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Halle (Saale), den 26.05.2011

Schwarzwild, Rotwild und Waschbär erneut mit höchsten Streckenquoten

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 054/11 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 054/11 Halle (Saale), den 26. Mai 2011 Schwarzwild, Rotwild und Waschbär erneut mit höchsten Streckenquoten Im Ergebnis der Streckenmeldungen der Landkreise, des Landesforstbetriebes und seiner verpachteten Jagdbezirke, der Bundesforstbetriebe und des Nationalparks Harz liegt nunmehr das zusammengefasste Abschussergebnis des Landes Sachsen- Anhalt für das am 31. März 2011 beendete Jagdjahr 2010/11 vor. Insgesamt wurde ein Ergebnis von 93.616 Stücken Schalenwild (dazu gehören Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild) erreicht. Diese deutliche Erhöhung gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres (88.548 Stück) wird  maßgeblich durch den Anstieg der Schwarzwildstrecke beeinflusst. Dieses Ergebnis ist  insbesondere vor dem Hintergrund zu werten, dass fast im gesamten Land auf Grund der hohen Schneelagen im Dezember die Ergebnisse eines ansonsten sehr ertragreichen Jagdmonats fehlen. Rotwild Nachdem im Vorjahr das bisher höchste Ergebnis in Sachsen- Anhalt erreicht wurde, liegt die Strecke des Jagdjahres 2010/11 mit 4.980 Stck. wiederum auf dem gleichen Niveau. Diese Streckenentwicklung und vor allem  der weitere Anstieg der Wildschäden durch Rotwild auch  in der Landwirtschaft zeigen, dass diese hohen Abschusszahlen noch  nicht ausreichen, um  den zu hohen  Rotwildbestand abzusenken. Damwild Auch beim Damwild wurde das Niveau des Vorjahres mit 4.832 Stck. fast wieder erreicht. Dem leichten Rückgang der Damwildstrecke in den Landesforsten steht eine  entsprechende Steigerung in den privaten Jagdbezirken gegenüber. Von dem Ausbruch der Wild- und Rinderseuche (Pasteurellose) im Sommer 2010  war hauptsächlich der Damwildbestand auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow betroffen. Im Einvernehmen mit der oberen Jagdbehörde drosselte daraufhin der Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen- Anhalt den Damwildabschuss in diesem Bereich. Muffelwild Mit insgesamt 870 Stck bewegt sich das Ergebnis wieder in dem Rahmen der Jagdjahre 2007 und 2008. Das Ergebnis des Jagdjahres 2009 mit über 1.000 Stücken konnte nicht wieder erreicht werden,  da viele Muffelwildreviere  im Harz und auch in der Altmark auf Grund der hohen Schneelage und der deshalb empfohlenen Jagdruhe wochenlang nicht betretbar waren. Ein beachtlicher Teil der Muffelwildstrecke wird mittlerweile im Norden Sachsen- Anhalts mit einem Schwerpunkt in der Altmark realisiert. Rehwild Bei der Rehwildstrecke konnte trotz des Wintereinbruchs  mit 49.284 Stck. erneut eine Steigerung erreicht werden. Der bei dieser Steigerung ausgewiesene Rückgang des Unfallwildes korrespondiert mit dem leichten Rückgang der Wildunfälle im Kalenderjahr 2010. An der Steigerung des Abschusses sind sowohl die privaten als auch die staatlichen Jagdbezirke beteiligt. Die höchsten Rehwildstrecken werden nach wie vor in den Jagdbezirken der kreisfreien Städte Halle mit 5,6 Stck./ 100 ha und Dessau- Roßlau mit 4,8 Stck./ 100 ha  erzielt. Im Landkreis Jerichower Land konnte allein in den privaten Jagdbezirken die Rehwildstrecke um über 1.100 Stck gesteigert werden. Schwarzwild Beim Schwarzwild weist die Streckenentwicklung auf 33.661  Stck. (trotz der für die Frischlingsaufzucht  im zeitigen Frühjahr 2010 ungünstigen Bedingungen) auf einen besorgniserregenden Anstieg der Population hin. Offensichtlich hat ein höherer Anteil der Bachen als sonst üblich auf Grund der Frischlingsverluste im Frühjahr im Verlaufe des Jahres nachgefrischt. Die Entwicklung der Schwarzwildstrecke zeigt sich regional noch differenzierter als in den Vorjahren. Während das Schwarzwild im bisherigen ¿Brennpunkt¿ Dessau- Roßlau sowie in den angrenzenden Landkreisen Wittenberg und Anhalt- Bitterfeld rückläufig ist, sind die Strecken in den Landkreisen Jerichower Land und Bördekreis auf 150 bzw. 160% angestiegen. Die höchsten Steigerungen werden in den Landkreisen Mansfeld- Südharz mit 166% und Harz mit sogar 175% verzeichnet. Im Zusammenhang mit der dringend notwendigen Reduktion der Schwarzwildpopulation müssen die für die Aufzucht der Frischlinge vergleichsweise günstigen Witterungsbedingungen dieses Jahres beachtet werden. Fuchs Mit der Strecke von 24.000 Füchsen ist nach dem alle Wildarten erfassenden Streckeneinbruch 2006 das zweitniedrigste Ergebnis bei der der Fuchsbejagung in Sachsen- Anhalt erreicht worden. Allein die Jäger im Landkreis Jerichower Land konnten eine deutliche Steigerung erzielen. Der Landkreis Börde mit der höchsten Fuchsstrecke in den letzten Jahren konnte die Strecke nochmals auf insgesamt 3939 Füchse steigern. Waschbär, Marderhund, Mink, Nutria Der rasante Anstieg der Waschbärstrecke  geht weiter. Mit 8.678 Waschbären wurde das Ergebnis des vorangegangenen Jagdjahres um rd. 2.000 überboten. Der höchste absolute Zugang wurde im Landkreis Harz mit einer Steigerung von über 600 auf 1.232 Bären verzeichnet. Rund 30 % der Strecke des Landes entfällt nach wie vor auf den Landkreis Stendal.   Die Marderhundstrecke zeigt sich dagegen leicht rückläufig. Allerdings kann bei der Strecke von 1.501 Marderhunden gegenüber 1.681 im Vorjahr durchaus noch von einem  gleichen Niveau gesprochen werden. Marderhunde werden mittlerweile in allen Landkreisen und kreisfreien Städten zur Strecke gebracht. Der Schwerpunkt liegt aber weiterhin in den östlichen Landkreisen Stendal, Jerichower Land und auch Wittenberg. Ähnlich wie bei der Fuchsstrecke konnte hier allein im Jerichower Land eine deutliche Steigerung erreicht werden. Im Jagdjahr 2010/11 wurden in Sachsen- Anhalt  373 Minke ¿das sind rd. 100 mehr als im vorangegangenen Jagdjahr- zur Strecke gebracht. Diese Steigerung resultiert fast ausschließlich aus dem Streckenergebnis des Landkreises Stendal. Im vergangenen Jahr wurden erhebliche Beeinträchtigungen von Wasservogelbeständen durch den Mink im Landkreis Stendal festgestellt und auch im Landtag thematisiert. Im Konsens zwischen Naturschutz- und Jagdbehörden wurden darauf hin mit den örtlichen Jägerschaften Maßnahmen zur Intensivierung der Minkbejagung im Landkreis  mit einem Schwerpunkt der Fallenjagd in  Naturschutzgebieten festgelegt. In diesem Zusammenhang wurde durch das Landesverwaltungsamt/ obere Jagdbehörde zum Ankauf von Kastenfallen 5.000 ¿ aus der Jagdabgabe zur Verfügung gestellt. Im Landkreis Stendal wurde im Ergebnis der Maßnahmen (trotz erheblicher Beeinträchtigung des Fallenfangs durch Hochwasser) die Minkstrecke mehr als verdoppelt. Im Landkreis Jerichower Land, in dem im Jahre 2007 in der Nähe von Burg durch eine so genannte Tierbefreiungsaktion mehrere tausend Tiere aus einer Zuchtanlage freigelassen wurden, liegt die Minkstrecke mit 76 Individuen mittlerweile deutlich niedriger. Ein deutlicher Streckenrückgang auf 892 ist beim Nutria zu verzeichnen. Im Jagdjahr 2009 belief sich die Strecke dagegen noch auf 1.723 Nutrias. Schwerpunkt bleibt der Altmarkkreis Salzwedel mit 490 Nutrias (Im Vorjahr 945). Ein Zusammenhang des Streckenrückgangs mit dem harten Winter des Jahres 2010 ist bei der aus dem subtropischen Südamerika stammenden Biberratte zu vermuten. Niederwild (Auswahl) 2.233 Hasen wurden im Streckenergebnis des Jagdjahres 2010 registriert.  Über die Hälfte davon sind Opfer des Straßenverkehrs geworden. Die Dunkelziffer bei dieser  Erfassung dürfte allerdings wesentlich höher liegen. Die Wildkaninchenstrecke ist mit 1.709 weiterhin rückläufig. Die höchsten Strecken werden nach wie vor noch im Landkreis Mansfeld- Südharz im Bereich des salzigen Sees erzielt. Ein Anstieg der Wildkaninchenstrecke wird im Salzlandkreis registriert. Einen deutlichen Rückgang zeigt auch die Fasanenstrecke.  Mit 1.167 Fasanen beträgt die Strecke nur noch 68% des Vorjahres. Drastische Einbrüche auf rd. 1/3 fanden im Landkreis Börde oder auf 2/3 im Salzlandkreis und im Saalekreis statt. Die Gänsestrecke bewegt sich insgesamt in der gleichen Höhe wie 2009. Dem Anstieg bei Graugänsen auf 1.624 steht ein Rückgang bei Saatgänsen auf 866 Gänse entgegen. Aaskrähen und Elstern wurden deutlich weniger gestreckt, als noch im vorangegangenen Jahr. Der Rückgang bei Aaskrähen von 4.213 auf 3.600 wird maßgeblich durch den Streckenrückgang im Landkreis Börde um rund 500 Krähen geprägt. 2.732 Elstern stehen dem Ergebnis des Vorjahres von 3.227 Elstern entgegen. Allein im Saalekreis  wurden rund 300  und im Landkreis Börde rund 260 Elstern weniger als im Jagdjahr erlegt. Die Streckenentwicklung bei Schalenwild stellt sich wie folgt dar: Wildart                  31.3.06         31.3.07            31.3.08          31.3.09     31.3.10    31.3.2011 Rotwild                   3.291             3.635              3.894            4.526          4.993            4.980 Damwild                 4.568              3.945              4.212            4.484          5.073       4.823 Muffelwild                 883                729                  865               906          1.050              870 Rehwild                 47.439            42.861            45.198          46.564        48.683      49.284 Schwarzwild          30.989            17.040            29.826          35.647        28.749      33.661 Sa. Schalenwild      87.170            68.210            83.995          92.227        88.749      93.616 Die Streckenentwicklung bei ausgewählten Raubwildarten stellt sich wie folgt dar: Wildart              31.3.06        31.3.07         31.3.08          31.3.09        31.3.10      31.3.2011   Fuchs                 35.078          23.857          30.269           31.108         28.091        24.000 Marderhund            464              656             1.145             1.728          1.680           1.501 Waschbär             2.166            2.367            3.888             6.239           6.563          8.678 Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1246 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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