EU und Südafrika. Erst kürzlich stieg der ehemalige rumänische Tennisstar Ilie Nastase, Weltranglistenerster von 1972/73, als Teilhaber bei CTF ein, das Synergien zwischen den Standorten in Rumänien und der FTD herstellen will. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de
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