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Magdeburg, den 20.10.2010

Naturschützer tagten in Wernigerode Aeikens: Schutz der Natur und nachhaltige Nutzung miteinander verbinden

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 188/10 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 188/10 Magdeburg, den 21. Oktober 2010 Naturschützer tagten in Wernigerode Aeikens: Schutz der Natur und nachhaltige Nutzung miteinander verbinden Wernigerode . Der Schutz der Natur und eine nachhaltige Nutzung von Flächen müssen besser miteinander verbunden werden. Das hat heute Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens bei der Naturschutzkonferenz in Wernigerode (Landkreis Harz) gefordert. Er sagte, Entscheidungen in allen Politikbereichen müssen sich daran messen lassen, welche Auswirkungen sie auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen haben. Deshalb ist es in einer modernen Gesellschaft längst eine Kardinalfrage, wie man es mit dem Schutz der biologischen Vielfalt hält. Er sagte, es gehe nicht mehr nur um den Verlust einzelner Arten. Das Artensterben und der Verlust zusammenhängender Lebensräume verlaufen weltweit so rasant, dass dies in einigen Regionen längst zu einer existenziellen Frage der Ökosysteme und für die dort lebenden Menschen geworden ist. Biodiversität habe weltweit den gleichen Stellenwert wie Klimaschutz. Aeikens rief dazu auf, die ökologische Qualität der Natur- und Kulturlandschaften in Sachsen-Anhalt zu bewahren. Wir brauchen zusammenhängende Lebensräume für Tiere und Pflanzen, um Artenbestände zu sichern. Es müssen Korridore und Pufferzonen geschaffen werden, um einzelne Lebensräume miteinander zu verbinden bzw. die ökologischen Netze vor potenziell schädlichen Einflüssen und Klimafolgen zu schützen, so Aeikens. Er verwies dazu auf die Ressort übergreifend abgestimmte Biodiversitätsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt. Dies sei die Grundlage für ein nachhaltiges Handeln in Bereichen wie Bau und Verkehr, Bildung sowie Forst-, Land- und Wasserwirtschaft. So lässt sich Schutz und nachhaltige Nutzung der Flächen umsetzen. In Planungs- und Entscheidungsprozessen müsse die Bedeutung und der Wert der biologischen Vielfalt als wichtiges Kapital für die jeweiligen Regionen stärker herausgestellt werden. Er hoffe, dass diese Diskussion eine Initialzündung wie vor 20 Jahren das Nationalparkprogramm der DDR hat, so der Minister. Er erinnerte daran, dass damals in Sachsen-Anhalt die Großschutzgebiete wie der Naturpark Drömling, der Nationalpark Harz und das Biosphärenreservat Mittelelbe als Teil des Tafelsilbers der deutschen Einheit , wie es der damalige Bundesumweltminister Töpfer formulierte, entstanden sind. Der Schutz dieser einmaligen Landschaften hatte eine besondere Priorität. Doch davon habe nicht nur der Naturschutz, sondern auch die Region profitieren können. Die Natur- und Kulturschätze der Großschutzgebiete seien touristische Glanzlichter des Landes. Aeikens: ¿Das Tafelsilber der deutschen Einheit ist längst zum Tafelsilber der Regionen geworden.¿ Die Großschutzgebiete in Sachsen-Anhalt wie der Nationalpark Harz, die Biosphärenreservate Mittelelbe und Karstlandschaft Südharz sowie die sechs Naturparke haben sich als Nationale Naturlandschaften etablieren können. Deshalb kommt Ihnen in der Biodiversitätsstrategie eine besondere Rolle zu. Aeikens: ¿Das sind unsere Modellregionen.¿ Von ihnen gehen wichtige Impulse für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf der gesamten Fläche aus. Deshalb beteilige sich dort das Land an Naturschutzgroßprojekten. Dazu zählt das Vorhaben des NABU an der Unteren Havel ebenso wie das des WWF Deutschland an der Mittelelbe und des Zweckverbandes im Drömling. Diese Vorhaben finanziert der Bund oft bis zu 75 Prozent und das Land von sieben bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten. Allein 2010 stellt Sachsen-Anhalt Mittel in Höhe von über 500.000 Euro für diese Vorhaben bereit, so Aeikens. Er zeigte sich sicher, dass es mit dem Internationalen Jahr der Biodiversität 2010 gelungen ist, Politik, Wirtschaft und Bevölkerung für Fragen der Biodiversität stärker zu sensibilisieren. Aeikens: ¿Jeder kann den Erhalt der biologischen Vielfalt durch sein Verhalten in Beruf, im Alltag und in der Freizeit unterstützen.¿ So entscheiden mehr und mehr Verbraucher beim Kauf von Gebrauchsgegenständen und Lebensmitteln nach ökologischen Gesichtspunkten bei der Herstellung oder gehen sparsamer mit Energie und Wasser um. Damit lassen sich Ressourcen einsparen und könne der ökologische Fußabdruck jedes Einzelnen verkleinert werden, so Aeikens. Die Naturschutzkonferenz des Landes findet alle zwei Jahre statt. An ihr nehmen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden teil. In diesem Jahr stand die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in den Bereichen Forst-, Land- und Wasserwirtschaft sowie Bildungskonzepte für Großschutzgebiete im Vordergrund. Weitere Informationen zur Naturschutzkonferenz unter: www.naturschutzkonferenz.sachsen-anhalt.de. Dort werden demnächst die Diskussionsbeiträge der Referenten veröffentlicht. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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