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Magdeburg, den 27.05.2010

Ministerpräsident Böhmer: Nationalsozialismus war die radikalste Bankrotterklärung der Menschlichkeit

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 283/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 283/10 Magdeburg, den 30. Mai 2010 Ministerpräsident Böhmer: Nationalsozialismus war die radikalste Bankrotterklärung der Menschlichkeit ¿Wir gedenken heute der mehr als 500 Toten des Lagers Zöschen. Wir gedenken der 1.500 in Zöschen inhaftierten Zwangsarbeiter aus ganz Europa. Der Nationalsozialismus war die radikalste Bankrotterklärung der Menschlichkeit. Für die Opfer und deren Angehörige kann und für die heute in Deutschland lebenden Generationen darf es keinen Schlussstrich geben.¿ Das sagte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer heute in Zöschen. Dort nahm er auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Zöschen an der Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des so genannten Arbeitserziehungslagers Zöschen vor 65 Jahren teil. In seiner Gedenkrede würdigte der Ministerpräsident die Arbeit des Heimat- und Geschichtsvereins: ¿Auf der Landkarte des nationalsozialistischen Terrors ist Zöschen eines von mehreren tausend Lagern in ganz Europa. Der Terror war allgegenwärtig. Die Geschichte des Nationalsozialismus ist die Geschichte seiner Lager. Nicht alle sind im öffentlichen Bewusstsein präsent. Umso wichtiger ist das Engagement lokaler und regionaler Initiativen. Der Heimat- und Geschichtsverein Zöschen leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und zur Völkerverständigung.¿ Böhmer wies auch auf die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Verbrechen hin und mahnte zur Wachsamkeit: ¿Nie zuvor in der Geschichte erreichte die Versklavung und Tötung von Menschen eine solche Systematik wie unter den Nazis. Ihre Verbrechen waren singulär. Doch täuschen wir uns nicht: Was einmal möglich war, bleibt denkbar. Dass unsere Vergangenheit nicht zu unserer Zukunft wird, bleibt ein unbedingter moralischer Imperativ!¿ Hintergrund Das Arbeitserziehungslager Zöschen wurde zwischen August und September 1944 von holländischen Zwangsarbeitern aufgebaut. Bis zur Befreiung durch amerikanische Streitkräfte im April 1945 wurden hier mindestens 1.500 Zwangsarbeiter aus ganz Europa in inhaftiert. 517 von ihnen überlebten die Torturen nicht. Der Heimat- und Geschichtsverein Zöschen (Saalekreis) wurde 1993 gegründet. Ihm gehören zurzeit 28 Mitglieder an. Seine wichtigste Aufgabe ist die Aufarbeitung der Geschichte des Arbeitserziehungslagers Zöschen. In den kommenden Jahren ist unter anderem der Bau eines Informations- und Dokumentationszentrums geplant, das an das Schicksal der im Lager Zöschen inhaftierten Zwangsarbeiter erinnern soll. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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