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Magdeburg, den 29.03.2010

Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt 2009 / Haseloff informiert Kabinett: ?Deutliches Plus am Jahresende lässt Tendenz einer konjunkturellen Erholung erkennen?

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 157/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 157/10 Magdeburg, den 30. März 2010 Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt 2009 / Haseloff informiert Kabinett: ¿Deutliches Plus am Jahresende lässt Tendenz einer konjunkturellen Erholung erkennen¿ Die Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr auch in Sachsen-Anhalt deutlich geschrumpft. Der Rückgang war aber geringer als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff informierte das Kabinett heute über die aktuelle Schätzung des Statistischen Landesamtes, wonach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2009 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 4,7 Prozent gesunken ist. ¿Das Minus kommt nicht überraschend. So hat die schwerste Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik natürlich auch in Sachsen-Anhalt Spuren hinterlassen, die aber nicht so tief sind, wie die nackten Zahlen vermuten lassen¿, sagte Haseloff in der anschließenden Pressekonferenz, in der er die Zahlen gemeinsam mit dem Präsidenten des Statistischen Landesamtes, Manfred Scherschinski, der Öffentlichkeit vorstellte. Der Abstand zum ostdeutschen Minus (-3,5 Prozent) relativiere sich, wenn man die weniger industrialisierten Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern außen vor lasse. So habe auch der Rückgang des BIP in Sachsen (-3,8 Prozent) und Thüringen (-4,3 Prozent) über dem ostdeutschen Schnitt gelegen. Haseloff: ¿Hinzu kommt, dass die Krise in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Bundesgebiet deutlich später einsetzte, so dass wir nicht schon im dritten Quartal, sondern erst ab November 2008 erste größere Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten. Ein deutlicher Fingerzeig dafür ist das Wachstum im Jahr 2008, das nach neuesten Berechnungen von 1,8 auf 2,4 Prozent nach oben korrigiert wurde und damit deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 1,3 Prozent und dem der neuen Länder von 1,0 Prozent lag. Dadurch vergleichen wir für Sachsen-Anhalt nun ein schlechtes Jahr 2009 mit einem sehr guten 2008.¿ Scherschinski betonte: ¿Die Wirtschaftskrise hat auch uns eingeholt. Trotzdem steht Sachsen-Anhalt besser da als der Bundesdurchschnitt. Mit Abstand am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen war das heimische Verarbeitende Gewerbe. Aber auch hier fiel der preisbereinigte Rückgang mit 16 Prozent geringer aus als im Bundesdurchschnitt.¿ Auch in den Wirtschaftsbereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr (-3,5 Prozent) sowie Baugewerbe (-3,4 Prozent) waren merkliche Rückgänge zu verzeichnen. Erfreulich sei nach Haseloffs Aussage, dass die Schätzungen für das IV. Quartal 2009 wesentlich positiver aussähen, als das Jahresergebnis vermuten lasse. Ein Beleg dafür: Lag das BIP im III. Quartal 2009 noch 6,5 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, wird das entsprechende Minus der letzten drei Monate auf nur noch 1,8 Prozent veranschlagt. Haseloff: ¿Dies ist zum Teil auch auf die erst Ende 2008 einsetzende Krise zurückzuführen. Dennoch lässt sich durchaus eine Tendenz konjunktureller Erholung erkennen. So erwarten die Experten für das Jahresende 2009 im Vergleich zum Vorquartal ein Plus von 1,3 Prozent. Besonders deutlich wird dies im Verarbeitenden Gewerbe, das im gleichen Zeitraum um 8,3 Prozent zulegen konnte.¿ Positiv sei auch, dass sich das Minus bei der Wirtschaftsleistung kaum auf den Arbeitsmarkt niedergeschlagen habe. So war die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2009 mit 13,6 Prozent so gering wie seit 1991 nicht mehr. Zum Vergleich: 2008 lag sie bei 14 Prozent, 2007 bei 16 Prozent. ¿Dies ist ein Verdienst der heimischen Unternehmen, die auch durch die intensive Nutzung der Kurzarbeit in der Lage waren, den Auswirkungen der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise erfolgreich entgegenzutreten¿, betonte der Minister. Derzeit sei sogar im Gegensatz zum Vorjahr eine leichte Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt zu erkennen. Angesichts des deutlichen BIP-Rückgangs sei zudem die Investitionsbilanz umso erfreulicher. So wurden im Krisenjahr 2009 für Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft insgesamt rund 250 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt. Dahinter steht eine Investitionssumme von knapp 1,2 Milliarden Euro. Damit lag das Volumen in etwa im Bereich der Jahre 2008 (1,42 Mrd. ¿) und 2007 (1,36 Mrd. ¿). Haseloff: ¿Angesichts der Rahmenbedingungen ist dieses Ergebnis hervorragend und zeigt, dass heimische Unternehmen ihre Zukunft in Sachsen-Anhalt positiv sehen.¿ Hintergrund: Sachsen-Anhalts Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2009 nach ersten Schätzungen preisbereinigt um 4,7 Prozent gesunken (nominal: -4,2% auf 51,5 Milliarden Euro). Damit ist der Rückgang real geringer ausgefallen, als im deutschen Durchschnitt (-5 Prozent), aber stärker als in Ostdeutschland (-3,5 Prozent). Die Arbeitsproduktivität (BIP je Erwerbstätigen) sank im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 4,2 Prozent. Die Wirtschaftsleistung (BIP in jeweiligen Preisen je Erwerbstätigen) ging um 3,7 Prozent auf knapp 51.000 Euro zurück. Ende März 2011 will das Statistische Landesamt überarbeitete Zahlen vorlegen. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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