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Magdeburg, den 06.05.2010

Staatsminister Robra: Das Nicht-Vergessen ist eine staatsbürgerliche Pflicht

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 244/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 244/10 Magdeburg, den 8. Mai 2010 Staatsminister Robra: Das Nicht-Vergessen ist eine staatsbürgerliche Pflicht ¿Wenige Tage sind für die deutsche Geschichte so symbolträchtig wie der 8. Mai 1945. Er bietet die Gelegenheit zu grundsätzlichen Reflexionen und historischer Selbstvergewisserung. Wir gedenken heute der Millionen Toten des von Deutschland entfesselten Krieges. Unser erstes und besonderes Gedenken gilt den im STALAG Altengrabow inhaftierten und ums Leben gekommenen Soldaten.¿ Das sagte Staatsminister Rainer Robra heute in Dörnitz. Dort nahm er an einer Gedenkfeier des Fördervereins Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager und Sammlung Truppenübungsplatz Altengrabow teil. Mit Blick auf die seit dem Zweiten Weltkrieg vergangenen sechseinhalb Jahrzehnte betonte der Staatsminister in seiner Ansprache: ¿Die Formen der Erinnerung werden sich in den nächsten Jahren verändern. Schon heute ist der Nationalsozialismus für die meisten Menschen Geschichte, keine erlebte Zeit. Der Abschied von der Zeitgenossenschaft bedeutet keinen Abschied von der Geschichte. Nicht ob, sondern wie wir uns zukünftig erinnern, ist die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang. Es geht um eine angemessene Form des Gedenkens. Es gibt auch eine ¿gelernte Zeitgenossenschaft¿. Die Vergangenheit darf nicht verdrängt werden. Das Nicht-Vergessen ist eine staatsbürgerliche Tugend und Pflicht.¿ Robra: ¿Die Lehren aus diesem schlimmsten Kapitel deutscher Geschichte bleiben für uns verpflichtend. 65 Jahre nach Kriegsende ist Deutschland eine gefestigte Demokratie. Aber was einmal möglich war, bleibt denkbar.¿ Weimar habe gezeigt: ¿Wo das Bekenntnis zum demokratischen Gemeinwesen nur schwach ausgeprägt ist oder völlig fehlt, entsteht ein bedrohliches Vakuum. Das Scheitern der Weimarer Republik gehört nicht nur zur Vorgeschichte des so genannten Dritten Reiches. Ihre Geschichte gehört auch ¿ im Guten wie im Schlechten ¿ zur Vorgeschichte der zweiten gesamtdeutschen Demokratie. Dieser Zusammenhänge müssen wir uns bewusst sein. Zukunft braucht Erinnerung, und wie wir diese gestalten, liegt hauptsächlich an uns.¿   Hintergrund Zwischen 1939 und 1945 lag die jährliche Lagerstärke im Stammlager (STALAG) XI A in Altengrabow nach Auskunft des Fördervereins bei 42.000 bis 62.000 Kriegsgefangenen. Sie stammten aus 12 europäischen Nationen. Wie viele Menschen die Gefangenschaft nicht überlebt haben, ist bis heute unbekannt. Seit 2009 erinnert ein Gedenkort an das Schicksal der in Altengrabow internierten Kriegsgefangenen. Die Geschichte des STALAG wird zurzeit erforscht. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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