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Magdeburg, den 16.06.2010

Innenstaatssekretär Rüdiger Erben bei der Gedenkveranstaltung zum 17. Juni 1953: ?Der 17. Juni war ein Vorläufer für den Sturz der SED-Diktatur?

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 071/10 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 071/10 Magdeburg, den 17. Juni 2010 Innenstaatssekretär Rüdiger Erben bei der Gedenkveranstaltung zum 17. Juni 1953: ¿Der 17. Juni war ein Vorläufer für den Sturz der SED-Diktatur¿ Am heutigen Donnerstag jährt sich der Volksaufstand des 17. Juni 1953 zum 57. Mal. Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) nahm an der Kranzniederlegung zum Gedenken der Opfer des Volksaufstands in der Gedenkstätte Moritzplatz in Magdeburg teil. Er sagte im Rahmen der Gedenkveranstaltung: ¿Der Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR war eine der größten demokratischen Bewegungen in der deutschen Geschichte. Er ist Teil der osteuropäischen Erhebungen gegen die stalinistische und kommunistische Diktatur. Mit dem Streik der Bauarbeiter in der Stalinallee begann eine Reihe von Revolutionen ohne die der weitgehend friedliche Umbruch der Jahre 1989 / 90 nicht denkbar gewesen wäre. Wir sollten nicht vergessen, dass die Stigmatisierung der Aufständischen und die oft brutale und menschenunwürdige Behandlung der angeblichen Rädelsführer in der Haft vor dem Hintergrund der Lüge vom ¿faschistischen Putschversuch¿ stattfanden und für viele Menschen Ausgrenzung und Leid bedeuteten. Leid, das noch lange nach der Haft andauerte und Verletzungen, die bis heute anhalten. Wichtig erscheint mir, dass der Aufstand vom 17. Juni 1953 nicht auf einen einfachen Nenner gebracht werden kann. Sicher ist, wogegen er sich wendete: schlechte Arbeitsbedingungen und vor allem die stalinistische Diktatur. Die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich für demokratische Freiheiten ein. Nach den unvorstellbaren Massenverbrechen der Nationalsozialisten und acht Jahren stalinistischer Diktatur forderten die Demonstranten nicht nur Freiheit. In den wenigen Stunden vor der Niederschlagung durch sowjetische Panzer praktizierten sie in hunderten von Betrieben die Meinungsfreiheit und das Ringen um den besten Weg zum Sturz der Diktatur. Im letzten Jahr haben wir auf vielen Veranstaltungen der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 gedacht. Der 17. Juni war in vieler Hinsicht der Wegbereiter des Endes der SED-Diktatur. Die Aufständischen hatten gezeigt, dass die stalinistische Herrschaft in der DDR ohne die sowjetische Armee binnen Stunden in sich zusammengebrochen war. Trotz der offiziellen Verdammungen und des späteren Stillschweigens über den 17. Juni wussten breite Teile der DDR-Bevölkerung, dass eine demokratische Massenbewegung erfolgreich sein konnte, wenn die Sowjetunion als Garant der SED-Diktatur wegfiel. Wir haben viele Gründe, den 17. Juni 1953 in ehrendem Angedenken zu behalten. Die Erfahrung, dass ein erfolgreiches Aufbegehren möglich ist, hat sich trotz aller Propaganda in der Bevölkerung gehalten und die Friedliche Revolution wenn nicht ermöglicht, so doch erleichtert. Vor allem aber sollte eine demokratische Gesellschaft an diesem Tag des Widerstandes und der Opfer des stalinistischen Regimes gedenken, die mit ihrem ganz persönlichen Mut und dem Einsatz ihrer Freiheit und ihres Lebens dazu beigetragen haben, dass wir heute in der damals geforderten Freiheit leben können.¿ Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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