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Magdeburg, den 04.08.2009

Olbertz: Flexible Schuleingangsphase, Grundschulen mit Integrationsklassen und reformierter Lehrplan als inhaltliche Schwerpunkte im Schuljahr 2009/10

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 104/09 Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 104/09 Magdeburg, den 5. August 2009 Olbertz: Flexible Schuleingangsphase, Grundschulen mit Integrationsklassen und reformierter Lehrplan als inhaltliche Schwerpunkte im Schuljahr 2009/10 Auf der heutigen Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn 2009/10 nannte Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz die bestmögliche individuelle Förderung eines jeden Kindes und eines jeden Jugendlichen als höchstes Bildungsziel. ¿Erst mit einem Schulabschluss - dem eigenen Leistungsvermögen entsprechend - ist die optimale Voraussetzung für ein erfülltes und selbstbestimmtes Berufsleben gegeben¿, sagte Olbertz. ¿Mit einem guten Abgangszeugnis in der Startposition gelingt es schneller und leichter, nicht nur einen Platz in der Gesellschaft zu gewinnen, sondern auch an ihrer Gestaltung aktiv teilzuhaben.¿ Auf dem Weg zu diesem Bildungs- und Erziehungsziel, so der Kultusminister, werden die Rahmenbedingungen ständig auf den Prüfstand gestellt und weiter verbessert. Zu den Schwerpunktaufgaben für das neue Schuljahr zählt Olbertz die weitere Entwicklung hin zur selbständigen Schule, einhergehend mit der Entwicklung der Schulqualität ; die konkrete Vorbereitung der Lehrer auf den neu konzipierten kompetenzorientierten Lehrplan ; den Modellversuch ¿Grundschulen mit Integrationsklassen¿ und die Gestaltung der flexiblen Schuleingangsphase . Entwicklung der selbständigen Schule / Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung: Empirische Untersuchungen und die Ergebnisse der PISA-Studien verweisen darauf, dass Schulen, die einen hohen Grad an Selbständigkeit haben, im Durchschnitt bessere Ergebnisse in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit erreichen als solche, die einer starken zentralen Steuerung bzw. Administration unterliegen. Grundlegende Bedeutung für die eigenverantwortliche pädagogische Arbeit an den Schulen haben die Rahmenrichtlinien . Sie sind jeweils für zwei Schuljahre angelegt und enthalten zu etwa zwei Dritteln verbindliche Unterrichtsinhalte. Ein Drittel können die Schulen in Eigenverantwortung insbesondere für Festigung, Erweiterung und Wiederholung selbst gestalten. Auch die kompetenzorientierten Lehrpläne und eine flexible Stundentafel werden der individuellen Gestaltung des Unterrichts künftig mehr Raum geben. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (Qualitätsagentur) soll die Selbststeuerung und Eigenverantwortung der Schulen stärken. Die pädagogische Begleitung durch das Institut erstreckt sich auf die Organisation und die gesamte Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule und umfasst insbesondere die interne und externe Evaluation, Schulbesuche, internationale, nationale, landeszentrale und regionale Schulleistungsuntersuchungen sowie die Fort- und Weiterbildung. Im zweiten Schulhalbjahr 2010 wird erstmals für Sachsen-Anhalt ein Bildungsbericht veröffentlicht. Er informiert über die strukturelle Entwicklung von Schulen, Schulformen und Abschlüssen in den letzten fünf Jahren. Eine weitere Aufgabe auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit von Schulen ist die Implementierung der Selbstbewirtschaftung . In einem Pilotprojekt erproben 48 Schulen die Führung von Selbstbewirtschaftungskonten. Ziel ist eine effektive Verwendung des eigenen Finanzbudgets u.a. zur Umsetzung des pädagogischen Konzeptes der Schule. Kompetenzorientierter Lehrplan: Im Schuljahr 2006/2007 wurde mit umfangreichen Vorarbeiten die Lehrplanreform begonnen und in den darauf folgenden Schuljahren fortgesetzt. Jetzt vorliegendes Ergebnis ist ein kompetenzorientierter Lehrplan für die Sekundarschule, der aus einem für alle Fächer gültigen Grundsatzband und aus 21 Fachlehrplänen besteht. Sie weisen aus, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zum Ende ihrer Schulzeit erwerben sollen. Die Erprobung des Lehrplans beginnt in diesem Schuljahr und schließt eine umfassende Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer ein. Modellversuch ¿Grundschulen mit Integrationsklassen¿: Das Kultusministerium hat für die Schuljahre 2009/10 und 2010/11 den wissenschaftlich begleiteten Modellversuch ¿Grundschulen mit Integrationsklassen¿ initiiert. An den 22 mitwirkenden Grundschulen aus verschiedenen Landkreisen werden mindestens ein bis zwei Integrationsklassen eingerichtet. In jeder dieser insgesamt 41 Klassen lernen drei bis fünf Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf. Die Klassen sind 12 regionalen Förderzentren zugeordnet. In didaktisch-methodischen Fragen berät die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das Projekt. Beabsichtigt ist eine landesweite Übernahme des Modells, um vor allem die integrierte sonderpädagogische Förderung im Land zu optimieren. Gestaltung der flexiblen Schuleingangsphase: Das Alter eines Kindes gerade in der Schuleingangsphase ist kein Indikator für seinen Entwicklungsstand. Misserfolge zeigen sich spätestens im ¿nicht versetzt werden¿. Diese Formen des kompletten Wiederholens eines Schuljahrgangs nützt den betreffenden Kindern in der Regel wenig. Unberücksichtig bleibt dabei, dass jedes Kind in einem Schuljahr etwas lernt. Dagegen erlaubt das Lernen in der flexiblen Schuleingangsphase, also auch in altersgemischten Lerngruppen, den besonders lernschnellen, aber auch den speziell förderbedürftigen Kindern, ihren Tempi entsprechend zu lernen und damit individuell die schulischen Anforderungen zu meistern. Die flexible Schuleingangsphase ermöglicht es den Kindern, den dritten Schuljahrgang nach einem, nach zwei oder nach drei Jahren zu erreichen. Im kommenden Schuljahr werden die Leiterinnen und Leiter der Grundschulen zu diesem Thema fortgebildet. Sie sollen an ihren Schulen die entsprechenden Voraussetzungen schaffen und die individuelle Lernförderung in den Mittelpunkt der Arbeit in ihren Kollegien und der Zusammenarbeit mit den Eltern stellen. Impressum: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Turmschanzenstr. 32 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7777 Fax: (0391) 567-3775 Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de Internet Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de Pressestelle Kultusministerium: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=presse_mk

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