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Magdeburg, den 09.11.2009

Ministerpräsident Böhmer: Der 9. November 1989 war ein Triumph der Freiheit über die Unfreiheit

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 607/09 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 607/09 Magdeburg, den 9. November 2009 Ministerpräsident Böhmer: Der 9. November 1989 war ein Triumph der Freiheit über die Unfreiheit ¿Der 9. November 1989 war ein Triumph der Freiheit und des Freiheitswillens über die Unfreiheit. Im Herbst 1989 befreiten sich die Bürgerinnen und Bürger der DDR zur Freiheit. Sie stürzten eine Diktatur und gewannen die Freiheit. Erst kam die Freiheit dann die Einheit. Nach dem 9. November 1989 war nichts mehr wie vorher. Auch die Grenzübergangsstelle Marienborn verlor ihren Schrecken. Bereits am ersten Wochenende nach dem Mauerfall reisten Zehntausende von DDR-Bürgerinnen und Bürgern über Marienborn in die Bundesrepublik. Marienborn war nicht mehr länger ein Symbol der Unfreiheit und Angst.¿ Mit diesen Worten würdigte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer am Abend in Marienborn die Ereignisse, die am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer und zur Öffnung der DDR-Grenze führten. In Marienborn nahm Böhmer an einer gemeinsamen Veranstaltung der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren teil. Marienborn ist die erste Station seiner ¿Wendereise¿, die Böhmer zu mehreren Brennpunkten des damaligen Geschehens führen wird.   Der Ministerpräsident ging in seinem Grußwort auch auf die Schwierigkeiten vieler Menschen im Umgang mit der neugewonnenen Freiheit ein. ¿Gewohntes war plötzlich brüchig und fragwürdig geworden. Bisherige Maßstäbe und Verhaltensregeln galten nicht mehr. Wie es weitergehen sollte, wurde nicht mehr verlässlich von oben gesagt. Die kommunistische Gesellschaft nahm dem Einzelnen seine Verantwortung ab. Der Fall der Mauer befreite den Menschen zur Freiheit. Jetzt mussten Lebensentwürfe durch Konsens und Dissens, durch Rede und Gegenrede und durch Gestaltung und Teilhabe ausgehandelt werden. Der Weg vom fürsorglich bevormundeten zum politisch mündigen Bürger war weit und eine gewisse Fremdheit gegenüber Demokratie und Marktwirtschaft spürbar. Woran sollte lebensgeschichtlich auch angeknüpft werden?¿ Zugleich warnte Böhmer vor einer Schlussstrichmentalität und erinnerte an die Grenzopfer. ¿Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl sind Vergangenheit. Haben sie überhaupt noch einen Platz in unserer Erinnerungskultur? Ein Schlussstrich wäre eine Flucht aus der Geschichte. Sie endet nicht mit einer neuen Generation. Unrecht verjährt nicht. Es muss authentische Orte, die an dieses Unrecht erinnern, geben. Marienborn war mit über eintausend Bediensteten die bedeutendste Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Auch hier starben Menschen beim Fluchtversuch. Wie viele, wissen wir nicht und werden wir wahrscheinlich auch nie erfahren. Für sie kam die Öffnung der Grenze vor 20 Jahren zu spät. Denken wir in dieser Stunde auch an sie.¿ Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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