Schulabschlüsse hinter Gittern
Raßnitz (MJ). Auch hinter Gittern endet das Schuljahr. Elf Gefangene der Jugendanstalt Raßnitz haben ihren Realschulabschluss erworben, 23 junge Männer einen Hauptschulabschluss. 16 Gefangene beendeten die Berufsschule, 22 das Berufsvorbereitungsjahr, bei dem die Ausbildung in den Berufsfeldern Farbtechnik, Raumgestaltung und Oberflächentechnik, Agrarwirtschaft, Holtechnik und Metalltechnik erfolgt. Drei Männer haben ihre Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen und jetzt den Gesellenbrief in der Tasche. Die Prüfungen in der Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter dauern noch an. Justizministerin Professor Angela Kolb strich die Bedeutung eines Schulabschlusses und einer erfolgreichen Berufsausbildung für die jungen Gefangenen heraus. ?Gute Abschlüsse helfen, nach der Entlassung auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß zu fassen. Das ist ein wichtiger Baustein für ein Leben ohne Straftaten?, sagte die Ministerin. Beim Jugendstrafrecht stehe der Erziehungs- und Resozialisierungsgedanke im Mittelpunkt. Einer guten schulischen und beruflichen Ausbildung komme dabei eine zentrale Funktion zu. Im Schulbereich der Jugendanstalt Raßnitz stehen je zehn Ausbildungsplätze im Realschul- und im Hauptschulkurs zur Verfügung, zudem kann der Hauptschulabschluss im Rahmen der Berufsschulausbildung sowie im Berufsvorbereitungsjahr erworben werden. Organisiert wird die Ausbildung über den Landesbetrieb für Beschäftigung und Bildung der Gefangenen. Die Betreuung und Behandlung der Gefangenen sei für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft eine wichtige Voraussetzung, betonte Kolb. Der Justizvollzug unterbreitet hierfür vielfältige Angebote, darunter Schul- und Lehrausbildung, Beratung und individuelle Hilfen, soziales Training, aber zum Beispiel auch ? wo notwendig ? Schuldnerberatung, Suchtgefährdetenhilfe und -beratung, Anti-Gewalt-Training, Psycho- oder Sozialtherapie. Auch spezielle Beratungsmaßnahmen für junge Väter werden angeboten.
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