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Halle (Saale), den 16.07.2009

Wissenschaftler untersuchen Auswirkungen weidender Tiere auf Vögel und Schmetterlinge

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 083/09 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 083/09 Halle (Saale), den 17. Juli 2009 Wissenschaftler untersuchen Auswirkungen weidender Tiere auf Vögel und Schmetterlinge   Das Landesverwaltungsamt bewilligte der Hochschule Anhalt für eine Analyse der Auswirkung einer extensiven Ganzjahresstandweide im Natura 2000-Gebiet ¿Mittlere Oranienbaumer Heide¿ auf relevante Arten der Vogelschutzrichtlinie sowie Tagfalter, Blutströpfchen und Heuschrecken eine Zuwendung in Höhe von rund 30.000,- Euro. Das südöstlich von Dessau gelegene FFH-Gebiet ¿Mittlere Oranienbaumer Heide¿ hat aufgrund der vorherrschenden Lebensraumstrukturen und Artengefüge eine landesweite Bedeutung für die hier vorkommenden Vogelarten. Um in seinem zentralen Bereich eine langfristige Offenhaltung dieser Flächen zu erreichen, werden landschaftspflegerische Maßnahmen in Form von extensiver Beweidung mit Heckrindern und Konikpferden durchgeführt. Die Auswirkungen der Beweidung auf den Zustand der Lebensräume bzw. Arten soll im Rahmen dieses Förderprojektes analysiert werden. Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz geeigneter Beweidungs-Rassen (Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen) auf Offenlandstandorten sich dazu eignet, die Sukzession wirksam zurückzudrängen und damit einer weiteren Verschlechterung des Erhaltungszustandes entgegenzuwirken. Zudem kann eine schrittweise Verbesserung der Habitatbedingungen für zahlreiche Arten erreicht werden. Es existieren allerdings bisher keine einschlägigen Studien. Aus diesem Grund sollen für ein gezieltes Beweidungs- und Artenschutzmanagement vegetationskundliche und faunistische Grundlagendaten erfasst werden. Diese grundsätzlichen Erkenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der Offenhaltung von Bergbaufolgeflächen könnten wiederum einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz sowie zur biologischen Vielfalt in anderen Gebieten des Landes Sachsen-Anhalt leisten. Im Rahmen des Projektes sollen relevante Arten der Vogelschutzrichtlinie sowie von Tagfaltern, Blutströpfchen und Heuschrecken erfasst werden. Mit der Avifauna (regionale Vogelarten), den Tagfaltern und den Heuschrecken wurden 3 Zielgruppen gewählt, die in hohem Maße von den Vegetationsstrukturen abhängig sind. Sie können damit zur naturschutzfachlichen Bewertung der Auswirkungen der Beweidung herangezogen werden. Durch die repräsentative und standardisierte Erfassung der Tierartengruppe werden auch die Vorraussetzungen für die Etablierung eines Überwachungssystems zur Erfüllung der Natura 2000- Berichtspflichten geschaffen. Hintergrund: Das Landesverwaltungsamt fördert landesweit Projekte des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Den Schwerpunkt dieser Förderung bildet das europäische Schutzgebietssystem ¿Natura 2000¿, aber auch die Pflege und Entwicklung von anderen Flächen mit hohem Naturwert kann gefördert werden. Für wertverbessernde Maßnahmen in Natura 2000 ¿ Räumen sind Zuschüsse bis zu 100 % der Projekt-Ausgaben möglich. Die Förderung erfolgt unter Beteiligung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (¿ELER¿), der 75 % der Ausgaben übernimmt. Die restlichen 25 % trägt das Land Sachsen-Anhalt. Die Förderung aus diesen Mitteln ist bis einschließlich 2013 möglich. Insgesamt werden in diesem Zeitraum rund 30 Mio. Euro für Projekte zur Verfügung stehen. Interessierte können sich zur Naturschutz-Projektförderung auf der Internetseite des Landesverwaltungsamtes (www.lvwa.sachsen-anhalt.de/naturschutz) informieren und dort Formulare und Hinweise herunterladen. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1246 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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