Vernässunsgfonds: Erstes Geld geht nach Elsteraue/Aeikens: Gemeinsames Handeln aller Beteiligter wichtig
Elsteraue. Nasse Keller und überflutete Ackerflächen sollen in Elsteraue bald der Vergangenheit angehören. Die Gemeinde nutzt als erste Kommune im Land Mittel aus dem Vernässungsfonds. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens überreichte dazu heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 96.000 Euro. Mit dem Geld soll eine Konzeption zum Umgang mit Vernässungsproblemen im Gemeindegebiet erstellt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 120.000 Euro. Aeikens sagte: ?Wir stehen zu unserem Wort, Kommunen und betroffene Bürger schnell und ergebnisorientiert im Kampf gegen Vernässung und Bodenerosion finanziell zu unterstützen. Der Handlungsdruck ist groß und wir werden nur dann Ergebnisse erzielen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.? Aufgrund von starken Niederschlägen und Schneeschmelzen kam es in den vergangenen Jahren auch in der Gemeinde Elsteraue immer wieder zu Vernässungsproblemen in bebauten Bereichen, zuletzt im Frühjahr 2011. Die Vernässungen sind oft eine Kombination von mehreren Problemen, wie hohe Grundwasserstände, hohe Wasserführung der Vorfluter in die Weiße Elster, Zufluss aus den Außengebieten und überlastete innerörtliche Entwässerungseinrichtungen. Zunächst plant die Gemeinde, mit einem geeigneten Ingenieurbüro die Grundlagen der bestehenden Vernässungssituation zu ermitteln. Dabei soll eine ganzheitliche wasserwirtschaftliche Betrachtung erfolgen, um die bestehenden Entwässerungsstrukturen der Vernässungszonen genau aufnehmen zu können. Auf der gleichen Datenbasis erfolgt eine Abgrenzung der Wassereinzugsgebiete zu den jeweiligen Problemstellen. In einem zweiten Schritt entstehen Lösungskonzepte, die den Ausbau der Gewässer festlegen, die wasserwirtschaftlichen Auswirkungen betrachten und die Wirtschaftlichkeit bewerten. Seit Ende 2010 treten in vielen Regionen des Landes hohe Grundwasserstände und Vernässungen auf, die sowohl privates als auch öffentliches Eigentum sowie landwirtschaftlich, gewerblich oder industriell genutzte Flächen betreffen. In den vergangenen Monaten haben landesweit eingesetzte Arbeitsgruppen die Ursachen in den jeweiligen Regionen analysiert und nach Lösungen gesucht. Neben den starken Regenfällen der vergangenen Jahre führten unter anderem Infrastrukturmaßahmen, das Einstellen des Bergbaus und die stark rückläufige Förderung von Grundwasser zu einem Anstieg des Grundwassers auf oft Rekordpegel. Zur Unterstützung Betroffener hat die Landesregierung einen Fonds in Höhe von 30 Millionen Euro eingerichtet. Grundlage der Gewährung dieser Fördermittel ist die "Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion". Demnach können investive Maßnahmen von Städten und Gemeinden, von Zweck- und Unterhaltungsverbänden mit bis zu 65 Prozent gefördert werden. Für die Erarbeitungen von Planungen und Konzepten werden bis zu 80 Prozent Zuschüsse des Landes gewährt. Die Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt (LAF) ist die Zuwendungsbehörde. Bei ihr können die entsprechenden Anträge eingereicht werden. Die LAF steht auch für Anfragen zum Antragsverfahren zur Verfügung.
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