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Magdeburg, den 01.06.2009

Bevölkerungsentwicklung erschwert Fachkräftesicherung Deutlich weniger Bewerber: Lehrstellenmarkt wird immer stärker zum Nachfragemarkt

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 103/09 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 103/09 Magdeburg, den 25. Mai 2009 Bevölkerungsentwicklung erschwert Fachkräftesicherung Deutlich weniger Bewerber: Lehrstellenmarkt wird immer stärker zum Nachfragemarkt Die Partner des Ausbildungspaktes Sachsen-Anhalt haben heute in einem Pressegespräch über die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt informiert und über die intensiven Bemühungen seitens der Partner, bis zum Ende des Ausbildungsjahres möglichst allen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen, berichtet. Die Partner appellierten an die Unternehmen des Landes, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre hohe Ausbildungsbereitschaft beizubehalten, um so das Fachkräfteangebot zu sichern. Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff sagte: ¿Die heimischen Unternehmen dürfen in ihren Anstrengungen zur Ausbildung junger Menschen nicht nachlassen, um den mittel- und langfristigen Fachkräftebedarf zu sichern. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Doch mit dem Ausbilden allein ist es nicht getan. Wichtig ist, dass der qualifizierte Nachwuchs nach der Erstausbildung auch übernommen wird. Dafür wird sich das Land künftig noch stärker engagieren. Denn eins ist klar: Die Abwanderung junger Menschen aus Sachsen-Anhalt wird sich nur dann deutlich verringern, wenn es neben ausreichend Ausbildungsplätzen auch attraktive berufliche Perspektiven für die Zeit danach gibt.¿ Lutz Mania, Mitglied der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, bestätigte, dass sich der demografisch bedingte Bewerberrückgang im laufenden Berufsberatungsjahr verstärkt fortsetzt. Die Anzahl der Bewerber im April 2009 hat sich im Vergleich zum April 2007 halbiert, so dass Sachsen-Anhalt zurzeit die günstigste Bewerber-Stellen-Relation seit Beginn der neunziger Jahre aufweist. So kamen Mitte April auf 100 Bewerber 92 gemeldete Ausbildungsstellen (Vergleich: April 2008: 61 Stellen, 2007: 40 Stellen): Im April 2009 wurden 10.211 Bewerber, im Vorjahresmonat 14.586 und im April vor zwei Jahren 20.066 Bewerber gezählt. Allerdings sei es wichtig, dass sich die Jugendlichen auch über Alternativen zu ihren Berufswünschen Gedanken machen, sagte Mania. ¿Die Berufswünsche von fast der Hälfte aller weiblichen und mehr als ein Drittel aller männlichen Bewerber konzentrieren sich auf nur zehn Ausbildungsberufe, obwohl es über 360 verschiedene gibt. Alle, die sich noch nicht bei der Berufsberatung der Agenturen gemeldet haben, sollten deshalb schnell einen Termin vereinbaren, um sich eine Lehrstelle in Sachsen-Anhalt zu sichern." Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke empfiehlt jungen Leuten, die an einer naturnahen, modernen betrieblichen Ausbildung interessiert sind, einen ¿Grünen Beruf¿ zu wählen. ¿Forke und Kiepe sind nur noch Relikte der Landwirtschaft. ,Grüne Berufe¿ sind zukunftsorientiert. Land- oder Forstwirte, Gärtner oder Hauswirtschafter bedienen heute häufig Maschinen und Geräte, die mit Computer- und Labortechnologie der neuesten Generation ausgestattet sind. 14 verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten bieten neben attraktiven Einkommensmöglichkeiten auch Perspektiven, später im Lande bleiben zu können¿, sagte Wernicke. Als besonders wirkungsvolles Instrument beurteilen die beiden Industrie- und Handelskammern (IHKn) in Sachsen-Anhalt die Einstiegsqualifizierung. ¿Viele der Jugendlichen erleben nach Jahren des Schulversagens erstmals wieder Motivation und Bestätigung. Durch das Praktikum werden sie in die Lage versetzt, ihre Fähigkeiten selber zu erkennen. Aber auch der Unternehmer hat die Chance, bei diesen manchmal eher schwachen Jugendlichen Stärken und Schwächen zu erkennen. Es wird sichtbar, für welchen Beruf die Jugendlichen geeignet sind und für welche Tätigkeiten sie im Unternehmen einsetzbar wären¿, sagte die Präsidentin der IHK Halle-Dessau, Carola Schaar. Laut Schaar erhielten Jugendliche, die eine solche Einstiegsqualifizierung absolvierten, in vielen Fällen im Anschluss die ersehnte duale Ausbildung - im vergangenen Jahr seien dies circa 70 Prozent gewesen. Der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Werner Vesterling, sagte: ¿Für rund 14.500 Jugendliche, die das Handwerk Sachsen- Anhalts ausbildet, bietet es berufliche Chance und Perspektive zugleich. Im Handwerk können sich leistungsstarke Jugendliche verwirklichen. Es bietet außergewöhnliche Aufstiegschancen, gibt aber auch Benachteiligten eine Chance. Die Handwerksunternehmen des Landes sind aufgerufen, trotz wirtschaftlicher Anspannungen in ihrem Ausbildungsengagement nicht nachzulassen.¿ Einig waren sich die Partner des Ausbildungspaktes, dass die Fortsetzung des Ausbildungspaktes gerade in den Zeiten des demografischen Wandels enorm wichtig sei, um Angebot und Nachfrage schnell zusammenzubringen. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de

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