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Magdeburg, den 10.11.2009

Neue Grippe: Gesundheitsministerin Kuppe erwartet klare Botschaften von Wissenschaft / Länder-Absprachen zum Verhalten bei Großveranstaltungen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 612/09 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 612/09 Magdeburg, den 10. November 2009 Neue Grippe: Gesundheitsministerin Kuppe erwartet klare Botschaften von Wissenschaft / Länder-Absprachen zum Verhalten bei Großveranstaltungen Zur Feinjustierung der Massenimpfung in Deutschland gegen die Neue Grippe will Sachsen-Anhalt auf dem Impf-Gipfel am Mittwoch in Berlin drei Kernfragen besprechen und klären. Zuvorderst geht es um eine zügige Belieferung der Bundesländer mit Impfstoff. Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe sagte am Dienstag: ¿Bund und Länder wollen vom Impfstoffhersteller eine möglichst konkrete Ansage zum weiteren Verfahren. Wir hatten gehofft, schneller mehr Impfstoff ins Land zu bekommen. Die Firma sollte darstellen, wie wir das Problem lösen.¿ Zugleich betonte die Ministerin: ¿Nirgendwo im Land ist der Impfstoff gänzlich ausgegangen. Es wird fortlaufend geimpft. Dabei kann nicht jede Nachfrage sofort bedient werden.¿ Zweitens erwartet die Ministerin von der Wissenschaft klare und verständliche Aussagen zum Nutzen der Impfung für einzelne Bevölkerungsgruppen. Kuppe sagte: ¿Es ist nicht hinnehmbar, dass es geradezu täglich neue und sich teilweise diametral widersprechende Ansagen aus der Wissenschaft gibt. Ich kann nachvollziehen, wenn Eltern von Kleinkindern oder Schwangere derzeit nicht wirklich wissen, ob eine Impfung eher nutzt oder schadet. Der Medienwettlauf der Wissenschaft hat zu einer Verunsicherung beigetragen.¿ Drittens setzt Kuppe auf ein möglichst bundesvergleichbares Vorgehen, wenn es um die Frage von Schulschließungen oder auch die mögliche Einschränkung von Großveranstaltungen geht. Die Ministerin sagte: ¿Angesichts der bevorstehenden Karnevalszeit sind gemeinsame Regelungen ein Gebot der Stunde. Die fünfte Jahreszeit kennt ebenso wie die Neue Grippe keine Grenzen, sie wird in Köln genauso gefeiert wie in Köthen oder in Kaiserslautern.¿ Ähnlich verhalte es sich beim Thema Schulschließung. Kuppe sagte: Richtig bleibt, dass immer konkrete Situationen vor Ort einzuschätzen sind. Aber richtig ist auch, dass es für diese konkreten Abwägungen und Entscheidungen allgemeine Kriterienkataloge geben sollte.¿ Die Ministerin betonte, dass Sachsen-Anhalt für die Impfaktion gut aufgestellt ist. Sie dankte ausdrücklich allen Beteiligten aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, der Kassenärztlichen Vereinigung mit der niedergelassenen Ärzteschaft. Gut 1.600 Medizinerinnen und Mediziner impfen. Zugleich schätzte die Ministerin ein, dass das Impfsystem immer auch verbessert werden könne. Kuppe betonte: ¿Wir brauchen die Flexibilität, auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Wenn es an der einen Stelle einen zusätzlichen Bedarf an Impfstoff gibt, müssen wir schauen, ob wir an anderer Stelle nicht doch noch Reserven haben.¿ Die Ministerin betonte: ¿Wir dürfen nicht zulassen, dass die gute Impfbereitschaft in Sachsen-Anhalt Schaden erleidet.¿ Seit Beginn der Impfaktion vor etwa zwei Wochen haben sich gut 42.000 Menschen in Sachsen-Anhalt immunisieren lassen. Für die Polizei und Berufsfeuerwehr gilt, dass sich mit gut 2.700 über den polizeiärztlichen Dienst geimpften Personen mindestens jeder und jede vierte Bedienstete hat immunisieren lassen. Für das Gesundheitswesen muss von einer größeren Zurückhaltung ausgegangen werden. Die Impfaktion für Beschäftigte in den Krankenhäusern war beispielsweise Ende der vergangenen Woche von nicht einmal 2.300 Personen wahrgenommen worden. In den Kliniken arbeiten etwa 28.830 Menschen. Damit hätten sich erst acht Prozent der im Krankenhaus Beschäftigten impfen lassen. Sowohl für die Polizei als auch für das Gesundheitswesen ist jedoch nicht bekannt, wie viele Personen sich nicht bei den organisierten zentralen Terminen, sondern frei in eigener Entscheidung beim Hausarzt oder der Hausärztin haben impfen lassen. Bislang standen in Sachsen-Anhalt seit Beginn der Impfaktion am 26. Oktober rund 158.000 Einheiten bereit. Die Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte verteilen die Dosen an die impfenden Arztpraxen. Insgesamt hat das Land 1,5 Millionen Einheiten bestellt. Das Impfen ist freiwillig und für den Bürger und die Bürgerin kostenlos. Seit Auftreten der ersten Fälle von Neuer Grippe in Sachsen-Anhalt Anfang Mai sind 1.259 Personen an der neuen Krankheit erkrankt. Die Verläufe waren meist sehr milde. Während in den ersten fünf Monaten bis Ende September insgesamt 385 Fälle gezählt wurden, stiegen die Fallzahlen insbesondere Anfang November deutlich. Am 6. November wurde mit 295 registrierten Neuerkrankungen binnen 24 Stunden der höchste Tageswert gemessen. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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