: 111
Magdeburg, den 02.03.2010

Minister Aeikens: Hochwassersituation derzeit kein Grund zur Beunruhigung

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 111/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 111/10 Magdeburg, den 2. März 2010 Minister Aeikens: Hochwassersituation derzeit kein Grund zur Beunruhigung Die Hochwassersituation in Sachsen-Anhalt gibt aktuell keinen Grund zur Beunruhigung. Bisher musste nur an der Wipper am Pegel Wippra und an der Unstrut am Pegel Wangen die Alarmstufe drei ausgegeben werden. Der Hochwasserscheitel der Wipper wird heute in der zweiten Tageshälfte den Pegel Großschierstedt im Bereich der Alarmstufe 3 erreichen. Die Talsperre Wippra läuft wie angekündigt seit gestern Abend über. Vielerorts  sinke der Wasserpegel bereits wieder, sagte am Dienstag Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens in Magdeburg. Das Tauwetter habe in den tieferen Lagen zur Schneeschmelze und damit zur aktuellen Hochwassersituation zunächst in den Flachlandgewässern und später auch in den Zuläufen aus dem Mittelgebirge geführt. In Sachsen-Anhalt seíen nahezu alle Gewässer bis auf Mulde und Elbe betroffen gewesen. Gestern wurde nun am Pegel Dresden auch für die Elbe die Meldegrenze überschritten. Aeikens: ¿An den Pegeln Barby und Tangermünde befinden wir uns aktuell in der Alarmstufe 1¿. Schwerpunkt des Hochwassergeschehens waren zunächst die Weiße und Schwarze Elster. Hier sinken die Wasserstände bereits wieder. In der Weißen Elster erreichen die Pegelstände nur noch die Alarmstufe 1. Im Unterlauf der Schwarzer Elster dagegen bewegt sich der Wasserstand seit einigen Tagen im Bereich der Alarmstufe 2. Die Wasserführung in der Saale wird gegenwärtig von den Zuflüssen der Unstrut und Bode bestimmt. Am Pegel Naumburg-Grochlitz steht das Wasser vor dem Erreichen der Alarmstufe 2, die bereits in Halle-Trotha und Calbe erreicht ist. Beeinflusst wird die Wasserführung in der Saale auch von den Thüringischen Saaletalsperren. Zurzeit wird in diese noch gespeichert. Lediglich zehn Prozent des Zulaufs wurden bisher an das Flussbett abgegeben. Die Thüringer beginnen ab heute, die Abgabe aus den Talsperren stufenweise zu verdoppeln. Das bringt steigende Wasserstände der Saale mit sich, dennoch keine dramatischen Entwicklungen. Die Wasserführung in der Unstrut wird maßgeblich durch die gesteuerte Abgabe aus dem Rückhaltebecken Straußfurt, welche sich ebenfalls in Thüringen befindet, bestimmt. Hochwasserschutzbelange in Thüringen und die Größe des Rückhaltebeckens erfordern aktuell eine Abgabe in Höhe von 85 Prozent des Zuflusses an die Unstrut. Die Talsperre Wippra wurde 1951/52 als Vorsperre eines größeren Bauwerkes, zu dessen Bau es bisher nicht kam, errichtet. Sie besitzt deshalb nur ein geringes Einstauvolumen. In den gestrigen Abendstunden wurde die maximale Stauhöhe erreicht. In der Folge kam es zu einem raschen Anstieg der Wasserstände an den Pegeln der Wipper bis in den Bereich der Alarmstufe 3 am Pegel Wippra. Aeikens sagte, es zeige sich, wie wichtig das geplante Hochwasserrückhaltebecken Wippra sei. Noch laufe das Planfeststellungsverfahren. Dies wolle man so schnell wie möglich abschließen. Derzeit werden die notwendigen Unterlagen zusammengestellt und dann beim Landesverwaltungsamt eingereicht. Aeikens sagte: ¿Hochwasserschutz ist ein zentrales Politikfeld der Landesregierung.¿ Von 2002 bis 2008 seien 370 Millionen Euro in diesen Bereich geflossen. Hintergrund: Alarmstufe 1: Beginn der Hochwassermeldungen und erhöhte Aufmerksamkeit für das weitere Geschehen. Eine Gefährdung von Anliegern an Gewässern liegt noch nicht vor. Die Stufe wird auch als Meldebeginn bezeichnet. Alarmstufe 2: Die  Gewässer beginnen auszuufern, Flächen werden überflutet und müssen  ebenso wie gefährdete Anlagen und Objekte kontrolliert werden. Diese Alarmstufe wird deshalb auch Kontrolldienst genannt. Alarmstufe 3: Wachdienst auf den betroffenen Deichen durch die Wasserwehren und die Durchführung von Sicherungsmaßnahmen an Gefahrenstellen. Das Wasser kann bis zur halben Deichhöhe anstehen. Erste Maßnahmen der Deichverteidigung beginnen. Alarmstufe 4 bedeutet akute Hochwasserabwehr. Das bedeutet aktive Maßnahmen der Deichverteidigung bis hin zur Evakuierung von Mensch und Tier. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung