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Magdeburg, den 13.09.2012

Aeikens warnt vor Schieflage auf dem Bodenmarkt

Bernburg. Nach Auffassung von Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens droht der Bodenmarkt in Deutschland in eine Schieflage zu geraten. Er sagte auf einer Veranstaltung zum Bodenmarkt am Freitag in Bernburg, die seit Jahren steigenden Bodenpreise hätten immer weniger mit normaler landwirtschaftlicher Entwicklung zu tun. Aeikens: ?Wenn es für Landwirte schwierig wird, Boden zu erwerben, weil sie die Preise nicht mehr bezahlen können, stimmt etwas nicht. Wir sind im Sinne der Landwirtschaft und des ländlichen Raums gut beraten, hier gegen zu steuern.?   Aeikens kündigte an, die Situation auf dem sachsen-anhaltischen Bodenmarkt analysieren zu lassen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Er kündigte für diesen Zweck die Einrichtung einer Arbeitsgruppe an. In ihr sollen Vertreter der beteiligten Interessengruppen und Wissenschaftler mitarbeiten.    Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes stiegen die Bodenpreise von 2007 bis 2011 um 84 Prozent. Aeikens sieht mehrere Gründe für die Preissteigerungen. Eine aufgrund von hohen Erzeugerpreisen in den letzten Jahren gewachsene Nachfrage nach Ackerflächen werde zusätzlich angeheizt durch die zunehmende Bedeutung landwirtschaftlicher Rohstoffe für die Energieerzeugung.   Dazu käme die Suche von außerlandwirtschaftlichen Kapitalanlegern nach renditestarken Investitionsmöglichkeiten. Hier zeige sich gerade in der Finanzkrise der Wert von Boden. Aeikens: ?Wenn Acker zum Spekulationsobjekt wird, gewinnt er zwar an Wert für den Anleger, er verliert aber an Wert für die Region.? Das Engagement von außerlandwirtschaftlichem Kapital führe auch zu einem Verlust an Steuereinkommen.    Der Minister hält auch das dem Bodenkauf regelnde rechtliche Instrumentarium für unzureichend. Aeikens dazu: ?Wir arbeiten hier mit Gesetzen, die teilweise fast 100 Jahre alt sind wie etwa das Reichssiedlungsgesetz. Damit wird man dem heutigen Bodenmarkt und den gewachsenen Ansprüchen am Boden nicht mehr gerecht. Sollte sich zeigen, dass es an diesen Gesetzen ? neben dem Reichsiedlungsgesetz vor allem das Grundstücksverkehrsgesetz ? zielführende Korrekturmöglichkeiten gibt, werden wir diese als Land nutzen.?          

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