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Magdeburg, den 27.01.2009

Innenstaatssekretär Erben bei Gedenkveranstaltung für Jutta von Gustedt in der Gedenkstätte für Opfer der NS ?Euthanasie? in Bernburg

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 014/09 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 014/09 Magdeburg, den 27. Januar 2009 Innenstaatssekretär Erben bei Gedenkveranstaltung für Jutta von Gustedt in der Gedenkstätte für Opfer der NS ¿Euthanasie¿ in Bernburg Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) hat heute anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus an der Gedenkveranstaltung für Jutta von Gustedt in Bernburg teilgenommen. Dabei sagte Erben, der auch Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ist: ¿Der Besuch an einem authentischen Ort und Berichte von Überlebenden bzw. über das Leben von Ermordeten sind die beste Form für eine wirkungsvolle und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Deshalb ist es mir eine besonderen Ehre, hier in der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie in Bernburg zu Ihnen sprechen zu dürfen. Wir erinnern mit dieser Veranstaltung über das kurze Leben der Jutta von Gustedt; einer jungen Frau die am 20.März 1941 in der ,Euthanasie-Anstalt` in Bernburg ermordet wurde. Besonders um der Jugend willen muss die Erinnerung an die furchtbare Nazidiktatur wach gehalten werden. Das ist nicht die Aufgabe von Gedenktagen allein, sondern eine solche, die an vielen Tagen im Jahr erfüllt werden muss. Das ist das beste Mittel, um jeder Gefahr der Wiederholung der Gräueltaten entgegenzuwirken. Denn junge Staatsbürger, die demokratische Werte nicht nur akzeptieren, sondern für diese aktiv eintreten, sind die beste Gewähr gegen aufkeimenden Rechtsextremismus. So verhindern wir am besten Intoleranz, Gewalt und Menschenverachtung. Möglicherweise wären die Gräuel, die in der ,Euthanasie-Anstalt` Bernburg von den Nazis begangen wurden, bereits weitgehend in Vergessenheit geraten. Wenn es nicht immer wieder Menschen gäbe, die mit Ausstellungen oder Veranstaltungen auf das Thema aufmerksam machen oder ¿ wie in diesem Fall ¿ durch eine Dokumentation das Schicksal von einzelnen Ermordeten detailliert aufzeigen würden. Ich danke der Familie Gustedt für die Zusammenstellung und Zurverfügungstellung des Materials sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte Bernburg. Um das anzuerkennen, bin ich heute als Vertreter der Landesregierung hierher gekommen. Zeigen sie doch, dass die Nazis ihre Verbrechen nicht nur in Auschwitz oder Buchenwald begangen haben, sondern in hunderten Lagern im heutigen Sachsen-Anhalt Menschen hingerichtet wurden, verhungert und erfroren sind oder ,durch Arbeit vernichtet` wurden. Menschen, die das zeigen und das Gedenken aufrechterhalten, die will ich an vielen Stellen in diesem Lande in ihrem Tun unterstützen. So versteht sich auch die Arbeit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.¿ Historischer Hintergrund der Gedenkstätte für Opfer der NS-¿Ethanasie¿ in Bernburg: vom 21. November 1940 bis 24. August 1941 eine der sechs zentralen Gasmordanstalten des nationalsozialistischen Massenmordes an Kranken, Behinderten, Alten und sozial Auffälligen (¿Euthanasie¿); die Bilanz:  - 9.384 Tote aus 33 psychiatrischen und Betreuungseinrichtungen von August 1941 bis Sommer 1943 eine von drei Gasmordanstalten der ¿Euthanasie¿, in denen die ¿Sonderbehandlung 14 f 13¿ (Ermordung von KZ-Häftlingen) durchgeführt wurde; - rund 5.000 Tote aus sechs Konzentrationslagern (Buchenwald, Flossenbürg, Groß-Rosen, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen), darunter Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Asoziale, Zeugen Jehovas Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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