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Magdeburg, den 02.08.2012

Gutachten zur Felssturzproblematik im Bodetal vorgestellt

Magdeburg.  Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens hat am Freitag in Magdeburg ein Gutachten zur Sicherheitssituation am Harzer Wanderweg ?Hexenstieg? vorgestellt. Das Gutachten war in Auftrag gegeben worden, nachdem im Juni ein größerer Steinschlag auf den Weg niedergegangen war. Die Gutachter untersuchten in einem ersten Teil die Situation der Gaststätte ?Königsruhe? und im zweiten Teil den Abschnitt des Hexenstiegs zwischen der Jugendherberge Thale und der Gaststätte.   Minister Aeikens: ?Wir brauchen belastbare Aussagen zur Situation am Hexenstieg. Daher baten wir das Ingenieurbüro vgs Ingenieure Dr. Köhler & Kirschstein GmbH aus Erfurt um dieses Gutachten als Grundlage des weiteren Handelns. ?   Im Kern kommt das Gutachten zu folgenden Aussagen:   Zur Gaststätte: Die Fachleute haben einen etwa 20 Tonnen schweren Felsblock oberhalb der Gaststätte identifiziert, bei dem es nur eine Frage der Zeit ist, wann er herunterstürzt. Dieser Felsen bedroht Gaststätte und Weg. Der Block kann jedoch mit Seilen gesichert werden. Darüber hinaus schlägt das Gutachten einen Fangzaun von etwa 20 bis 30 Meter Länge oberhalb der Bergwacht vor. Dieser Fangzaun müsste auf 1000 kJ ausgelegt sein und wäre ca. 2,5 Meter hoch.   Zum Wanderweg: Mit Ausnahme weniger kürzerer Abschnitte besteht Gefahr für den gesamten Bereich oberhalb des Hexenstieges bis zur Brücke an der Jugendherberge.   Aus geotechnischer Sicht wird der gesamte Verlauf des Hexenstiegs als schwieriger und gefährlich eingeschätzt als das Umfeld der Gaststätte. Für besonders kritische Bereiche müssten umfangreichere technische Maßnahmen wie Fangzäune oder Vernetzungen erwogen werden. Dagegen spreche jedoch der Schutzcharakter des Tales als Natura 2000 Gebiet, der massive Eingriff in das Landschaftsbild und die Gefährdung des touristischen Charakters des Tales.   Eine Lösung sieht das Gutachten im Verlegen des Hexenstiegs auf die Südseite der Bode. Damit seien technische Lösungen am Hang nicht erforderlich.   Aeikens sagte zu den Aussagen des Gutachtens: ?Die Sicherung des Gaststättenbereiches ließe sich relativ zügig umsetzen. Fachleute rechnen nach ersten Schätzungen mit vielleicht ca. 60.000,- Euro. Die Gaststätte könnte dann noch im Herbst wieder dem Besucherverkehr frei gegeben werden.?   Die Argumentation für ein Verlegen des Weges auf die Südseite sei schlüssig, so Aeikens. ?Wenn wir Sicherheit auf der jetzigen Route nur hinbekommen durch erhebliche Eingriffe in Fels und  Landschaftsbild, die den touristischen Wert des Tales zerstören, ist das ein sehr hoher Preis.? Der Weg auf der Südseite wird bereits jetzt genutzt. Aeikens wies darauf hin, dass der Weg allerdings im Sinne besserer Begehbarkeit und Sicht auf die Berghänge noch hergerichtet werden müsste. Auch dafür müsste man ein naturschutzrechtliches Verfahren durchlaufen. Doch seien die Eingriffe, wie etwa das Entfernen von Felsen vom Weg, überschaubar.   Aeikens sagte weiter, er werde die Ergebnisse des Gutachtens am Dienstag im Kabinett vorstellen und zunächst mit dem Landkreis Harz und der Stadt Thale besprechen. Aeikens: ?Das Land ist ernsthaft an einer Lösung interessiert. Kämen wir in Sachen Bodetal zu einem konstruktiven Miteinander, wäre allen Beteiligten geholfen.?

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