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Magdeburg, den 08.09.2011

Tag der Heimat Ministerpräsident Haseloff: Aufforderung, über unsere Geschichte nachzudenken

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 480/11 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 480/11 Magdeburg, den 10. September 2011 Tag der Heimat Ministerpräsident Haseloff: Aufforderung, über unsere Geschichte nachzudenken ¿In der DDR wurden Flucht und Vertreibung von Millionen Deutschen aus ideologischen Gründen tabuisiert. Das änderte sich erst mit der friedlichen Revolution 1989. Sie hatte für viele Heimatvertriebene eine beglückende Wirkung. Nun konnten sie offen über ihr Schicksal reden. Nun wurde das eigene Leid zum Thema. Es wurde anerkannt und nicht als Umsiedlung verbrämt. Die neue Offenheit hatte eine starke Symbolkraft.¿ Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Magdeburg anlässlich des Tages der Heimat, zu dem der Bund der Vertriebenen - Landesverband Sachsen-Anhalt eingeladen hatte. In seiner Festrede sprach der Ministerpräsident von dem großen menschlichen Leid, das durch die Vertreibungen entstanden sei. Er stellte aber auch fest: ¿Der Totengräber der deutschen Ostgebiete hieß Adolf Hitler. Ohne ihn hätte es keine Vertreibungen gegeben. Zwischen den Verbrechen der Nazis und den Vertreibungen besteht ein ursächlicher Zusammenhang. Deutsche waren im 20. Jahrhundert Täter und für viel Leid verantwortlich. Aber Deutsche waren auch Opfer und haben viel Leid erfahren müssen. Beides gegeneinander aufzurechnen, verbietet sich schon aus moralischen Gründen. Die Schrecken des Krieges, seine Folgen und die Leiden der Menschen lassen sich nicht aufrechnen. Zur Geschichte gehört, alles in den Blick zu nehmen, nichts zu verschweigen und nichts hinzuzufügen.¿ Haseloff erinnerte auch an die Millionen Flüchtlinge weltweit. ¿Das Recht auf Heimat ist ein Menschenrecht. Es muss überall anerkannt und respektiert werden. Der BdV setzt sich für die Verwirklichung dieses Menschenrechtes seit seiner Gründung ein, und er tut das im Geiste der Toleranz und Freiheit. Der Tag der Heimat steht für eine weltweite Ächtung von Flucht und Vertreibungen. Und er ist eine Aufforderung, über unsere Geschichte und Verantwortung nachzudenken. Das Schicksal der Vertriebenen darf uns nicht gleichgültig sein, und es soll nicht vergessen werden.¿ Hintergrund Der Tag der Heimat wird seit 1950 begangen. Seitdem finden jährlich bundesweit zahlreiche Veranstaltungen zum Tag der Heimat statt. Mit ihm wird der Millionen von Heimatvertriebenen gedacht. Ferner ist der Tag der Heimat eine Mahnung, Vertreibungen als Mittel der Politik zu ächten. 2011 steht der Tag der Heimat unter dem Leitwort ¿Wahrheit und Dialog ¿ Schlüssel zur Verständigung¿. In der DDR wurde aus ideologischen Gründen der Heimatvertriebenen nicht gedacht. Im April 1949 lebten in der Sowjetischen Besatzungszone 4,3 Millionen Heimatvertriebene.    Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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