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Magdeburg, den 12.08.2010

Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt ? Innenminister Hövelmann stellt Jahresbericht 2009 vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 107/10 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 107/10 Magdeburg, den 13. August 2010 Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt ¿ Innenminister Hövelmann stellt Jahresbericht 2009 vor Innenminister Holger Hövelmann (SPD) und der Direktor des Landeskriminalamtes, Jürgen Schmökel, haben heute in Magdeburg den Jahresbericht 2009 zur Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt vorgestellt. Demnach ist im Vergleich zum Jahr 2008 die Anzahl der Delikte um 67 auf insgesamt 4.853 leicht angestiegen. Die registrierten Fälle beinhalten alle Straftatbestände nach dem Betäubungsmittelgesetz sowie Straftaten der Beschaffungskriminalität. Der Anteil von Rauschgiftdelikten an der Gesamtkriminalität beträgt 2,3 Prozent. Rauschgiftdelikte seien keine Kavaliersdelikte und auch kein auf Randgruppen bezogenes Problem, unterstrich Minister Hövelmann: ¿Der Konsum kann zu schwersten gesundheitlichen Schäden, massiven sozialen Beeinträchtigungen und über den Weg der Abhängigkeit oder Überdosierung bis zum Tod führen.¿ Notwendig sei deshalb ein mehrgleisiges Vorgehen, so Hövelmann: ¿Neben vielen anderen Trägern leistet auch die Polizei eine intensive Präventionsarbeit. Wer aber dennoch meint, die Finger davon nicht lassen zu können, muss mit einer konsequenten Strafverfolgung rechnen.¿ Bei dem weit überwiegenden Anteil der Verstöße (73 Prozent) handelt es sich laut Hövelmann um sogenannte Konsumentendelikte. 24 Prozent der festgestellten Straftaten spielen sich im Bereich des Rauschgifthandels und -schmuggels ab. 2009 waren insgesamt neun Rauschgifttote zu beklagen, im Jahr zuvor waren es vier. Seit 1994 sind insgesamt 97 Personen durch die Folgen von Rauschgiftkonsum verstorben (Stand 09.08.2010). Zu den 4.853 Straftaten konnten insgesamt 3.908 Tatverdächtige (davon 3.380 männliche und 528 weibliche) polizeilich ermittelt werden, dass bedeutet einen Anteil von 5,2 Prozent aller im Jahr 2009 in Sachsen-Anhalt registrierten Tatverdächtigen. Gleichbleibend zu den Vorjahren bildeten jeweils die Erwachsenen (ab 21 Jahre) mit 2.785 Personen den Hauptanteil der Tatverdächtigen, 772 Tatverdächtige gehörten der Gruppe der Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre) an, 333 Personen waren Jugendliche (14 bis 17 Jahre) und 18 Tatverdächtige Kinder. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug 7,6 Prozent. Den deutlichsten Schwerpunkt mit 2.300 Delikten bildeten Straftaten im Zusammenhang mit Cannabisprodukten. Der Anteil von Amphetamindelikten ist über die Jahre hinweg kontinuierlich auf inzwischen 19 Prozent (912 Delikte) angestiegen. Im Jahr 2009 fiel dieser Anstieg um 288 Delikte (46 Prozent) sehr deutlich aus. Damit liegen diese Delikte im Bereich der harten Drogen vor dem Anteil der Heroindelikte (743 Delikte, 15 Prozent). Laut LKA-Direktor Jürgen Schmökel spiegelt sich dieser Umstand auch in den polizeilichen Sicherstellungen wider: ¿Von den insgesamt 131 Kilogramm sichergestellten Betäubungsmitteln waren knapp 105 Kilogramm Cannabisprodukte. Es folgen Amphetamine mit etwa 20 Kilogramm und Heroin mit etwa 3,5 Kilogramm. Des Weiteren konnten durch die Polizei über 7.000 Ecstasy-Tabletten und 8.500 Cannabispflanzen sichergestellt werden.¿ Hauptsächliche Bezugsquellen für Cannabis sind nach Aussage von Schmökel die Einfuhr mit dem Pkw aus dem Ausland, hauptsächlich den Niederlanden. Zum anderen würden aber auch umfangreiche Mengen des Rauschmittels in Indoorplantagen hergestellt. Zwölf dieser Indoorplantagen mit insgesamt 8.500 Pflanzen konnten im Jahr 2009 festgestellt werden. Den größten Erfolg konnte die Polizei mit einer Sicherstellung von 5.400 Pflanzen in Atzendorf verbuchen. Der LKA-Direktor: ¿Bei einer Anbaukapazität von 1.000 Pflanzen ergibt sich ein jährlicher Ernteertrag von 125 Kilogramm Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von ca. 625.000 Euro.¿ Innenminister Hövelmann sieht den Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungstätigkeit im Bereich der organisierten Strukturen im des Rauschgifthandels, ohne aber dabei die Konsumentenebene zu vernachlässigen. Hövelmann: ¿Die Landespolizei hat im zurückliegenden Jahr zahlreiche Ermittlungserfolge zu verzeichnen. Sie wird weiterhin einen hohen Kontrolldruck ausüben und diese Kriminalitätsform massiv bekämpfen. Doch um dem Drogenkonsum von Kindern und Jugendlichen wirkungsvoll vorbeugen zu können, bedarf es ganz besonders auch der Einflussnahme der Elternhäuser und Schulen.¿ Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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