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Magdeburg, den 26.01.2009

Blick auf Halles Justiz im Nationalsozialismus

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 005/09 Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 005/09 Magdeburg, den 26. Januar 2009 Blick auf Halles Justiz im Nationalsozialismus Magdeburg (MJ). Im Landgericht Halle (Saale) wird eine Ausstellung gezeigt, die sich intensiv mit der nationalsozialistischen Justizgeschichte in der Region auseinandersetzt, Biografien beleuchtet und auch die Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität zwischen 1933 und 1945 sowie das Thema Zwangsarbeit in den Blick nimmt. Die Wanderausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus: Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes¿ führt Besuchern vor Augen, zu welchen Exzessen die Justiz in einem totalitären System fähig sein kann. Sie wird am 27. Januar 2009 im Rahmen der Gedenkfeiern zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus von Landtag und Landesregierung eröffnet und ist vom 28. Januar bis zum 9. April für die Öffentlichkeit zu sehen. Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb: ¿Die Ausstellung und die begleitenden Veranstaltungen leisten einen Beitrag zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und zur Entwicklung des Demokratiebewusstseins in der Gesellschaft.¿ Eine wissenschaftliche Konferenz, Vorträge und ein Filmabend seien unter anderem geplant. Kolb: ¿Was mich besonders freut: Es werden gemeinsam mit dem Kultusministerium Schüler ausgebildet, um Gleichaltrige durch die Ausstellung zu führen.¿ Das Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt haben die in Niedersachsen konzipierte Wanderausstellung für die Präsentation an fünf Standorten in Sachsen-Anhalt um eine Vielzahl regionaler und lokaler Aspekte erweitert. Die Ausstellung gibt Opfern ein Gesicht und zeigt das Agieren einzelner Richter und Staatsanwälte. Sie geht auf Schicksale von Hallensern ein und verdeutlicht auf Initiative der Stadt Halle in einem Sonderteil das NS-Unrechtssystem am Beispiel der Zwangsarbeit. Den Schwerpunkt bildet hier das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in Mötzlich bei Halle. Erstmals können dabei auch die Namen von Häftlingen genannt werden. Der Ausstellungszyklus in Halle wird inhaltlich intensiv begleitet durch die Ausstellungsmacher in der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ¿ unterstützt durch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ¿ Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Gefördert wird das Projekt zudem von der Stiftung Rechtsstaat und von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Sachsen-Anhalt. Zentraler Regionalpartner in Halle ist die Stadt Halle. Stadtarchiv und Stadtmuseum beteiligen sich mit Exponaten, die unter anderem das Leben von Zwangsarbeitern veranschaulichen. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados: ¿Es ist mir auch ein ganz persönliches Bedürfnis, diese dunklen Schattenseiten Hallescher Stadtgeschichte aufzuhellen und den bisher weitestgehend anonymen Opfern des halleschen Lagers Gesicht und Würde wiederzugeben. Wir werden das Wissen um die Verbrechen des nationalsozialistischen Terrorregimes nachhaltig im Bewusstsein der Bevölkerung unserer Stadt verankern.¿ Auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg engagiert sich stark. In zwei Veranstaltungen zur Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in den Jahren 1933 bis 1945 setzt sich die Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit ihrer Vergangenheit während des sogenannten Dritten Reichs auseinander. Halle ist die zweite von fünf geplanten Stationen der Wanderausstellung ¿Justiz im Nationalsozialismus¿. Mehr als 20 Juristen, Historiker und Vertreter von Vereinen und Verbänden haben auf Initiative der Veranstalter über Monate gemeinsam unter wissenschaftlicher Leitung der Gedenkstätte ¿Roter Ochse¿ Halle (Saale) in der Stiftung Gedenkstätten einen umfänglichen Lokalteil für die Ausstellung sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm vorbereitet. In Magdeburg besuchten mehr als 1000 Interessierte, darunter über 30 Schulklassen, die Ausstellung. Kolb: ¿Das ist ein großer Erfolg, an den wir in Halle anknüpfen wollen.¿ Hinweis: Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung im Landgericht Halle vom 28. Januar 2009 bis zum 9. April montags, mittwochs und donnerstags von 8 bis 16 Uhr, dienstags 8 bis 18 Uhr und freitags 8 bis 14 Uhr. Interessierten Gruppen werden Führungen angeboten (Tel.: 0345/220-3061 oder E-Mail: henrike.franz@lg-hal.justiz.sachsen-anhalt.de). Weitere Informationen zur Ausstellung sowie das komplette Begleitprogramm unter www.mj.sachsen-anhalt.de. Zur Ausstellung ist ein begleitender Katalog in Vorbereitung. Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 2 - 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de

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