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Magdeburg, den 29.08.2012

Bodenschutzkalkung im Harz wird fortgesetzt

Magdeburg. Die Kalkung der Fichtenwälder im Harz wird fortgesetzt. Das Projekt ?Waldkalkung Ober- und Ostharz? des Landesforstbetriebes startet am kommenden Montag. Insgesamt werden etwa sieben Wochen benötigt. Der Naturkalk wird auf einer Landeswaldfläche von 2.100 Hektar durch Hubschrauber-Einsatz verteilt. Betroffen sind die Forstreviere Tanne, Elend, Stiege und Güntersberge.   Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte im Vorfeld: ?Zwar sind die Schwefeldioxid-Emissionen in Sachsen-Anhalt seit 1990 deutlich reduziert worden, jedoch ist der Säureeintrag durch Stickstoff-Emissionen in den vergangenen 15 Jahren gestiegen. Das führt dazu, dass die Böden saurer geworden sind. Kalkung ist eine effektive Maßnahme, um die Situation dauerhaft zu verbessern.? Aktuelle Ergebnisse einer bundesweiten Bodenzustandserfassung aber auch lokale Messdaten sowie Analysen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen (NW-FVA) belegen dies.   Der Naturkalk, welcher aus dem Südharz kommt, hat mit 88 Prozent einen sehr hohen Gesamtcarbonatanteil und ist ein geeignetes Naturprodukt. Je Hektar werden drei Tonnen Naturkalk ausgebracht. Dieser Kalk entfaltet seine Wirkung langsam aber dafür sehr nachhaltig. Hierdurch ist gesichert, dass der Einfluss auf das gesamte Ökosystem ?Wald? vertretbar gering ist. Schutzgebiete wie zum Beispiel die Harzer Bachtälchenstandorte sind von der Kalkung ausgenommen.   Die Kosten für die Kalkung betragen knapp 200 Euro pro Hektar. Der Betriebsleiter des Landesforstbetriebes, Bernd Dost erklärte: ?Die Kalkung ist eine sinnvolle Investition in die Bestandssicherung des Waldes.? Die finanziellen Mittel zur Durchführung der Bodenschutzkalkungen werden im Landesforstbetrieb erwirtschaftet. Es ist geplant, die Waldkalkungen in der diesjährigen Größenordnung auch in den kommenden Jahren fortzuführen.   Die NW-FVA hat die Vorbereitungsarbeiten zum Kalkungsprojekt insbesondere die Flächenauswahl wissenschaftlich begleitet. Wasserwirtschaftliche Interessen und Naturschutzaspekte wurden bei der Flächenauswahl berücksichtigt. Die zuständigen Behörden im Landkreis Harz wurden über die Maßnahmen informiert.   Hintergrund Seit Anfang der achtziger Jahre gibt es bundesweit zahlreiche Waldschäden, von Verfärbungen der Blatt- und Nadelmasse bis hin zu Absterbeerscheinungen von ganzen Waldkomplexen. Durch verstärkte Stickstoffeinträge über die Luft kommt es zur Bodenversauerung mit negativen Auswirkungen auf das Feinwurzelsystem der Bäume. Durch Auswaschung von Schad- und Nährstoffen aus dem Waldboden wird langfristig auch die Gewässerqualität negativ beeinträchtigt. Um die Abgabe von Säurebildnern zu reduzieren, wurden bundesweit Gesetze und Verordnungen zur Luftreinhaltung verabschiedet. Bodenschutzkalkungen sollen zudem die Bodenversauerung mildern und damit die geschädigten Wälder stabilisieren.    

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