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Magdeburg, den 02.02.2009

Nach Zustimmung der Landesgremien: Arabische Investmentgruppe IIH bestätigt Kauf des Flughafens Magdeburg/Cochstedt

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 018/09 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 018/09 Magdeburg, den 2. Februar 2009 Nach Zustimmung der Landesgremien: Arabische Investmentgruppe IIH bestätigt Kauf des Flughafens Magdeburg/Cochstedt Gemeinsame Pressemitteilung von Wirtschaftsministerium und der arabischen Investmentgruppe IIH: Magdeburg/Cochstedt. International Investment House Co. LLC (IIH), eine Investmentgruppe aus Abu Dhabi, bestätigte heute die Übernahme des Flughafens Magdeburg/Cochstedt, nachdem der Finanzausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt in der Vorwoche dem Verkauf des Flughafens zugestimmt hat. Damit wird der am 23. Dezember 2008 vollzogene Verkauf an IIH rechtsverbindlich. Das Unternehmen plant, den Flughafen und benachbarte industrielle Bereiche in ein Cargo- und Logistikcenter auszubauen. Des Weiteren bestehen Pläne für die Errichtung von Flugzeugservice und Flugzeugausbau-Kapazitäten. Mittelfristig soll der Flughafen für zivile und kommerzielle Luftfahrt geöffnet werden. Die Investition in Cochstedt dient auch dazu, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Abu Dhabi, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Sachsen-Anhalt bestärken, sagt Ahmed Darwish Dagher, IIH-Chairmann. Hintergrund: Sowohl die vorherige Landesregierung als auch diese Landesregierung hatten es sich zur Aufgabe gemacht, am Standort Cochstedt im Hinblick auf die Insolvenz des Flughafens Magdeburg- Cochstedt im Jahr 2000 keine Investitionsruine entstehen zu lassen. Es bestand vielmehr Einvernehmen darüber, den Versuch zu unternehmen, den Standort trotz schwieriger Ausgangslage sinnvoll zu vermarkten. Bis zum Jahresanfang 2004 war die Vermarktung des Flughafens Magdeburg-Cochstedt von der im Auftrag des MW tätigen Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (GSA) ausschließlich im Rahmen von Einzelakquisitionen vorgenommen worden. Orientierungsmaßstab war ein investorenseitig bei einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen eingeholtes Gutachten zur überschlägigen Ermittlung des Verkehrswertes des Flughafens Magdeburg-Cochstedt. Dieses wies per 16.04.2002 - unter Zerschlagungsgesichtspunkten ¿ einen Ertragswert von  rund 15 Mio. ¿ aus. Selbst dieser Wert konnte im Rahmen der freihändigen Akquisition und Vergabe nicht erzielt werden. Nachdem dieses deutlich wurde, hat die GSA den Flughafen im Januar 2004 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Financial Times öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte ohne Nennung eines Mindestgebotes. Vier Angebote gingen ein. Keiner der Bieter konnte jedoch im Rahmen der Verhandlungen die Finanzierung für den gebotenen Kaufpreises erbringen. Insgesamt sind 2004 Ausschreibungskosten in Höhe von 260.000 ¿ entstanden. Im Ergebnis auch dieser negativen Ausschreibung hat die GSA den Flughafen Magdeburg-Cochstedt weiter auf freier Meistgebotsbasis angeboten. Die Ausbietung des Flughafens erfolgte im nicht-förmlichen Verfahren durch Einzelansprachen von Investoren. Auf diesem Wege hat die GSA seit Ausschreibung im Frühjahr 2004 mit insgesamt 70 ¿ allerdings oft nur so genannter ¿ Interessenten über den Verkauf des Flughafens Magdeburg-Cochstedt verhandelt. Die Einzelansprachen hatten damit zwar eine deutlich höhere Resonanz als die zuvor vorgenommene Ausschreibung, letztendlich sind aber auch hier insgesamt nur vier Parteien zu weitergehenden Verhandlungen in der Lage gewesen. Im Hinblick darauf, dass die Landesregierung beschlossen hat, die Vermarktung des Standortes als Flughafen entweder 2008 umzusetzen oder den Flughafen ab 2009 nur noch als Industriegebiet mit Landefläche fortzuführen, war das MW bemüht, die Verhandlungen mit allen Parteien soweit voranzutreiben, dass ein Kaufvertrag bis spätestens Ende 2008 abgeschlossen werden kann. Die jetzt verbliebene arabische Investorengruppe IIH hat als einzige die erforderlichen finanziellen Voraussetzungen zum Abschluss eines Kaufvertrages erfüllt. Der Kaufvertrag ist am 23.12.2008 notariell ¿ vorbehaltlich der Zustimmung der Landesgremien - abgeschlossen worden. Die Zustimmung der Landesregierung und des Finanzausschusses im Landtag liegt inzwischen vor. Der Kaufpreis beträgt insgesamt 9 Mio ¿. Käufer ist eine international tätige arabische Investorengruppe, die den Standort unter Einbeziehung des dazugehörenden Gewerbe- und Industriegebietes zu einem mittleren Frachtflugzentrum für Güter jeglicher Art ausbauen will. Mittelfristig sind marktabhängige Investitionen in Höhe zwischen 30 und 60 Mio ¿ sowie die Schaffung von 100 bis 200 Arbeitsplätzen vorgesehen. Für einen Zuschlag an die Investorengruppe spricht auch, dass sie 2008 unter allen Interessenten mit 9 Mio. ¿ den höchsten Kaufpreis geboten hat und zugleich ein konservatives Betreiberkonzept vorgelegt hat. Dieses Konzept wird gerade aufgrund der konservativen Betrachtungsweise nach der derzeitigen ausgesprochen schwierigen Marktlage im Luftverkehr als plausibel und realistisch eingeschätzt. Der Landesrechnungshof war in Verlauf und Ergebnisse der Verkaufsbemühungen 2008 informell einbezogen. Der Kaufpreis entspricht aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation in der Luftfahrt dem Marktpreis und damit dem vollen Wert im Sinne des § 63 Absatz 3 Landeshaushaltsordnung (LHO). Gemäß VV Nr. 1 zu § 63 LHO wird der volle Wert durch den Preis bestimmt, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach der Beschaffenheit des Gegenstandes bei einer Veräußerung zu erzielen wäre; dabei sind alle Umstände, die den Preis beeinflussen, nicht jedoch ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse, zu berücksichtigen. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de

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