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Magdeburg, den 02.04.2009

Schroeder auf Wittenberger Gespräch: Kaum Vermittlung von Wissen über DDR an Schulen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 159/09 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 159/09 Magdeburg, den 3. April 2009 Schroeder auf Wittenberger Gespräch: Kaum Vermittlung von Wissen über DDR an Schulen Der Berliner Politikwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Schroeder hat erneut kritisiert, dass in den Schulen kaum Wissen über die DDR vermittelt werde. Nicht einmal jeder zweite ostdeutsche Schüler wisse, dass die DDR eine Diktatur gewesen sei, im Westen seien es zwei Drittel. Das sagte der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin am Freitag auf dem 16. Wittenberger Gespräch. Das Thema DDR komme in den Schulen nicht vor. Schroeder hatte in der Studie "Soziales Paradies oder Stasi-Staat? Das DDR-Bild von Schülern ¿ ein Ost-West-Vergleich" 5.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 17 Jahren aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin über ihr DDR-Wissen befragt. Prof. Dr. André Steiner , Abteilungsleiter im Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, sagte, die Wirtschaftsverantwortlichen der DDR seien nicht bereit gewesen, "die grundsätzlichen, systemimmanenten Defekte der Planwirtschaft sowjetischen Typs" anzuerkennen. Die mit der Politik der SED-Spitze erzielte "Auszehrung der wirtschaftlichen Substanz und die für Bevölkerung mit Händen zu greifenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten" hätten zur Massenausreise und Massenaufbruch des Sommers/Herbst 1989 und schließlich zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft geführt. Auf dem Wittenberger Gespräch ist zudem eine Gesprächrunde mit dem Präsidenten der Gesellschaft für Strahlenschutz, Dr. Sebastian Pflugbeil , über die Umweltsituation in der DDR geplant. Weitere Themen sind Medien und Literatur sowie das Rechtssystem in der DDR. Referenten sind hier Prof. Dr. Siegfried Lokatis (Institut für Kommunikations- und Medienwirtschaft), Konrad Weiß (Publizist), Prof. Dr. Heiner Lück (Juristische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Henning Friebel, hatte zuvor über das Gesundheitswesen der DDR gesprochen. Den Abschluss des Wittenberger Gespräches zum Thema "Wie war die DDR? Suche nach der Wahrheit" bildet am heutigen Abend ein Empfang des Ministerpräsidenten. Den Festvortrag beim Abendempfang hält Generalkonsul Dr. Axel Hartmann . Dieser war in den achtziger Jahren Konsul in Budapest und zur Wendezeit Mitarbeiter des Chefs des Bundeskanzleramtes. Heute ist er Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Mailand. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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