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Magdeburg, den 11.07.2012

Milzbrand in Rinderherde ausgebrochen

Magdeburg. In einer Rinderherde im Landkreis Stendal ist Milzbrand festgestellt worden. In der Mutterkuh-Herde sind bisher sieben Tiere an der Infektionskrankheit verendet. Eine entsprechende Diagnose des Landesamtes für Verbraucherschutz in Stendal wurde heute vom Friedrich-Löffler-Institut in Jena bestätigt.  Mindestens eins der verendeten Tiere ist in die Elbe gelangt. Von einem weiteren wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vermutet. Die Kadaver werden derzeit von den Behörden (Wasserschutzpolizei) gesucht. Die Anreiner-Bundesländer wurden informiert. Wird ein Kadaver im Wasser oder am Ufer beobachtet, sollen umgehend die Behörden (Landkreis, Rettungsleitstelle) informiert werden.   Milzbrand ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium (Bacillus anthracis) verursacht wird und meist Paarhufer befällt. Auch Menschen können erkranken, wenn sie einer hohen Sporendosis ausgesetzt sind. Kontaktpersonen werden derzeit ermittelt.   Der zuständige Landkreis Stendal leitete sofort alle erforderlichen Maßnahmen ein. Dazu gehören die Sperre des Bestandes, Handelsverbot, Beschränkung des Personenverkehrs und die Meldung im Tierseuchenachrichtensystem.   Die Herkunft der Krankheitserreger ist noch unklar. Da die Sporen im Boden Jahrzehnte überleben können, wird geprüft, ob die betroffene Weidefläche in der Vergangenheit ein Wasenplatz war, also ein Platz, auf dem verendete Tiere begraben werden.   Hintergrund: Die Mehrzahl der Milzbrandfälle wurde in Gebieten mit Grünland- und Weidewirtschaft festgestellt. In Jahren mit extrem hohen Niederschlagsmengen muss mit vermehrten Krankheitsfällen gerechnet werden. Die letzten Fälle in Deutschland traten 2009 in Bayern auf.   Im Hinblick auf das Vorkommen bei verschiedenen Haus- und Wildarten sowie beim Menschen spielt deren unterschiedlich stark ausgeprägte Empfänglichkeit eine Rolle. Hoch empfänglich sind Schaf, Ziege, Rind, Büffel, Pferd, Kamel, Rentier, Elefant und Nerz; mittelmäßig empfänglich Hund, Katze, Ratte und Mensch.   Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt als sehr unwahrscheinlich; es wurde bislang kein solcher Fall dokumentiert.            

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