Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz soll UNESCO-Schutzgebiet werden / Umweltminister Aeikens: Reservat muss vor Ort angenommen werden
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 144/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 144/10 Magdeburg, den 23. März 2010 Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz soll UNESCO-Schutzgebiet werden / Umweltminister Aeikens: Reservat muss vor Ort angenommen werden Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sieht das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz auf gutem Weg. ¿Das Biosphärenreservat muss von den dort lebenden Menschen angenommen werden. Nur so können wir auf die Anerkennung durch die UNESCO hoffen. Es laufen viele Aktivitäten, die die Bürgerinnen und Bürger vor Ort informieren, aufklären und auf den Weg in ein international anerkanntes Biosphärenreservat mitnehmen sollen. Ich bin optimistisch, dass das gelingt.¿ Der im April vergangenen Jahres vom Land erfolgten Ernennung zum Biosphärenreservat soll eine Anerkennung als UNESCO-Schutzgebiet folgen. Der Antrag dafür soll 2012 gestellt werden. Gegen die Ausweisung des Biosphärenreservates hat die Gemeinde Rottleberode beim Verwaltungsgericht Halle geklagt, ein Urteil ist noch nicht gesprochen. Ein wesentlicher Beitrag zur Akzeptanzerhöhung ist durch die Gründung eines vom Präsidenten des Landesverwaltungsamtes geleiteten Beirates erreicht worden. Dem Beirat gehören Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und den Verbänden an. Die Mitglieder des Beirates beraten die Großschutzgebietsverwaltung bei ihrer Tätigkeit, andererseits werden die Mitglieder auf den Beiratssitzungen über die Arbeit der Großschutzgebietsverwaltung informiert. Mit der Gründung eines Fördervereins ist ein weiterer Schritt zur Unterstützung des Biosphärenreservates getan. Eine neue Qualität in der Öffentlichkeitsarbeit ist mit dem Erscheinen eines Informationsblattes, dem ¿Karstkurier¿ gelungen. Mit diesem Informationsblatt, das viermal im Jahr erscheint und an alle Haushalte im Biosphärenreservat verteilt werden soll, werden Informationen aus der Arbeit des Biosphärenreservates direkt an die Bevölkerung herangetragen. Dem Leitgedanken der Biosphärenreservate folgend werden verstärkt Projekte durchgeführt, die einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes dienen. Das sind zum Beispiel Leitprojekte im Bereich des nachhaltigen Tourismus und Projekte des Konjunkturpakets II. Dazu zählen unter anderem: Errichtung von Wander- und Schutzhütten, Erweiterung des Landschulheims in Hainrode, Aufbau eines Wanderstützpunktes in Dittichenrode, Errichtung eines Infopunktes in Grillenberg. Zum Hintergrund: Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erstreckt sich über ca. 30.000 Hektar im südlichen Harz (Landkreis Mansfeld- Südharz). Im Gebiet leben ca. 18.950 Einwohner. Das dem Harz gürtelartig vorgelagerte Zechsteingebiet wird bestimmt durch das Auftreten löslicher Gesteine wie Gips, Salz, Kalk und Dolomit und deren durch Lösungsverwitterung entstandene Oberflächenformen. Sachsen-Anhalt verfügt über zwei Biosphärenreservate. Das UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe ist die Älteste der 5 UNESCO-Stätten Sachsen-Anhalts und darüber hinaus das bisher einzige internationale Großschutzgebiet des Landes Sachsen-Anhalts. Es gehört seit 1979 zum Weltnetz der inzwischen mehr als 500 Biosphärenreservate und repräsentiert großräumige Flusslandschaften in Mitteleuropa. Mehr als ein Drittel aller in Sachsen-Anhalt gemeldeten Natura 2000-Gebiete, ein UNESCO-Weltkulturerbe-Gebiet und zwei UNESCO-Ramsar-Gebiete befinden sich im 303 km langen Biosphärenreservat Mittelelbe. Biosphärenreservate werden regelmäßig von der UNESCO nach internationalen und nationalen Kriterien überprüft. Das Biosphärenreservat Mittelelbe erhielt im aktuellen Bericht des nationalen UNESCO-Komitees im 30. Jahr des Bestehens eine gute Bewertung. Dies ist das Ergebnis der langjährigen, politischen, fachlichen und finanziellen Unterstützung und der Bemühungen des Landes Sachsen-Anhalts, vertreten durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt und das Landesverwaltungsamt. Insbesondere die mit dem Landesforstbetrieb vereinbarte Lösung zur Erfüllung des Kriteriums der Kernzone, die in den letzten Jahren entwickelten internationalen bzw. nationalen Aktivitäten, die zahlreichen abgeschlossenen bzw. laufenden Projekte sowie die sehr beachtete Zusammenarbeit der UNESCO-Stätten in Anhalt-Wittenberg waren ausschlaggebend für das positive Ergebnis der Evaluierung. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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