Staatsminister Robra: Ausstellung ?Anwalt ohne Recht? stößt längst überfälligen Diskurs an
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 575/10 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 575/10 Magdeburg, den 13. Oktober 2010 Staatsminister Robra: Ausstellung ¿Anwalt ohne Recht¿ stößt längst überfälligen Diskurs an ¿Die Verstrickung von Rechtswissenschaft und Rechtsprechung in den nationalsozialistischen Staat war lange in der Bundesrepublik kein Thema. Ein Diskurs über die Rolle der Justiz im Nationalsozialismus und über das an jüdischen Juristen begangene Unrecht blieb nach 1945 aus. Erst seit Mitte der 80er Jahre rückte deren Schicksal mehr und mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses. Wichtige Impulse kamen auch von dieser Wanderausstellung.¿ Das sagte Staatsminister Rainer Robra heute in Stendal. Dort nahm er an der Ausstellungseröffnung ¿Anwalt ohne Recht ¿ Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933¿ teil. In seinem Grußwort hob der Minister hervor: ¿Zwar kann das einmal geschehene Unrecht nicht wieder rückgängig gemacht werden. Aber die Ausstellung gibt den Opfern wenigstens posthum einen Teil ihrer Würde zurück. Sie ist Mahnung und Verpflichtung zugleich und sensibilisiert uns für die Werte der Demokratie, der Freiheit, der Humanität und des Rechtsstaates, die keine Selbstverständlichkeiten sind.¿ Robra betonte: ¿Es gibt kein Leben ohne Erinnerung. In den kommenden Jahren wird es neue Formen des Erinnerns und Gedenkens an die Zeit des Nationalsozialismus geben. Sie müssen nicht weniger nachhaltig sein als eine von unmittelbarer Zeitzeugenschaft geprägte Erinnerungskultur. Schließlich gibt es auch eine mittelbare und erlernte Zeitgenossenschaft. Geschichte ist mehr als nur die Summe von persönlicher Erfahrung und persönlichem Erleben. Aus der Geschichte zu lernen um einer besseren Zukunft willen, ist ein moralisches und generationenübergreifendes Gebot. Das schulden wir allen Opfern der nationalsozialistischen Barbarei.¿ Hintergrund Die Wanderausstellung ¿Anwalt ohne Recht¿ thematisiert das Schicksal jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933. Sie wurde erstmals im Rahmen des 63. Deutschen Juristentages im September 2000 in Leipzig gezeigt. Regionaler Veranstalter der Ausstellung im Landgericht Stendal ist die Rechtsanwaltskammer des Landes Sachsen-Anhalt. Sie kann vom 14. Oktober bis einschließlich 1. November 2010 montags von 08.00 bis 15.30 Uhr und freitags von 08.00 bis 13.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenlos. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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