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Magdeburg, den 28.04.2009

Qualität der Lehre ist Dreh- und Angelpunkt ? Olbertz zieht Bilanz zur Bologna-Konferenz in Leuven

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 064/09 Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 064/09 Magdeburg, den 29. April 2009 Qualität der Lehre ist Dreh- und Angelpunkt ¿ Olbertz zieht Bilanz zur Bologna-Konferenz in Leuven Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz (Sachsen-Anhalt) zog als Vertreter der deutschen Länder auf der Bologna-Nachfolgekonferenz in Leuven (Belgien) heute eine erste Bilanz des Treffens der europäischen Hochschulminister. ¿Auf der einen Seite kann der Prozess der Entwicklung eines europäischen Hochschulraumes beträchtliche Erfolge vorweisen ¿ ein Großteil der Studiengänge ist umgestellt und auch die Entwicklung von Qualitätssicherungssystemen schreitet voran ¿ auf der anderen Seite hat die Konferenz aber auch fortbestehenden Handlungsbedarf sichtbar gemacht¿, erklärte der Minister. In Deutschland haben die Universitäten und Hochschulen inzwischen rund 78 Prozent der Studiengänge auf die neue Bachelor- und Masterstruktur umgestellt. Die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen ist in den letzten zehn Jahren von 108.000 auf 180.000 gestiegen, und doppelt so viele Studierende aus Deutschland gegenüber 1999 studieren heute im europäischen Ausland (rund 85.000). Die Bachelorstudiengänge finden zunehmend Akzeptanz auch in der Wirtschaft bzw. bei öffentlichen Arbeitgebern und setzen sich mit ihrem starken Anwendungs- und Berufsbezug allmählich erfolgreich durch. Nachdem in den vergangenen Jahren das Augenmerk vor allem auf strukturellen und organisatorischen Fragen lag, müsse jetzt, so Olbertz,  verstärkt über Inhalte gesprochen werden. Breite und Tiefe der inzwischen erreichten Differenzierung und Profilbildung der Studiengänge gingen auch mit Einschränkungen der Vergleichbarkeit bzw. Kompatibilität von Studiennachweisen einher. Ebenso bereite die Verdichtung der Studieninhalte Sorgen. ¿Ein Bachelorstudiengang ist kein halbierter Studiengang bisherigen Zuschnitts, sondern verlangt eine grundlegend neue Komposition, wenn in kürzerer Zeit mehr berufsbezogene wissenschaftliche Qualifizierung stattfinden soll¿, so der Minister. Sonst entstünden enorme Prüfungsbelastungen und übermäßiger Zeitdruck, die der gewünschten Mobilität der Studierenden zuwiderliefen. Hier halte der die Kritik der Studierenden für berechtigt. Skeptisch äußerte sich Olbertz zu dem Streben nach internationalen Rankings bzw. Klassifikationen der Universitäten. Solche Rankings setzten ein Maß der Angebotsvereinheitlichung voraus, schon um zu anwendbaren Kriterien zu gelangen, das mit der gewollten Vielfalt im europäischen Hochschulraum nicht immer vereinbar sei. ¿Gerade die deutschen Hochschulen stehen in einer Tradition und einem Selbstverständnis, das auf unabhängige Vielfalt und ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit für Lehrende wie Studierende angelegt ist¿, so der Minister. Hierzu sei die Qualität der Lehre eine Schlüsselaufgabe. Auf seinen Antrag als Delegationsleiter für die deutschen Länder wurde deshalb eine entsprechende Passage zusätzlich in des Abschlusskommuniqué des Plenums aufgenommen. Als weitere Schwerpunkte der Diskussion in den nächsten Jahren nannte Olbertz die Finanzierung des Hochschulsystems, die soziale Dimension, das lebenslange Lernen und die Weiterbildung sowie die Vernetzung des europäischen Hochschulraumes mit anderen Teilen der Welt. Impressum: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Turmschanzenstr. 32 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7777 Fax: (0391) 567-3775 Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de Internet Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de Pressestelle Kultusministerium: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=presse_mk

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