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Magdeburg, den 17.02.2009

Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus zieht Bilanz / Ministerin Kuppe: Kommunen weiterhin Unterstützung anbieten

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 079/09 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 079/09 Magdeburg, den 17. Februar 2009 Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus zieht Bilanz / Ministerin Kuppe: Kommunen weiterhin Unterstützung anbieten Das Angebot des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus wird vor Ort gut angenommen. Das geht aus einer ersten Bilanz hervor, die Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe am heutigen Dienstag im Kabinett vorstellte. Im vergangenen Jahr wurden von den Mobilen Beratungsteams insgesamt 147 Beratungsfälle an die Landeskoordinierungsstelle gemeldet. 103 dieser Fälle wurden im Berichtszeitraum abgeschlossen, 44 Fälle werden von den Projekten weitergeführt. Die jeweiligen Beratungszeiträume reichten im Einzelfall von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen bzw. Monaten. Komplexe Beratungsfälle dauern häufig über mehrere Monate bis hin zu anderthalb Jahren. Ministerin Kuppe sagte: ¿Die Nachfrage ist als klares Zeichen dafür zu werten, dass bis hinunter in die Kommunen der Rechtsextremismus als Gefahr für die Zivilgesellschaft erkannt wurde. Trotz der vielen Aktivitäten gegen Rechtsextremismus in unserem Land, werden immer wieder Übergriffe von Rechtsextremen auf Bürgerinnen und Bürger bekannt. Häufig wissen Schulen, Jugendclubs oder kommunale Behörden nicht, wie sie angemessen auf rechte Aktionen reagieren können. Für solche Situationen bietet das Netzwerk Hilfe und Unterstützung an. Alle Betroffenen ermutige ich, dieses Angebot weiterhin in Anspruch zu nehmen und rechtsextremen Aktivitäten in Sachsen-Anhalt Einhalt zu gebieten.¿ Zum Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus zählen zudem die mobilen Opferberatungsstellen. Sie beraten und unterstützen Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Wie in den vergangenen Jahren waren auch 2008 alternative und nicht rechtsorientierte Jugendliche und junge Erwachsene am häufigsten Opfer rechter Gewalt. Zwei Drittel aller Angriffe waren gegen sie gerichtet. Bei etwa einem Viertel der Opferberatungsfälle wurde deutlich, dass die Übergriffe rassistisch motiviert waren. Sie richteten sich gegen Flüchtlinge, Migranten, Deutsche mit dunkler Hautfarbe sowie ausländische Studierende. Das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus arbeitet seit 2007 in Sachsen-Anhalt. In dem Netzwerk sind Fachkräfte tätig, die sich auf die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit spezialisiert haben. Die Expertinnen und Experten kommen auf Anfrage vor Ort. Sie diskutieren mit Betroffenen und Zuständigen gemeinsam, welche Möglichkeiten bestehen, um die rechtsextremen Aktivitäten wirksam zurückzudrängen. Die Arbeit des Netzwerks wird aus Mitteln des Landes und des Bundes im Rahmen des Bundesprogramms ¿kompetent. für Demokratie ¿ Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus¿ bis 2010 gefördert. Pro Jahr werden 700.000 Euro aufgewendet. Zwei der Mobilen Beratungsteams befinden sich in Trägerschaft des Vereins Miteinander. Das Regionale Beratungsteam Nord berät im Altmarkkreis Salzwedel, im Bördekreis sowie in den Landkreisen Stendal und Jerichower Land. Das Regionale Beratungsteam Süd betreut die Landkreise Burgendlandkreis, Saalekreis, Mansfeld-Südharz, Harz und Salzlandkreis sowie die Stadt Halle/Saale. Das Mobile Beratungsteam Anhalt in Trägerschaft des Alternativen Jugendzentrums Dessau e.V. ist für die Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und die Stadt Dessau-Rosslau zuständig. Die Landeshauptstadt Magdeburg wird durch die Arbeitsstelle Rechtsextremismus mit abgedeckt. Die Broschüre ¿Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Sachsen-Anhalt¿ enthält nähere Informationen zur Arbeit der Mobilen Beratungsteams und Opferberatungsstellen. Ansprechpartnerinnen und -partner werden genannt. Sie ist über die Landeskoordinierungsstelle im Sozialministerium sowie über den Verein Miteinander, das Projekt GegenPart und die Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis erhältlich. Im Internet ist die Broschüre unter www.hingucken.sachsen-anhalt.de  und www.integriert-in-sachsen-anhalt.de zu finden. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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