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Magdeburg, den 25.05.2012

Ministerpräsident Haseloff: Der 26. Mai 1952 ist ein dunkles Kapitel deutsch-deutscher Geschichte

?Der 26. Mai 1952 hat in unserer Erinnerungskultur keinen festen Platz. Für viele Menschen bedeutete er aber eine tiefgehende Zäsur. Er ist ein dunkles und leider bis heute weitgehend unbekanntes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte.? Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Hötensleben. Dort gedachte er am Grenzdenkmal der Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze und deren hermetischer Abriegelung durch die DDR.   In seinem Grußwort erinnerte Haseloff an die Folgen dieser Maßnahmen. ?Die Zwangsaussiedlungen und die Abriegelung der innerdeutschen Grenze machten Lebensentwürfe zunichte, sie stellten gewachsene Identitäten infrage und zerstörten zwischenmenschliche Beziehungen. Beton, Minen und Stacheldraht waren geradezu eine Existenzbedingung der DDR.?   Haseloff sprach sich für ?authentische Formen der Erinnerung? aus. Das Grenzdenkmal in Hötensleben sei eine ?Apotheke gegen Nostalgie?. Die ?Erinnerung endet nicht mit einer neuen Generation. Sie ist keine Frage von Wollen oder Nichtwollen. Auch eine moralische Zeitzeugenschaft  ist wichtig. Sie erfordert vor allem Einfühlsamkeit und Engagement. Im öffentlichen Bewusstsein muss der 26. Mai 1952 viel stärker präsent sein. Denn mit diesem Tag begann die gewaltsame Zertrennung Deutschlands, die für viele Menschen tödlich endete.?     Hintergrund Zur Gedenkveranstaltung am Grenzdenkmal Hötensleben hatten die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, der Grenzdenkmalverein Hötensleben und der Verein Grenzenlos ? Wege zum Nachbarn eingeladen.   Am 26. Mai 1952, vor 60 Jahren, begann die DDR-Staatsführung mit der völligen Abriegelung der innerdeutschen Grenze und den Zwangsaussiedlungen. Mehrere Dörfer verschwanden. Von den Maßnahmen, die auf keinen gesetzlichen Grundlagen beruhten, waren nach neuesten Forschungen mindestens 11.000 Menschen betroffen.  

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