Ministerpräsident Böhmer würdigt große Verdienste von Hans-Dietrich Genscher, Ernst Schubert und Mathias Tullner mit dem Landesverdienstorden
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 491/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 491/10 Magdeburg, den 11. September 2010 Ministerpräsident Böhmer würdigt große Verdienste von Hans-Dietrich Genscher, Ernst Schubert und Mathias Tullner mit dem Landesverdienstorden Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat heute in Magdeburg im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei die großen Verdienste des früheren Bundesaußenministers Dr. Hans-Dietrich Genscher, des Kunsthistorikers Prof. Dr. Ernst Schubert und des Landeshistorikers Prof. Dr. Mathias Tullner gewürdigt und ihnen den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt überreicht. Der Ministerpräsident sagte: ¿Es ist mir eine besondere Ehre, die höchste Landesauszeichnung an drei Männer zu überreichen, die sich außerordentliche Verdienste um das Land Sachsen-Anhalt und seine Menschen erworben haben. Ich danke Bundesaußenminister a.D. Dr. Hans-Dietrich-Genscher, Prof. Dr. Ernst Schubert und Prof. Dr. Mathias Tullner für ihr jahrzehntelanges Wirken um das Wohl unseres Bundeslandes. So unterschiedlich die Lebenswege dieser Herren anmuten, sie eint die Bereitschaft, Sachsen-Anhalts Entwicklung aufs Nützlichste zu fördern. Mit der Überreichung des Verdienstordens des Landes Sachsen-Anhalt zeigt sich die Hochachtung des demokratischen Staates vor den Lebensleistungen der Auszuzeichnenden.¿ Dr. Hans-Dietrich Genscher habe, so der Regierungschef, wie sonst keine Persönlichkeit Außerordentliches für das verbesserte Ansehen des Landes Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahrzehnten geleistet. Der ¿Architekt der deutschen Einheit¿ und ¿waschechte Hallenser¿ habe mit sicherer Hand und feinem Gespür auf internationalem Parkett für Sachsen-Anhalt geworben. Darüber hinaus habe er sich große Verdienste als Vorsitzender des Kuratoriums und als Ehrenpräsident des Freundeskreises der Franckeschen Stiftungen seit Anfang der 90er Jahre erworben. Seinem unermüdlichen Wirken sei es zu verdanken, dass Bund, Land und die Stadt Halle für den Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen dauerhaft gewonnen werden konnten. Ebenso engagiert habe Dr. Genscher das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt gefördert. Als Ehrenvorsitzender des 1991 gegründeten Fördervereins des Goethe-Theaters, dem heutigen Freundeskreis, habe er die erfolgreiche Umsetzung verschiedener Projekte ermöglicht. Dazu gehöre u.a. die Gründung der Gesellschaft Historischer Theater Europas (PERSPEKTIV) im Jahr 2001 mit Sitz in Bad Lauchstädt sowie die Etablierung des Festspiels der Deutschen Sprache in Bad Lauchstädt. ¿Unser Land hat in Ihnen¿, so Böhmer, ¿einen guten Freund und großen Förderer¿. Der in Halle/Saale geborene Prof. Dr. Ernst Schubert habe sich, so der Ministerpräsident, als Denkmalpfleger und Kunsthistoriker weit über die Landesgrenzen hinaus besondere Verdienste bei der Bewahrung des kulturellen Erbes erworben. Bereits zu DDR-Zeiten habe er an bedeutenden Grabungen, u.a. in Quedlinburg, Magdeburg und Halberstadt, teilgenommen. Schon damals habe Schubert, enge wissenschaftliche Kontakte zu Kollegen aus Westdeutschland gehalten. Von 1977 bis 2002 habe sich Schubert als Domherr und Dechant der Vereinigten Hochstifte Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz in besonderer Weise für den Erhalt und die Pflege von Kirchenbauten eingesetzt. Trotz vieler Widrigkeiten habe er bereits vor dem politischen Umbruch den Abriss und Verfall von Gotteshäusern verhindern können. Seinem couragierten Wirken sei die Erhaltung und Pflege der Dome in Naumburg und Merseburg sowie der Michaelikirche und Franziskanerkirche in Zeitz zu verdanken. Prof. Schubert sei ein gefragter Mittelalterexperte, bundesweit engagiere er sich in mehreren Akademien der Wissenschaften, darunter in den Akademien in Berlin-Brandenburg, Sachsen und Heidelberg. Darüber hinaus wirke er als Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), als Kommissionsmitglied der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und als Mitglied in verschiedenen Wissenschaftsgremien und ¿gesellschaften. ¿Prof. Schubert ist einer der besten Kulturbotschafter Sachsen-Anhalts¿, so der Ministerpräsident. Der Magdeburger Historiker Prof. Dr. Mathias Tullner habe sich, so Böhmer, außerordentliche Verdienste um die Erforschung und lebendige Vermittlung der Landesgeschichte erworben. Mit seinen quellenfundierten Forschungen zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschlands habe einen bedeutenden Beitrag zur regionalgeschichtlichen Forschung geleistet. Seit Anfang der 90er Jahre habe er es geschafft, bei Menschen jeden Alters Begeisterung für die Geschichte unseres Bundeslandes zu wecken. Er engagiere sich als Berater von Geschichts- und Heimatvereinen. Im Land unterstütze er seit vielen Jahren Projekte zu Gedenktagen und die Ausgestaltung von Erinnerungsstätten. Die historische Bandbreite seiner engagierten Arbeit reiche von der Reformation bis zur Gegenwart. Seine Studien zu den sozialdemokratischen Oberbürgermeistern Magdeburgs Hermann Beims (1863-1931) und Ernst Reuter (1889-1953) sowie zum ersten Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Erhard Hübener (1881-1958), seien Wegmarken regionalgeschichtlicher Forschungen. Prof. Tullner gehöre zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Demokratie und Zeitgeschichte, die seit den 90er Jahren intensiv politische Bildungsarbeit leistet. Zudem engagiere er sich seit vielen Jahren in verschiedenen Kommissionen und Gesellschaften, u.a. als Mitglied der Historischen Kommission Sachsen-Anhalts, bei der der Otto-von-Guericke-Gesellschaft Magdeburg und als Vorstandsmitglied im Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen. ¿Prof. Tullner ist eine landesgeschichtliche Autorität¿, so Böhmer. Er trage mit seiner engagierten Arbeit zur Identitätsfindung unseres Bundeslandes bei. Zum Hintergrund: Die Landesregierung hatte in ihrer Kabinettssitzung am 23. Mai 2006 die Stiftung eines ¿Verdienstordens des Landes Sachsen-Anhalt¿ beschlossen. Damit sollen hervorragende Verdienste von Bürgerinnen und Bürgern um das Land und seine Bevölkerung angemessen gewürdigt werden. Verdiente Personen aus allen Gruppen der Bevölkerung sollen berücksichtigt werden. Bei den Verdiensten muss es sich um außergewöhnliche Leistungen über einen längeren Zeitraum oder eine ganz außergewöhnliche Einzelleistung für das Land Sachsen-Anhalt und die Allgemeinheit handeln. Verliehen wird der Verdienstorden vom Ministerpräsidenten. Ein Ordensbeirat prüft die Vorschläge und unterbreitet sie mit seiner Empfehlung dem Ministerpräsidenten zur Entscheidung. Dem Ordensbeirat gehören der Präsident des Landtages, der Stellvertreter des Ministerpräsidenten, der Präsident des Landesverfassungsgerichts und der Präsident des Landesrechnungshofes an. Vorschlagsberechtigt sind der Ministerpräsident, die Minister für ihre Geschäftsbereiche und die Mitglieder des Ordensbeirats. Jede Person kann sich schriftlich mit Anregungen für eine Auszeichnung an die Vorschlagsberechtigten wenden. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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