Sanierungsfortschritt im Ökologischen Großprojekt Bitterfeld-Wolfen
Bitterfeld-Wolfen. Die Sanierung der ?Klärteiche Süd? im Rahmen des Ökologischen Großprojektes Bitterfeld-Wolfen soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein. Das teilte die Landesanstalt für Altlastenfreistellung am Freitag im ChemiePark während eine Besuchs von Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens mit, der sich über den Stand der Sanierungsmaßnahme informierte. Aeikens sagte: ?Mit der Sanierung der Klärteiche Süd wird eine der größten Maßnahmen zur Sanierung einer Altablagerung an diesem Standort umgesetzt Die Sanierung ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung des Chemieparks hin zu einem erfolgreichen Industriestandort. Zudem werden Gefahren insbesondere durch Ausgasungen und Verwehungen nachhaltig beseitigt.? Bei den Klärteichen handelt es sich um eine ehemalige Absetzanlage für Abwässer der Produktionsanlagen des Betriebsteils Bitterfeld Süd, zu dem unter anderem Betriebe zur Herstellung von DDT, Phosphor, Chlor und Natronlauge gehörten. Die Klärteiche wurden vor über 70 Jahren in einem aus dem Braunkohletagebau stammenden Restloch angelegt und in den Folgejahren erweitert. Ein entsprechend hohes Potenzial an Schadstoffen, vor allem Schwermetallen und Chlororganika erforderte entsprechende Maßnahmen zur Sanierung der Flächen. Das Sanierungsgrundstück ?Klärteiche Süd? ist etwa sieben Hektar groß. Die zum Teil hoch kontaminierten Schlämme mit einem Volumen von rund 237.000 Kubikmetern sind von überwiegend breiiger bis flüssiger Konsistenz und waren stellenweise bis über einen Meter hoch mit Wasser überdeckt. Sie sind auf drei Becken verteilt und bis zu 8,60 Meter tief. Nach umfangreichen Vorbereitungen begann die Sanierung Ende 2011. Bei der Sanierung wurde zunächst das auf dem Schlamm befindliche Wasser weitgehend abgepumpt. Im Juni dieses Jahres erfolgte im ersten Becken die Überdeckung des Schlamms mit einem extrem reißfesten Geokunststoff. Dieser Geokunststoff wirkt als Trag- und Trennschicht für die anschließend aufzubringende Abdeckung. Durch den Verbleib einer schützenden Wasserschicht und die Vermeidung von Eingriffen in den Untergrund sind Emissionen in die Umgebung weitgehend ausgeschlossen. Neben dem Aufbau des Bodens in mehreren Schichten erfolgt das Anlegen eines Gerinnesystems mit Verdunstungsgräben zur Fassung und Ableitung von anfallendem Niederschlagswasser. Am Ende soll der Bereich durch die Ansaat von Wildrasen und durch die Bepflanzung mit Sträuchern und Büschen im Randbereich abgedeckt werden. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Die Maßnahme wird von der Landesanstalt für Altlastenfreistellung koordiniert und finanziert. Bisher wurden für die Sanierungsmaßnahmen in Bitterfeld-Wolfen etwa 285 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Altlasten ausgegeben.
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