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Magdeburg, den 28.01.2011

Gedenkveranstaltung in Rehmsdorf ? Erben: ?Wir werden es nicht zulassen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit jemals wieder eine Chance bekommen.?

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 012/11 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 012/11 Magdeburg, den 30. Januar 2011 Gedenkveranstaltung in Rehmsdorf ¿ Erben: ¿Wir werden es nicht zulassen, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit jemals wieder eine Chance bekommen.¿ ¿Wir haben uns heute hier versammelt, um den Opfern des Nationalsozialismus unseren Respekt zu erweisen. Der Tod der Millionen, das Leid der Überlebenden, die Qualen der Opfer - sie begründen unseren Auftrag, eine bessere Zukunft zu schaffen.¿ Mit diesen Worten leitete Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) am heutigen Sonntag in Rehmsdorf seine Rede anlässlich des nationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ein. Er erinnerte an die unvorstellbaren Verbrechen der Nationalsozialisten, die sich in Rehmsdorf im Außenlager ¿Wille¿  ereigneten und mehrere tausend Opfer forderten. Der Staatssekretär mahnte, aus der Geschichte, aus der tiefsten Schande unseres Landes zu lernen: ¿Wir, die Vertreter eines anderen, eines demokratischen Deutschlands, wir wollen und wir werden nicht zulassen, dass Unrecht und Gewalt, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in unserem Land jemals wieder eine Chance bekommen.¿ Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus, an Krieg, Völkermord und Verbrechen sei unsere bleibende moralische und politische Verpflichtung, so Erben: ¿Aber die Erinnerung hat die Eigenheit, mit der Zeit zu verblassen. Weil das so ist, sind die Orte so wichtig, die sich der Erinnerung widmen und die Vergangenheit überzeugend in unsere Gegenwart holen. Diese Orte mahnen uns, der Versuchung zum Vergessen oder zum Verdrängen entschieden zu widerstehen.¿ Dass junge Menschen über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufgeklärt werden, sei aus Sicht des Innenstaatssekretärs besonders wichtig. Der Besuch am authentischen Ort ist, so Erben, die beste Methode, sie gegen die Propaganda der Rechten immun zu machen. Jedoch machte Rüdiger Erben auch darauf aufmerksam, dass bloßes Wissen nicht moralische Werte nicht ersetzen könne. Manche Nationalsozialisten seien über die Zeit des Dritten Reichs umfassend informiert und wollen dennoch, wie im Fall der NPD, deren menschenverachtende Ziele umsetzen. In diesem Zusammenhang unterstrich Erben: ¿Es hilft nur eins, die Demokraten müssen zusammenfinden und die NPD in ein neues Verbotsverfahren treiben. Sachsen-Anhalt wird das weiterhin und mit großer Beharrlichkeit vorantreiben.¿ Abschließend bedankte sich Innenstaatssekretär Erben bei dem Ortschronisten Rehmsdorfs, Herrn Lothar Czoßek und all jenen, die sich in so vorbildlicher Weise für das Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers Wille engagieren: ¿Ohne sie wären die Opfer vielleicht schon in Vergessenheit geraden. Ich wünsche Ihnen Kraft in Ihrer Arbeit und sage Ihnen meine Unterstützung zu.¿ Hintergrund Gedenkstätte Rehmsdorf Obwohl das Außenlager Rehmsdorf erst am 1. Januar 1945 in Betrieb genommen wurde, forderte es in der kurzen Zeit bis zur Räumung am 8. April 1945 mehrere tausend überwiegend jüdische Opfer. Bei der Räumung wurden die etwa 3.000 verbliebenen Lagerinsassen auf dem nah gelegenen Bahnhof in offene Kohlewaggons gepfercht und abtransportiert. Aufgrund der Luftangriffe und Kriegszerstörungen musste der Zug mehrfach seine Fahrt unterbrechen, bevor er sein Ziel bei Reitzenhain endgültig erreichte. Nach dieser Höllenfahrt begann für die Häftlinge ein qualvoller Todesmarsch in Richtung Theresienstadt, den nur ein Drittel von ihnen überlebte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Baracken des Lagers als Auffanglager für Vertriebene genutzt. Der Gedenkstein gegenüber dem Bahnhofsgebäude und das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum im Bürgerhaus Rehmsdorf am Brunnenplatz erinnern an diese Vergangenheit. Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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