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Magdeburg, den 13.09.2009

Olbertz zur städtebaulichen Komplettierung der Meisterhaussiedlung in Dessau

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 123/09 Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 123/09 Magdeburg, den 14. September 2009 Olbertz zur städtebaulichen Komplettierung der Meisterhaussiedlung in Dessau Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz würdigte anlässlich eines Pressegesprächs am 14. September 2009 in Dessau die Bemühungen der Stadt und der Stiftung Bauhaus Dessau, zu einer städtebaulich und denkmalpflegerisch angemessenen und qualitätsvollen Lösung bei der städtebaulichen Reparatur und Ergänzung der Meisterhaussiedlung zu gelangen. Ein Ausschreibungsverfahren zur Komplettierung der Siedlung durch einen Neubau auf den Fundamenten des zerstörten Gropius-Wohnhauses und die Wiederherstellung des Hauses Moholy-Nagy war zwar ohne Wettbewerbssieger verlaufen, hatte jedoch interessante Lösungen zutage gefördert, die derzeit engagiert weiterverfolgt würden. ¿Das Bauhaus selbst ist ein Ideenwettstreit gewesen, der als Aufforderung zum Experimentieren weltweit aufgenommen worden ist. Genau diesen Ansatz verfolgen die Stadt und die Stiftung Bauhaus auch heute ¿ eine bessere Würdigung des Bauhauses kann man sich kaum wünschen¿, so Olbertz. Beim Gropiushaus handele es sich nicht um ein abgrenzbares Einzelprojekt und seine denkmalpflegerische Betrachtung, sondern um den exponierten Teil eines Gesamtensembles, das im Ganzen als Handlungs- und Gestaltungsaufgabe anzusehen sei, so der Minister, der zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Bauhaus ist. Allerdings gebe es einen wichtigen Unterschied: ¿Das teilweise zerstörte Meisterhaus von Laszlo Moholy-Nagy in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Gropius-Wohnhaus ist zur Hälfte erhalten und sollte weitgehend originalgetreu ergänzt werden. Hier verbieten sich gestalterische Lösungen, die den erhaltenen Teil des Doppelhauses marginalisieren oder zum Appendix eines abgegrenzten Entwurfs machen¿. Anders verhalte es sich mit dem Gropiushaus, das bis auf Keller und Garage nicht mehr existiert, sondern 1956 in ideologischer Absicht mit einem Alternativbau überformt worden ist. ¿Ich stimme dem britischen Architekten David Chipperfield ausdrücklich zu, wenn er darauf aufmerksam macht, dass die Arbeiten am Haus Moholy-Nagy das Doppelhaus vervollständigen, der Entwurf zum Gropiushaus hingegen das Gesamtensemble komplettiert. Dies sind unterschiedliche Aufgaben, und entsprechend differenziert sollte vorgegangen werden.¿ Olbertz begrüßte in diesem Zusammenhang erneut, dass eine originalgetreue Rekonstruktion des Gropiushauses vom Tisch sei. Künftige Generationen hätten beim Betrachten des wiederhergestellten Bauwerks sonst keinen Anlass mehr, wichtige Fragen nach historischen Zusammenhängen und Kontroversen aufzuwerfen. ¿Es ist nicht Aufgabe der Denkmalpflege, Spuren zu beseitigen und verlorene Verhältnisse neu zu inszenieren, die den Eindruck erwecken, es wäre nichts geschehen. Außerdem widerspräche es dem Bauhausgedanken, ein Gebäude zu errichten, dessen Zweck erloschen ist. Da kein Wohnhaus für die Familie des Direktors mehr gebraucht werde, sondern ein Informationszentrum für die Meisterhaussiedlung, sei für diese neue Funktion auch eine geeignete und angemessene Gestalt zu finden. Allerdings müsse sie im Hinblick auf Gestalt und Ausmaße das Ensemble unaufgeregt ergänzen, ohne es zu provozieren oder gar zu übertrumpfen. Olbertz gab der Gewissheit Ausdruck, dass es im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA 2010 gelingen werde, einen anspruchsvollen Entwurf zu realisieren und bekräftigte die Unterstützung des Landes bei der Lösung dieser Aufgabe. Impressum: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Turmschanzenstr. 32 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7777 Fax: (0391) 567-3775 Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de Internet Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de Pressestelle Kultusministerium: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=presse_mk

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