: 121
Dessau-Roßlau, den 15.11.2011

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost - Gericht erlässt nach fremdenfeindlichen Straftaten Haftbefehl gegen einen Heranwachsenden -

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost - Pressemitteilung Nr.: 121/11 Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost - Pressemitteilung Nr.: 121/11 Dessau, den 14. November 2011 Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost - Gericht erlässt nach fremdenfeindlichen Straftaten Haftbefehl gegen einen Heranwachsenden - Das Amtsgericht Dessau-Roßlau hat am vergangenen Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau Haftbefehl gegen einen 18-jährigen Mann aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld erlassen, weil dieser nach dem Ergebnis der sofort nach Anzeigeerstattung umfassend geführten Ermittlungen unter dringendem Tatverdacht steht, tags zuvor (11.November 2011) in Köthen mehrere Gewaltstraftaten verübt zu haben, die sich vornehmlich gegen zwei chinesische Studenten richteten. So haben die Ermittlungen ergeben, dass der Beschuldigte gegen 11.30 Uhr auf der Fasanerieallee einen chinesischen Studenten am Hals ergriff und diesem anschließend zweimal mit dem beschuhten Fuß gegen den linken Oberschenkel trat, wodurch das von dem Angriff völlig überraschte Tatopfer einen Schock und Hautverletzungen erlitt. Nur wenig später attackierte der Beschuldigte, der nach eigenem Bekunden im Laufe des Vormittags ganz erhebliche Mengen diverser alkoholischer Getränke konsumiert haben will, im Bereich der Museumsgasse eine Gruppe Jugendlicher, die mit Fahrrädern unterwegs war. Es dürfte nur der geschickten Reaktion und der Standfestigkeit eines der Jugendlichen zu verdanken sein, dass er bei dem Versuch des Beschuldigten, ihn vom Fahrrad zu stoßen, nicht zu Boden stürzte und sich dabei erheblich verletzte. Es war erst kurz vor 15.00 Uhr, als der Beschuldigte einen Supermarkt in der Kleinen Wallstraße aufsuchte, wo er einen weiteren chinesischen Studenten entdeckte und auch diesen angriff. Auch ihn ergriff er am Hals. Damit nicht genug, soll er von seinem Opfer auch mehrfach die Herausgabe von 10 ?  verlangt und mit der geballten Faust vor dessen Gesicht gedroht haben. Zudem wird ihm zur Last gelegt, zur Bestärkung seiner unberechtigten Geldforderung eine Pfefferspraydose dicht vor das Gesicht des Mannes aus China gehalten zu haben. Diesem jungen Mann aus China gelang jedoch zunächst die Flucht. Der Beschuldigte eilte ihm aber nach, holte ihn ein und versetzte ihm mit der Faust einen schmerzhaften Schlag auf den Hinterkopf. Offenbar, um sich jeglicher Verfolgung zu entziehen und weiter ?Angst und Schrecken zu verbreiten?, drohte der Beschuldigte auch noch dem Marktleiter Schläge an, als dieser ihn wegen seines Verhaltens zum Nachteil des Mannes aus China zur Rede stellen wollte, und schlug dem Marktleiter auch noch mit der flachen Hand ins Gesicht und setzte sein Pfefferspray gegen ihn ein. Der derzeit arbeits- und beschäftigungslose Heranwachsende hat seine Taten im Wesentlichen damit begründet, dass seine Opfer Ausländer gewesen seien. Der Marktleiter sei ihm nicht aus dem Wege gegangen. Das Gericht hat ? der Auffassung der Ermittlungsbehörden folgend - nach der Einvernahme des Beschuldigten wegen der Schwere der Taten (u.a. Gefährliche Körperverletzungen und versuchte schwere räuberische Erpressung) die gesetzlichen Haftgründe der Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr festgestellt und dies damit begründet, dass der Heranwachsende offensichtlich über eine gefestigte fremdenfeindliche Gesinnung verfügt und dass weitere schwere Gewaltstraftaten von ihm zu befürchten seien. Staatsanwaltschaft und Polizei bedanken sich bei den Tatopfern und bei allen weiteren Zeugen, die ihre Wahrnehmungen sofort und umfassend an die Ermittlungsbehörden weitergegeben haben. So konnte es gelingen, den Beschuldigten in kürzester Zeit zu ermitteln und ihn vor der Begehung möglicher weiterer Gewalttaten vorläufig festzunehmen. Die Ermittlungen gegen den Heranwachsenden, der sich zwischenzeitlich in Untersuchungshaft befindet, dauern an. Preissner Pressesprecher Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau Wendland Pressesprecherin Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost Impressum: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost Pressestelle Kühnauer Straße 161 06846 Dessau Tel: (0340) 6000-204 Fax: (0340) 6000-300 Mail: presse.pd-ost@polizei.sachsen-anhalt.de

Impressum:Polizeiinspektion Dessau-RoßlauPressestelle Kühnauer Straße 161 06846 Dessau-RoßlauTel: (0340) 6000-201 Fax: (0340) 6000-300Mail: presse.pi-de@polizei.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung